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0800 - Luzifers Höllenfestung

0800 - Luzifers Höllenfestung

Titel: 0800 - Luzifers Höllenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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seine erste Frage.
    Ohne zu erwachen, sprach Gryf wieder.
    »Das erste Siegel.« Und dann, nach ein paar Sekunden: »Das erste Siegel der Macht.«
    ***
    Dies war der Moment, in dem Nicole und Ixi das »Zauberzimmer« betraten. Ixi sah Gryf auf dem Sofa liegen und stürmte auf ihn zu.
    »He, langsam!«, fuhr Zamorra sie an. »Siehst du nicht, was mit dem Mann los ist?«
    Gleichzeitig vollführte Gryf eine wilde Armbewegung, als wolle er eine Fliege verscheuchen. Erschrocken hüpfte Ixi zurück und wechselte ihre Farbe auf Tiefschwarz.
    Gryf richtete sich langsam auf.
    »Du warst gar nicht bewusstlos?«, fragte Zamorra verblüfft.
    »Ich weiß es nicht, Alter«, sagte Gryf. »Ich weiß nicht, ob ich bewusstlos war oder nur in einer Art Schlaftrance. Ich habe gesprochen, während ich weggetreten war?«
    »Du hast auf eine meiner Fragen geantwortet. Es sei das Siegel der Macht.«
    Gryf nickte und richtete sich auf.
    »Was bedeutet das?«, fragte Zamorra.
    »Ich weiß es nicht, beim besten Willen nicht. Ich weiß auch nicht, wie viele Siegel es gibt. Woher hast du dieses Buch eigentlich?«
    Zamorra wechselte einen schnellen Blick mit Nicole. Sie hob nur die Brauen.
    »Das wiederum weiß ich nicht«, gestand Zamorra. »Aber es muss schon sehr lange in meinem Besitz sein. Vielleicht habe ich es sogar aus dem Bestand von Onkel Louis übernommen.« Louis deMontagne hatte ihm das Château mit allem, was darin und drumherum war, vererbt.
    »Ich glaube dieses Buch einmal bei Merlin gesehen zu haben, im Saal des Wissens. Aber das muss schon sehr lange her sein. Zweitausend Jahre bestimmt. Nach so langer Zeit kann man sich nicht mehr immer an jede Einzelheit erinnern.«
    Zamorra nickte. Das glaubte er dem Druiden aufs Wort. Sein Gedächtnis unterschied sich nicht von dem eines normal sterblichen Menschen. Und Menschen neigten zum Verdrängen und Vergessen, um Platz für Neues zu schaffen. Warum sollte es bei Gryf anders sein?
    »Merlin, also doch«, murmelte der Parapsychologe. »Was ist mit der Schrift, mit den Zeichen? Kannst du sie entziffern? Zwei von ihnen hattest du doch im wahrsten Sinne des Wortes vor Augen.«
    Gryf schüttelte den Kopf.
    »Lass mir hundert Jahre Zeit«, sagte er. »Vielleicht kann ich es dir dann übersetzen.«
    Er griff nach Zamorras Amulett und berührte das Zeichen für die Zeitschau. Es ließ sich wieder so leicht verschieben wie immer.
    Zamorra schloss das Buch. Wie gestern und in der Nacht konnte er das Dunkle wieder spüren, das Böse, das darin wohnte. Es gefiel ihm nicht, dass dieses Buch einmal Merlin gehört haben könnte. Aber hatte der nicht auch einmal auf der Seite der Dämonen gestanden, vor langer, langer Zeit? Der Bruder des Asmodis!
    Was ihm auch nicht gefiel, war der Begriff »Siegel der Macht«. Welche Macht war gemeint - die gute oder böse? Vielleicht, dachte er, wäre es besser gewesen, die Finger davon zu lassen und »nein« zu sagen statt dreimal »ja«. Es ist wie ein Vertrag, den man abschließt, dachte er. Nach dreimaliger Zustimmung tritt er in Kraft.
    Ohne die Bedingungen zu kennen, hatte er diesen Vertrag abgeschlossen.
    Einen Vertrag mit dem Bösen?
    Nein, das durfte nicht sein!
    Fast fluchtartig verließ er das »Zauberzimmer«.
    Und auf dem breiten Korridor wartete der Tod auf ihn!
    ***
    Da stand ein völlig Fremder. Weder Zamorra noch Nicole hatten ihn jemals vorher gesehen. Was machte er hier? Hatte William ihn einfach so eingelassen? Oder hatte der Mann sich selbst unerlaubt Zutritt verschafft? Wenn ja, musste er ganz nette Tricks drauf haben. Die Eingangstür ließ sich zwar von außen öffnen und erweckte so den Eindruck, dass sie nicht abgeschlossen sei, aber das klappte nur bei registrierten Personen wie eben Zamorra und Nicole, William, Lady Patricia und ihrem Sohn und dem Jungdrache Fooly. Bei dem hatte die Elektronik schon erheblich zu tun und reagierte mitunter mit Verzögerung.
    Sensoren nahmen die Schrittweite und Bewegungsfrequenz der Personen auf und gaben das Türschloss bei registrierten Personen frei. Das funktionierte sogar beim Humpeln nach einer Verletzung. Jeder Mensch hat beim Gehen einen bestimmten Rhythmus, auf den die Elektronik ansprach. Die Erfindung war noch nicht besonders alt, war auch noch nicht in Serienproduktion gegangen. Irgendwie hatte Olaf Hauk ein Vorseriengerät aufgetrieben und bei der letzten Aufrüstung des Computersystems gleich mit installiert - bezahlt wie immer von Tendyke Industries.
    »Wer sind Sie, und was wollen Sie

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