Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
Vom Netzwerk:
zwischen den Seiten eines seiner Bücher gefunden hatte – die hübsche junge Frau mit dem ebenholzschwarzen Haar und den riesigen Mandelaugen. Brock starrte das Bild an, seine Kiefermuskeln waren angespannt, und in seiner glatten, dunklen Wange zuckte es.
    „Ja, vielleicht hast du recht, was mich angeht, Jenna“, sagte er schließlich und ließ das Foto los, es landete auf dem Sofakissen. Als er zu ihr hinübersah, war sein Gesicht beherrscht und nüchtern, ganz der Krieger. „Aber nichts von alledem ändert etwas an der Tatsache, dass ich tatsächlich für dich verantwortlich bin. Lucan hat mir aufgetragen, dich zu beschützen, solange du im Gewahrsam des Ordens bist …“
    „Im Gewahrsam?“, fuhr sie auf, aber er redete über sie hinweg.
    „… und das bedeutet, ob es dir passt oder nicht, dass ich durchaus ein Wörtchen dabei mitzureden habe, was du tust oder mit wem du Kontakt hast.“
    Sie schnaubte empört. „Einen Dreck tust du.“
    Er stapfte zu ihr hinüber, nur drei lange Schritte, und schon stand er direkt vor ihr, und seine Nähe saugte all die Luft aus dem Raum. Hitze leuchtete in seinen Augen. Sein wilder, starrender Blick hätte sie einschüchtern sollen, aber sie war zu empört – und sich nur allzu bewusst, wie ihre Sinne nach ihm verlangten, trotz ihrer Wut, die sie das Kinn recken ließ. Als sie ihn so anstarrte und in sich nach der knallharten Polizistin suchte, die vielleicht die Kraft gehabt hätte, ihn barsch und kratzbürstig wegzustoßen, merkte sie, dass sie sie verlassen hatte.
    Alles, was sie tun konnte, war, den Atem anzuhalten, der in ihren Lungen plötzlich schal geworden war. Unendlich zärtlich und sanft fuhr er ihr mit der Fingerspitze über die Wange. Sein Daumen verweilte auf ihren Lippen und streichelte dort ein langsames Muster, und seine Augen nahmen sie eine kleine Ewigkeit lang in sich auf.
    Dann nahm er ihr Gesicht in die Hände, zog sie an sich und küsste sie leidenschaftlich und viel zu kurz.
    Als er sie losließ, sah sie, dass die Funken, die eben noch in seinen Augen glommen, zu hell glühenden Kohlen geworden waren. Seine Brust war fest und warm an ihrer, seine Erregung drückte sich frech und unverkennbar an ihre Hüfte. Sie taumelte nach hinten zurück, eine heiße Woge des Verlangens schoss ihr durch die Adern.
    „Und wenn du dich auf den Kopf stellst, Jenna, das ist mir egal.“ Obwohl sein Ton geschäftsmäßig war, vibrierte seine tiefe Stimme durch sie wie der Vorbote eines Sturmes. „Es ist mein Job, dich zu beschützen, also täusch dich nicht: Wenn du das Hauptquartier verlässt, dann nur mit mir zusammen.“

 
    18
    Brock machte seine Ankündigung wahr, sie zu dem Treffen mit dem FBI in New York zu begleiten.
    Jenna wusste nicht, was er zu Lucan gesagt hatte, um ihn zu überzeugen, aber später am Morgen war es nicht Renata, die den schwarzen Range Rover des Ordens über vier Stunden unvertraute Autobahnstrecke von Boston nach Manhattan fuhr, sondern Jenna saß am Steuer, mit einem Navi am Armaturenbrett und Brock hinter sich, der versuchte, sie vom Rücksitz aus zu navigieren. Wegen seiner sonnenempfindlichen Stammeshaut war es ausgeschlossen, dass er die lange Strecke vorne neben ihr saß, vom Fahren ganz zu schweigen.
    Wahrscheinlich war es kindisch von ihr, aber Jenna musste zugeben, dass ihr seine Verbannung auf den Rücksitz einen Riesenspaß machte. Denn sie hatte seinen Vorwurf nicht vergessen, dass immer sie diejenige am Steuer sein musste. Und so ungeduldig, wie er ihren Fahrstil kommentierte und irgendwas von wegen Bleifuß vor sich hinmurmelte, war sie offensichtlich nicht die Einzige, die ein Problem damit hatte, Kontrolle abzugeben.
    Und als sie jetzt in der dunklen Tiefgarage gegenüber dem New Yorker FBI -Gebäude saßen, erteilte Brock ihr vom Rücksitz aus immer noch Befehle.
    „Sims mir, sobald du durch die Security durch bist.“ Auf ihr Nicken fuhr er fort. „Sobald du in deinem Treffen mit dem Agenten bist, sims mir wieder. Ich will, dass du dich alle fünfzehn Minuten per SMS meldest, oder ich komm rein.“
    Jenna stieß einen ungeduldigen Seufzer aus und warf ihm vom Fahrersitz aus einen ärgerlichen Blick zu. „Das ist hier keine Klassenparty auf der Mittelschule, sondern ein professionelles Arbeitstreffen in einem öffentlichen Gebäude. Solange da drin nicht irgendwas komplett aus dem Ruder läuft, simse ich dir, wenn ich ins Treffen gehe und wenn es vorbei ist.“
    Sein finsterer Blick war durch seine UV

Weitere Kostenlose Bücher