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0800 - Luzifers Höllenfestung

0800 - Luzifers Höllenfestung

Titel: 0800 - Luzifers Höllenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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dieser Welt nach wie vor existierte und ihre Ränke schmiedete. Er war ihr ja begegnet, und jetzt fiel ihm ein, dass er einen Fehler begangen hatte. Er hatte nicht mehr an Calderones Waffe gedacht. Sicher hatte Stygia sie an sich genommen.
    Der Erzdämon beschloss, sie mit einer speziellen Aufgabe zu bedenken.
    Denn warum sollte er nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden?
    ***
    Zamorra versuchte mehrmals, Gryf mittels Magie zu erreichen. Aber der Silbermond-Druide reagierte darauf ebenso wenig wie auf die telefonischen Versuche.
    »Ich flitze mal hinüber und sehe persönlich nach dem Rechten«, schlug Nicole vor. Immerhin gab es zwischen Château Montagne und Gryfs Blockhütte eine direkte Verbindung. Die Regenbogenblumen mit ihrer magischen Transporterkraft konnten Menschen und Dinge innerhalb von Sekunden von einem Ort zum anderen versetzen.
    »Du wirst Gryf möglicherweise stören«, gab Zamorra zu bedenken. »Ich an seiner Stelle würde in einem bestimmten Fall sehr sauer sein. Und - so brandeilig ist es ja nun auch nicht. Ob wir heute oder morgen den Schlüssel zu den Zeichen des Amuletts erhalten, was spielt das nach all den Jahren noch für eine Rolle? Außerdem müssen wir noch dein Auto bei Mostache abholen. Gryf kannst du danach immer noch anrufen.«
    Nicole schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. »Natürlich«, sagte sie. »Das hätte ich beinahe vergessen. Komm, holen wir das Auto. Vielleicht ist Gryf danach wieder erreichbar.«
    Zamorra nickte zustimmend. So freizeitlich gekleidet, wie er war, ging er voraus zu der Garage, wo sein BMW stand. Nicole folgte ihm. In der Tür nach draußen stießen sie beinahe mit William zusammen.
    »Verzeihung«, murmelte der Butler. »Ich war in Gedanken vertieft. -Monsieur«, wandte er sich an den Professor, »ich habe eben routinemäßig die M-Abwehr inspiziert. Die Abwehrzeichen sind in Ordnung.«
    Mit M-Abwehr war eine weißmagische Schutzglocke gemeint, die sich über das Château spannte. Hin und wieder mussten die mit Kreide gezeichneten Symbole erneuert werden, wenn sie vom Regen verwischt wurden. Diese Schutzglocke sorgte dafür, dass kein schwarzblütiger Dämon und kein dämonisierter Mensch, kein Schwarzmagier, Hexer, Werwolf, Vampir und was auch immer, das Château betreten konnte. Er wurde einfach abgeblockt und prallte gegen eine unsichtbare Wand. So war Château Montagne erstklassig gesichert.
    Und so brauchte man in seinem Inneren keine weiteren Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um gegen dämonische Angriffe gewappnet zu sein. Hin und wieder prüfte einer von ihnen, ob die Symbole noch intakt waren, und erneuerte sie, wo es nötig war. Diesmal hatte William diese Aufgabe übernommen.
    »Was ist aus der Katze geworden?«, fragte Zamorra. »Ist sie noch in der Nähe?«
    »Verzeihen Sie, Monsieur, aber darauf habe ich nicht weiter geachtet. Ist das Tier für Sie wichtig?«
    »Alles ist wichtig, was mir die Wurst klaut«, erwiderte Zamorra. »Falls jemand in der nächsten Stunde etwas von uns will - wir sind unten im Dorf.«
    »Ich werde die Information entsprechend weitergeben«, versprach der Butler. Er fragte nicht, was der Chef und seine Sekretärin unten an der Loire wollten, es war ihm klar -Nicole würde ihr Auto abholen wollen. Einen solchen Oldie ließ man nicht irgendwo stehen.
    Zamorra und Nicole gingen zur Garage hinüber, die in alten Zeiten mal ein Pferdestall gewesen war. Wenig später war der metallicgraue 740i unterwegs, die Serpentinenstraße hinab zum Dorf.
    William sah hinterher.
    Er konnte sich des vagen Eindrucks nicht erwehren, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Aber was?
    Ihm fiel nichts auf, auch an der Schutzglocke nicht.
    Aber dem Château drohte eine schleichende Gefahr…
    ***
    Lucifuge Rofocale rief Stygia zu sich. Es war der Fürstin der Finsternis anzusehen, dass ihr dieses Kommando gar nicht genehm war. Sie nahm keine unterwürfige Position vor seinem Thron ein, sondern blieb relativ desinteressiert und ablehnend etliche Meter entfernt stehen. An zwei schweren Eisenketten hielt sie langzahnige, dunkelschuppige Ungeheuer. Hin und wieder zerrten sie an den Ketten, fauchten und wanden sich hin und her. Sie versuchten die Stachelhalsbänder irgendwie abzustreifen, und ihre Krallen zogen tiefe Kratzer in den Steinboden.
    »Was willst du hier mit dem Vieh?«, fuhr Lucifuge Rofocale sie zornig an. »Eine Zirkusvorstellung geben? Spare sie dir für Zamorra auf!«
    »Was ist mit Zamorra?«, fragte Stygia

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