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080 - Am Tor zur Hölle

080 - Am Tor zur Hölle

Titel: 080 - Am Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schnell, nahm Rücksicht auf Peckinpah, den die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit ziemlich geschlaucht hatten.
    Ich war ständig auf der Hut, meine Aufmerksamkeit ermüdete nicht, denn auch ich konnte mir nicht vorstellen, daß es in dieser endlos weiten Wüste außer dem roten Kraken keine Gefahr mehr gab.
    Ich fragte mich, ob Asmodis uns beobachtete oder beobachten ließ, und ich hoffte, daß wir irgendwann ein Höllentor entdecken würden, durch das wir entkommen konnten.
    Tucker Peckinpah war hier noch nie gewesen. Da, wo er gefangen gehalten worden war, hatte es ganz anders ausgesehen.
    In der Ferne tauchten Felsen auf, aber es dauerte sehr lange, bis wir sie erreichten. Auf unserem Weg dorthin hatten wir mehrmals merkwürdige disharmonische Klänge vernommen, und mir war aufgefallen, daß sie uns irrezuleiten versuchten.
    Wir sollten nicht zu den Felsen gelangen, und Tucker Peckinpah wollte auch tatsächlich in eine andere Richtung abschwenken, doch mein Wille war stärker. Ich ließ es nicht zu. Verbissen zwang ich den Industriellen, bei mir zu bleiben und mir zu folgen.
    Irgendwann entdeckte ich hoch über uns geflügelte Wesen. Hätte ich mich in der Sahara befunden, hätte ich sie für Aasgeier gehalten, die uns folgten und geduldig darauf warteten, bis wir zusammenbrachen, nicht mehr weiterkonnten, starben.
    Aber hier hatten wir es nicht mit Aasgeiern zu tun.
    Diese Wesen flogen so hoch, daß sie mit bloßem Auge nur sehr schlecht zu erkennen waren. Schwarze Punkte waren sie eigentlich nur, aber manchmal sanken sie etwas tiefer, und bei einer solchen Gelegenheit konnte ich erkennen, daß es sich um geflügelte Teufel handelte.
    Ich zählte die Punkte. Es waren sieben. Tucker Peckinpah machte ich darauf nicht aufmerksam. Ich wollte ihn nicht beunruhigen.
    »Tony«, sagte er gepreßt, als wir bei den hohen schroffen Felsen anlangten. »Wissen Sie eigentlich, daß wir schon seit geraumer Zeit verfolgt werden?«
    Verdammt, dem Industriellen konnte man aber auch wirklich nichts verheimlichen.
    »So?« tat ich überrascht.
    Der Industrielle wies auf die sieben Punkte.
    »Ach die«, sagte ich obenhin. »Machen Sie sich deswegen keine Gedanken.«
    »Sie glauben, das sind Vögel, nicht wahr?«
    »Was sonst?«
    »Es sind fliegende Teufel!«
    Ich mußte gestehen, Tucker Peckinpah verblüffte mich. Er war immerhin sechzig Jahre alt. Wie konnte er immer noch sehen wie ein Falke?
    »Ich hatte mit dieser Teufelsart schon mal zu tun«, sagte der Industrielle. »Sie verfolgten mich, als ich auf der Flucht, war.«
    »Und sie haben Sie nicht erwischt?« sagte ich. »Ein Beweis dafür, daß man sie nicht überschätzen sollte.«
    »Unterschätzen dürfen Sie sie aber auch nicht«, warnte mich Peckinpah.
    »Es ist nicht erwiesen, daß sie hinter uns her sind«, behauptete ich, um meinem Freund und Partner die Unruhe zu nehmen.
    »Denken Sie wirklich, sie hätten bloß denselben Weg wie wir? Rein zufällig? Tony, Sie können mich nicht für dumm verkaufen. Ich weiß, was Sie denken.«
    »Na schön, wir haben fliegende Teufel auf den Fersen, aber das ist meines Erachtens kein Grund, in Panik zu geraten. Wenn sie uns angreifen, werden wir uns verteidigen. Wir sind bis hierher gekommen, wir kommen auch noch weiter.«
    »Sehr viel habe ich aber nicht mehr zu bieten«, ächzte Tucker Peckinpah.
    Wir hatten einen langen Marsch hinter uns, und Peckinpah hatte sich großartig gehalten. Die Hitze hatte uns zugesetzt. Trocken und spröde waren unsere Lippen. Ein milchweißer Belag hatte sich darauf gebildet, und wir lechzten beide nach Wasser.
    Wer schwitzt, verliert Kraft. Jeder Sportler weiß das.
    Unsere Leistungsfähigkeit hatte in den letzten Stunden stark nachgelassen. Wir hätten unbedingt Wasser gebraucht. Wasser ist Leben.
    Ohne Wasser konnten wir hier nicht überleben.
    Ich fand einen Weg zwischen den hohen, eng beisammenstehenden Felsen. Tucker Peckinpah folgte mir stolpernd.
    Meine Kehle war so trocken, daß mich jede Schluckbewegung schmerzte. Tucker Peckinpah war schlimmer dran als ich. Er war älter, hatte mehr Gewicht. Ich mußte Rücksicht auf ihn nehmen. Es hatte keinen Sinn, ihn weiterzuschleppen, bis er vor Erschöpfung zusammenbrach, denn dann hätte ich ihn tragen müssen, und das hätte meinen Kräfteverschleiß so stark angehoben, daß wir nicht mehr sehr weit gekommen wären.
    »Wir werden rasten«, sagte ich.
    »Gute Idee, Tony.«
    »Aber wir müssen eine Stelle finden, wo wir gut geschützt sind. Am besten

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