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08

08

Titel: 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Man stirbt nur zweimal
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Salk das Wasser reichen konnte.
    Baby Jon lag in seinem Bettchen auf dem Rücken, die Ärmchen in einer
    „Polizei, Hände hoch"-Haltung. Wenn er als Erwachsener Ant nur ein bisschen ähnelte, dann konnte er diese Position gar nicht früh genug üben.
    Ich konnte nicht anders, ich musste lächeln, als ich ihn betrachtete. Verstehen Sie mich nicht falsch, es war wirklich traurig, dass mein Vater und seine Frau tot waren. Aber jetzt gehörte Baby Jon mir.
    Für immer.
    Und das Beste war, dass er sich gerade an seinen neuen Schlafrhythmus gewöhnte. Ein Kind konnte ja nicht gut tagsüber, wenn ich schlief, allein herumlaufen. Nein, Baby Jon hatte offiziell die Friedhofsschicht übernommen, und das für eine lange Zeit.
    Ich fragte mich, was ich ihm erzählen sollte, wenn er älter wurde. „Mom, warum ist da ein bewusstloser Mann im Schrank?"
    „Mach dir keine Sorgen, mein Schatz. Mommy hatte nur Lust auf einen Snack."
    Hm. Das sollte ich wohl besser noch einmal überdenken. Später. Da er mit uns groß werden würde, würde er es möglicherweise für normal halten, dass seine Eltern die ganze Nacht wach waren und nie feste Nahrung zu sich nahmen. Oder dass sie nie alterten. Oder nie aufs Klo gingen.
    Mit diesem Problem würde ich mich später beschäftigen, also ging ich ins Badezimmer. Das war zwar mehr oder weniger unnötig, aber Sie wissen ja, wie das mit alten Gewohnheiten ist.
    40
    Irgendwann während unserer nächtlichen Plauderei mit den Wyndhams hatte ein Schlossangestellter unsere Kleidung ausgepackt und das Badezimmer bestückt. Mit den guten Aveda-Produkten.
    Als ich das Badezimmer verließ, fühlte ich mich minzig frisch und zog braune Leggings und eine langärmlige blaue Flanellbluse an. Mir war kalt, und meine Tanktops hatte ich schon vor langer Zeit einer wohltätigen Organisation gespendet. Ich schlüpfte in meine Penny-Air-Slipper von Cole Haan und war bereit für den Tag. Wenigstens für das, was davon noch übrig war.
    Als ich durch den Rest der Suite zur Tür ging, sah ich, dass die Zimmer auf der Westseite des Schlosses lagen. Okay, der Villa - einer wirklich riesigen, fantastischen Villa. Die in meinen Provinzleraugen sehr wie ein Schloss aussah.
    Da war jemand sehr rücksichtsvoll gewesen. Man konnte nicht behaupten, Werwölfe wären keine aufmerksamen Gastgeber - um das festzustellen, musste ich mich nur in unserer Gästesuite umschauen. Aber um ganz sicherzugehen, zog ich alle Vorhänge zu. Ich wollte nicht das mindeste Risiko eingehen, dass Sinclair sich verbrennen könnte. Die Sonne würde erst in vier Stunden untergehen.
    Ich trat in den Flur, zog die Tür zu und wäre beinahe über Jessica gefallen, die vor der Tür der Suite direkt gegenüber von unserer herumstand, als hätte sie auf mich gewartet.
    „Sie haben dir dieses Zimmer bestimmt gegeben", sagte ich, „damit du es auch benutzt, anstatt in fremden Fluren herumzuhängen."
    „Mir ist so langweilig, mir fallen gleich die Titten ab." „Können wir nicht einmal durch das ganze Land reisen, ohne über deine Titten zu sprechen?"
    40

    Ihre hübschen dunklen Augen wurden schmal, und sie strich sich mit einem kürbisorange lackierten langen Fingernagel über die Wange. Nach einer nachdenklichen Pause schüttelte sie den Kopf. „Ich wüsste nicht, wie."
    „Das habe ich mir gedacht." Ich sah mich im Flur um und lauschte aufmerksam: Er war so leer, wie er aussah. „Machst du dich mit mir auf die Suche nach der Küche? Vielleicht können wir uns einen Smoothie mixen."
    „Wenn ich diesen Monat noch einen einzigen Smoothie sehe, kotze ich dir auf deine Beverly Feldmans."
    „Und sofort danach würdest du einen schrecklichen, qualvol en Tod erleiden."
    Als wir an der Haupttreppe ankamen, zeigte ich in Richtung Küche - oder was auch immer das für ein Raum war, der nach Gewürzen, Fleisch und frischem Gemüse roch.
    „Wie kann dir mitten in einem Werwolfsrudel langweilig sein?"
    „Ganz einfach. Sie sprechen nicht mit mir. Die, die ich zufällig treffe, sind ausgenommen höflich zu mir - das Badezimmer ist da drüben, der Ostflügel ist dort, eines der Hallenbäder ist durch die Tür dort, der Kraftraum ist hier drüben -, aber ich merke, ich bin eine persona non grata."
    Jessica, die meinen verständnislosen Gesichtsausdruck richtig zu deuten wusste, erklärte: „Ich bin unerwünscht. Hier geht es nur um Vampire und Werwölfe, und ich bin keins von beidem, Gott sei Dank. Ist nicht persönlich gemeint."
    „Wer könnte das schon

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