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0802 - Der Wächter

0802 - Der Wächter

Titel: 0802 - Der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus den Augen. Der aber bewegte sich nicht Er blieb einfach stehen, und in seiner doch imponierenden Größe stellte er schon etwas dar.
    Suko ließ sich durch ihn nicht beirren oder von irgendwelchen Dingen abhalten Die Wand war für ihn wichtig. Er verglich sie mit einer Leinwand, auf der besondere Filme abliefen, die sich schon einmal in der Realität ereignet hatten, und zwar in einer tiefen Vergangenheit. Suko spürte schon nach wenigen Schritten den Einfluss dieser anders gearteten Wand. Sie bestand auf keinen Fall nur aus Steinen, sie war auch keine Mauer, dafür war sie einfach zu dünn. Wenn ein Vergleich überhaupt zutraf, dann eher der einer Membrane, die durch irgendeine Magie aufgeladen worden war.
    Schwingungen erreichten ihn. Es kribbelte auf und in seinem Körper. Suko empfand die Schwingungen wie eine Botschaft, die er allerdings nicht konkretisieren konnte.
    Sie war für ihn einfach zu fremd, denn sie lauerte in so schrecklichen Tiefen, dass sie ihn nur als Warnung erreichte.
    Geh nicht weiter! Hier ist die Grenze! Menschen sind nicht willkommen…
    Das spürte Suko, und er zögerte.
    Ein Blick nach links.
    Da stand der Ritter unbeweglich. Er tat, als hätte er nichts gesehen, was der Inspektor ihm jedoch nicht abnahm.
    Er schaute weiter zurück und sah Bill Conolly in einer sprungbereiten Haltung. Jeden Augenblick konnte er vorschnellen, aber er blieb in seiner Haltung.
    Stille…
    Nur die Warnungen erreichten Suko, die er trotz allem überhörte.
    Er ging wieder vor. Viel zu laut war sein Schritt in der Stille zu hören, und er trat hinein in das neue Schattenmuster, das aus Kerzenschein und bläulichem Licht gebildet wurde, sodass sich Suko selbst vorkam wie eine fremde Gestalt.
    Sollte er, sollte er nicht?
    Er hatte zwar die Warnungen empfangen, nur sah er die Mauer nicht als zu große Gefahr an. Sie machte ihn eher neugierig, und deshalb ging er auch weiter.
    Er hörte das Knirschen, dieses rostige Geräusch, und er sah von der Seite her einen langen Schatten.
    Suko wusste, dass es das Schwert war, nur wurde er davon nicht getroffen, denn dicht vor seinem Körper glitt es in die Tiefe und bildete eine Barriere.
    Halt!
    Keiner hatte dieses Wort gesagt, die Klinge war bezeichnend genug. Sie befand sich nur eine Fingerbreite von Sukos Körper entfernt, und er schaute auf sie nieder.
    Verrostet war sie nicht. Sie glänzte wie ein Spiegel, als wäre die Waffe zwischendurch immer wieder gereinigt worden. Er war versucht, sie anzufassen, nur hielt ihn diese scharfe Schneide davon ab.
    Sie war so blank und gefährlich geschliffen, dass sie möglicherweise sogar ein Haar hätte durchtrennen können.
    Sie blieb als Barriere bestehen, und Suko drehte abermals den Kopf nach links. Der Ritter und er schauten sich jetzt an.
    Sukos Erschrecken hielt sich in Grenzen, denn zum ersten Mal sah er in den Augen so etwas wie eine Botschaft. Er glaubte fest daran, dass der andere mit ihnen Kontakt aufnehmen wollte, und dies musste nicht unbedingt auf der Basis von Worten oder Sätzen geschehen.
    Suko wartete ab, er wollte etwas erfahren, vielleicht aus einer Zeit, die weit zurücklag. Mehr wissen über die Menschen, die hier einmal gelebt hatten, um einer bestimmten Aufgabe nachzugehen.
    Der Bann musste einfach gebrochen werden, und Suko machte dabei den Anfang. »Wer bist du?«
    Der Ritter rührte sich nicht.
    »Wer?«
    »Er wird dich kaum verstehen«, meldete sich Bill Conolly aus dem Hintergrund.
    »Abwarten…«
    »Doch, Suko.«
    Der Inspektor versuchte es noch einmal. Es blieb dabei, denn kaum hatte er den Mund geöffnet, als der Wächter sein Schwert hob. Diesmal wollte er Suko nicht nur erschrecken oder ihm klar machen, wo Schluss war, jetzt sollte er sterben, denn die Klinge schwebte über ihm und raste dann wie ein Schatten nach unten…
    ***
    Ich hielt den Atem an. Es war einfach unmöglich, jetzt noch normal und menschlich zu reagieren.
    Mein Gott, das Gesicht, das war… das war … meine Gedanken brachen ab, weil ich mich plötzlich so klein und elendig fühlte. Ich brachte die Dinge nicht mehr zusammen, die durch meinen Kopf rasten, aber in mir war das gleiche Gefühl, das ich kannte, wenn ich jemand gegenüberstand, den ich als meinen absoluten Schutzengel oder als ein mächtiges Geistwesen ansah.
    Beim Seher…
    Eine Person, eine Persönlichkeit, die ich nicht erklären und kaum begreifen konnte. Sie war einfach da, sie setzte sich aus drei Teilen zusammen, aus dem Guten, damit sie einen mächtigen

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