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080 - Am Tor zur Hölle

080 - Am Tor zur Hölle

Titel: 080 - Am Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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erhobener Stimme fuhr er fort: »Da sich niemand ungestraft gegen mich wenden darf, kommst du an den Pfahl der tausend Qualen!«
    Ein Jubelschrei ging durch die Menge.
    »Nein!« schluchzte Gismina auf.
    Beato mußte sie stützen, sonst wäre sie kraftlos zu Boden gesunken.
    Niemandes Willen war stark genug, um am Pfahl der tausend Qualen nicht gebrochen zu werden. Sie zerrten mich aus der Seelenmulde. Gejohle begleitete mich.
    Aber es brach jäh ab. Jene, die mich festhielten, rissen mich herum, damit ich sehen konnte, warum alle verstummt waren, und sie zwangen mich, mit anzusehen, wie Cheetas den Gefangenen einen schrecklichen Tod bereitete.
    Dann wurde ich weitergeschleppt. Fußtritte und Faustschläge trafen mich. Ich spürte sie kaum. Diese Schmerzen waren nichts im Vergleich mit dem, was mich erwartete.
    Glatt und breit war der Holzpfahl, zu dem sie mich führten. Hoch oben befand sich ein Eisenring. Man fesselte mir die Hände und zog das Seil durch den Ring. Mit hochgestreckten Armen, das Gesicht dem Pfahl zugewandt, stand ich da.
    Alle kamen, um bei meiner Bestrafung zuzusehen.
    Sie stellten sich im Halbkreis auf. Natürlich brachten sie Gismina und Beato mit. Ich hörte meine Freundin weinen, und das war fast noch schlimmer als das, womit ich rechnen mußte.
    Cheetas trat neben mich.
    »Ich kriege dich klein, Valerian!« sagte er wieder, und dann verlangte er nach der silbernen Geißel.
    Der Pfahl der tausend Qualen trug seinen Namen zu Recht, das würde ich nun am eigenen Leib erfahren. Ich hörte, wie Cheetas mit der Geißel ausholte.
    Als die neun Schwänze durch die Luft pfiffen, verkrampfte sich in mir alles…
    Und dann brüllte ich meinen Schmerz heraus.
    ***
    Aus dem Felsen wuchsen kräftige Arme. Sie waren dicht behaart, und Klauen mit blinkenden Metallkrallen schossen auf Tucker Peckinpah zu.
    Er sah sie nicht, tauchte in diesem Moment sein Gesicht ein und trank mit aufgerissenem Mund. Im letzten Augenblick überwand- ich meine Überraschung und hechtete vorwärts.
    Schneller, als die Krallen ihn töten konnten, packte ich Peckinpahs Füße und riß sie auf mich zu. Der Industrielle rutschte vom steinernen Wasserbecken ab und entging den Klauen ganz knapp.
    Aber er richtete sich sofort wieder auf.
    »Weg vom Wasser!« schrie ich. »Zurück! Zurück!«
    Doch Peckinpah begriff nicht, was geschah. Er wollte sich befreien und trinken.
    Mit beiden Händen klammerte er sich an den Stein und zog sich vorwärts - und über ihm warteten die Teufelsklauen! Ich zerrte ihn zurück.
    »Wasser!« gurgelte er wie von Sinnen.
    »Wollen Sie trinken und sterben?« schrie ich ihn an.
    Sein Blick war glasig. Er schien mich nicht mehr zu erkennen.
    »Haben Sie gehört, was ich sagte?« schrie ich erneut.
    »Wasser«, röchelte er. »Dort ist Wasser, Tony!«
    »Ja, dort ist aber noch etwas!« schrie ich weiter. »Mann, machen Sie doch die Augen auf! Erkennen Sie jetzt die Gefahr?«
    Endlich kam er zu sich. Als er die Teufelsarme sah, zuckte er bestürzt zurück.
    Die Metallkrallen kratzten über den Stein. Das rief einen so schrillen Laut hervor, daß wir davon eine Gänsehaut bekamen.
    »Wenn wir Wasser wollen, müssen wir darum kämpfen«, sagte ich.
    Tucker Peckinpah kroch aufgeregt zurück. Der nasse Felsen nahm eine bräunliche Färbung an, und im nächsten Moment wurde ein grauenerregendes Ungeheuer sichtbar.
    Der Stein schien für das behaarte Ungeheuer nicht zu existieren. Es trat vor und ragte breit und bedrohlich vor uns auf.
    »Ein Höllenaffe!« keuchte Tucker Peckinpah entsetzt.
    Ich federte hoch und wich erst mal zurück.
    Die Situation hatte Ähnlichkeit mit einem Abenteuer, das ich in der Feuerwelt erlebt hatte. Damals hatte ich es mit einem riesigen Satansgorilla zu tun.
    Dieser Gegner hier hatte nur auf den ersten Blick Ähnlichkeit mit einem Affen. Wenn man ihn genauer betrachtete, wirkte er viel gefährlicher.
    Auch an den Zehen hatte er Metallkrallen, und auf seinen behaarten breiten Schultern saß ein gewaltiger runder Schädel. Aus seinem Maul ragten Stoßzähne wie bei einem Wildschwein. Kleine gelbe Augen funkelten mich an.
    Aus den Augenwinkeln sah ich Tucker Peckinpah. Er wankte wie ein Halm im Wind. Ich wies auf eine schmale Felsspalte. Wenn er sich dort versteckte, würde ihm der Höllenaffe nichts anhaben können. Das hoffte ich jedenfalls. Wenn ich aber bedachte, daß dieses Monster durch massiven Stein gehen konnte…
    Peckinpah quetschte sich zwischen die Felsen, schob sich durch und

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