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0800 - Luzifers Höllenfestung

0800 - Luzifers Höllenfestung

Titel: 0800 - Luzifers Höllenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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betrachtete die Zeichen. »Hm«, machte sie. »Das kommt mir irgendwie bekannt vor.« Sie nahm den Stift auf und malte ein anderes Zeichen darunter.
    »Und?«, fragte Zamorra.
    »Siehst du die Ähnlichkeit nicht?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Es ist das Symbol für die Zeitschau «;, sagte Nicole.
    Verblüfft streckte Zamorra die Hand aus und rief sein Amulett. Diesen Zauber beherrschten er und Nicole schon seit langer Zeit - die handtellergroße Silberscheibe mittels der Kraft der Gedanken herbei zu rufen. Das funktionierte über größere Entfernungen und durch massive Wände hindurch.
    Unter anderem war das Amulett in der Lage, eine Zeitschau durchzuführen. Eines der bisher unentzifferten Zeichen auf der Zauberscheibe wurde leicht verschoben, und diese Bewegung oder auch ein Gedankenbefehl ließ in der Mitte des Amuletts, in dem stilisierten Drudenfuß, Bilder entstehen, die wie ein Film abliefen, nur rückwärts. Sie zeigten, was in der nächsten Vergangenheit geschehen war. Der Benutzer konnte diesen Vorgang im Zustand der Halbtrance steuern.
    Zamorra verglich die Schriftzeichen. Es gab in der Tat eine starke Ähnlichkeit. Wie bei Druck- und Schreibschrift. Der größte Unterschied bestand darin, dass das Zeichen auf dem Amulett breit gearbeitet war, das auf dem Papier aber strichdünn. Deshalb war die Ähnlichkeit Zamorra gestern nicht aufgefallen.
    »Scheint eine Art Kurzschrift zu sein«, überlegte Nicole. »Wenn dieses eine Zeichen das Wort Zeitschau darstellt, dürfte dein Zauberbuch über eine unglaubliche Fülle an magischem Wissen verfügen, viel mehr, als es auf den ersten Bück aussieht. Ein Wort im Buch kann einen ganzen Satz bedeuten, ein Satz ein Kapitel…«
    »Und das sagt dir deine Intuition? Nicole, weißt du, was das bedeutet? Mit diesem Buch, mit dieser Schrift haben wir vielleicht endlich den Schlüssel zum Entziffern der Zeichen auf dem Amulett gefunden! Und alles nur, weil dir so eine verrückte Idee gekommen ist.«
    »Eine geniale Idee, gib’s ruhig zu«, drängte sie.
    »Wahnsinn ist die Vorstufe der Genialität«, seufzte er. »Das ist das Einzige, was ich ohne Rücksprache mit meinem Anwalt zugebe.«
    »Männer«, murmelte Nicole. »Typisch…«
    ***
    Lucifuge Rofocale suchte den Thronsaal auf, in dem einst sein ermordeter Doppelgänger residiert hatte. Der Saal war nicht schwer zu finden. Der alte Teufel durchschaute die Struktur dieser Hölle schnell. Und er fand Markierungen, die er kannte. Immerhin waren sein Double und er sich immer sehr ähnlich gewesen. Die Markierungen waren so angebracht, dass sie eine Art Frühwarnsystem darstellten, nur hatte der Nachfolger des toten Erzdämons sie nicht gefunden, oder er konnte nichts damit anfangen.
    Und nun war dieser Nachfolger tot.
    Nein, nicht ganz tot. Da war noch etwas in ihm, das Lucifuge Rofocale aufgefangen hatte und aufbewahrte. Etwas, das nicht in der Lage war, wieder Mensch oder Dämon zu werden. Es gab keine Seele mehr, nur noch etwas seltsam Magisches, das selbst die Höllendämonen sicher nicht kannten.
    Lucifuge Rofocale lachte leise. Dann setzte er sich auf den verwaisten Thron.
    Er war wieder da!
    Dennoch würde nichts wieder wie früher sein. Denn in einigen wichtigen Punkten unterschieden die beiden Welten sich doch voneinander, waren nicht nur das ganz exakte Spiegelbild der jeweils anderen. Auch was ihre Population betraf.
    Ihn störte es nicht. Ihm reichte es, hüben wie drüben über ein gewaltiges Machtpotenzial zu verfügen. Vielleicht war er, mit der Macht beider Welten hinter sich, sogar LUZIFER überlegen. Zwar gelüstete es ihn nicht, an dessen Stelle zu treten; es war nie gut, selbst an der Spitze zu stehen. Man wurde zum bevorzugten Ziel der Attacken der Neidvollen, und man konnte bei einem Fehlschlag niemand höher Stehendem die Schuld geben.
    Aber er fragte sich, aus welchem Grund der hiesige LUZIFER sich so zurückhaltend benahm. War er ebenfalls nicht an der Macht interessiert, verfolgte er andere Ziele, oder stimmten die Gerüchte, dass es ihn nicht mehr gab, tatsächlich?
    »Später«, murmelte Lucifuge Rofocale. »Darum kümmern wir uns später. Jetzt gibt es erst einmal etwas Anderes zu tun.«
    Er öffnete die Hand, in welcher er das verbarg, was er von Rico Calderone an sich genommen hatte, ohne dass es jemandem aufgefallen war.
    »Interessant«, murmelte er. »Höchst interessant. Und nützlich. Wer hätte gedacht, dass du noch einmal von Nutzen sein wirst, du Narr?«
    ***
    Während William, der

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