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080 - Befehle aus dem Jenseits

080 - Befehle aus dem Jenseits

Titel: 080 - Befehle aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Arme aus und wollte sich in die Tiefe stürzen. Die lockenden Impulse wurden ganz deutlich. Sie sagten sinngemäß: Spring doch! Du wirst deine Angst los. Dann kann dich keiner mehr lebendig begraben. Spring doch endlicht
    Ich durfte nicht zulassen, daß dieser Mann von einem fanatischen Verführer in den sicheren Tod getrieben wurde. Das war Wahnsinn.
    Ich schrie: „Halt! Merkt ihr denn nicht, daß euch jemand zum Narren hält?"
    Sekundenlang herrschte Schweigen. Die Männer sahen mich irritiert an. Beherrscht trat ich auf sie zu.
    Dann durchzuckte es mich wie ein Blitzschlag. Ganz unten, dort wo die Schlucht am tiefsten war, stand ein Mann. Er trug einen mehrarmigen Kerzenleuchter in der Rechten und war ungewöhnlich groß. Seine Linke baumelte herunter, seine ärmellose Weste stand offen, sein roter, fast kahler Kopf besaß große, phosphoreszierende Augen. Diese teuflischen Augen starrten mich wutverzerrt an. Sie schienen sich in mein Innerstes einzubrennen.
    Dicht neben dem Unheimlichen lag die tote Frau. Von hier oben wirkte sie wie eine Puppe.
    Jetzt empfing ich die Impulse des Mannes: Tötet den Fremden! Er gehört zu denen, die euch lebendig begraben wollen.
    Ich wirbelte herum. Keine Sekunde zu früh. Mein Gegner war fast einen Kopf größer als ich. Er war breitschultrig und muskulös; ein richtiger Holzfällertyp. Unter der heruntergezogenen Strickmütze glühten seine Augen. Er hielt eine doppelseitig geschliffene Axt in den Händen.
    „Du wirst uns nicht mehr quälen", stieß er zornig hervor.
    Die anderen scharten sich um uns. Sie funkelten mich erregt an.
    „Was habe ich euch getan?"
    „Weißt du das wirklich nicht, Kerl?"
    Der Fremde atmete schwer. Seine Lippen waren wulstig, sein Kinn war dunkel durch die Bartstoppeln. „Du hast gehört, was der Schamane sagte. Du willst uns lebendig begraben lassen."
    „Der Kerl lügt wie gedruckt. Ihr seid einem Wahnsinnigen verfallen."
    Meine Worte machten keinen Eindruck auf sie. Sie rückten unmerklich auf. Ich stand jetzt mit dem Rücken zum Abgrund. Noch ein Schritt, und ich würde zerschmettert unten in der Schlucht liegen. „Seid doch vernünftig!"
    Doch die Männer waren keinen Vernunftsgründen mehr zugänglich. Der Kerl mit der Axt machte einen weiteren Schritt auf mich zu und holte aus. Ich duckte mich rechtzeitig, rollte über den Boden und kam ein paar Meter weiter rechts wieder hoch. Die Axtklinge schrammte über einen Felsbrocken. Ich sah die Funken sprühen. Der Kerl brüllte wutschnaubend auf, als ihm die Wucht des Aufpralls die Axt aus den Fäusten riß.
    Jetzt ging ich zum Angriff über. Ein Schlag genügte, um den Nächststehenden ins Reich der Träume zu schicken. Beim zweiten hatte ich weniger Glück. Er parierte meinen Schlag und trat nach mir.
    Ich klappte zusammen, fing mich aber schnell wieder, denn aus den Augenwinkeln heraus sah ich, wie der Hüne erneut mit der Axt ausholte.
    Ich rammte einen Gegner, einen zweiten riß ich mit ausgestrecktem Arm zu Boden. Dicht neben mir blitzte die Axtklinge auf. Ich sprang zur Seite und blockte den Arm des Kerls ab. Er brüllte auf. Ich nutzte die Gelegenheit seiner Verwirrung und packte seinen Arm mit der Axt. Ich drehte ihm das Handgelenk herum. Der Kerl brüllte wie am Spieß. Doch da hängten sich zwei andere an meine Arme. Ich mußte loslassen.
    Die Axt polterte auf den felsigen Boden und ich befreite mich durch ein paar Ellenbogenstöße.
    Die beiden Frauen waren dem Kampf stumm gefolgt. In ihren Augen stand nacktes Entsetzen.
    „Haut doch endlich ab!" schrie ich ihnen zu. „Seht ihr denn nicht, daß euch der Wahnsinnige in den Tod treiben will?"
    Sie reagierten nicht. Irgendeine geheimnisvolle Kraft bannte sie an Ort und Stelle.
    Ich mußte ebenfalls schleunigst von hier verschwinden. Gegen die fünf Kerle hatte ich nicht die geringste Chance. Ich schmetterte einen von ihnen durch einen gezielten Uppercut zu Boden. Dann sprang ich zwischen den Felsen hindurch. Als ich mich noch einmal umdrehte, sah ich, wie die vier Kerle Steine aufhoben. Etwas weiter hinten schwebte ein glühender Schemen nach oben. Er sah wie ein Kugelblitz aus. Das unheimliche Ding verharrte einen Augenblick in der Luft und entschwebte dann noch schneller. Bevor es verschwand, sah ich ganz oben brüchiges Mauerwerk aufleuchten. Eine Burg, schoß es mir durch den Kopf. Dort oben steht irgendein altes Gemäuer.
    Die Männer wollten mich steinigen. Ich sah, wie der Hüne seine Axt schwang. Diesmal waren sie fest

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