Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0802 - Der Wächter

0802 - Der Wächter

Titel: 0802 - Der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
und trotzdem zu erkennen, denn es bestand seltsamerweise aus grünem Licht.
    Ich zwinkerte einige Male mit den Augen, weil ich es noch immer nicht so recht glauben wollte, doch eine Täuschung konnte es nicht sein. Dieses Andere hatte auch meinen Feind beschäftigt, irritiert und dafür gesorgt, dass er sich anders verhielt als normal und mich sogar vergessen hatte, wie es schien.
    Aber da durfte ich mich nicht täuschen. Sein Blick, der mich hin und wieder traf, reichte mir. Und wenn er mich anschaute, hütete ich mich vor einem erneuten Grinsen. Es wäre lebensgefährlich gewesen, ihn in dieser Lage zu provozieren.
    Deshalb wartete ich ab, und meine Furcht verschwand allmählich. Denn die neue Veränderung wollte ich nicht unbedingt als eine Gefahr einstufen, eigentlich konnte sie für mich nicht positiv sein.
    Die seltsame Veränderung war nicht nur eine zeitliche Erscheinung, sie manifestierte sich über uns. Zwar sah ich nur einen Ausschnitt, den aber sehr konzentriert, weil das Licht nicht überall gleich verteilt war, in der Mitte falls es die überhaupt gab – konzentrierte es sich.
    Es hatte eine gewisse Farbe, war weder hell noch strahlend, nicht vergleichbar mit dem Licht der Sterne. Es war weder kalt noch romantisch, mir kam es vor, als wäre es aus uralten Zeiten hervorgeholt worden. Aus der Tiefe des Alls, wo der Faktor Zeit keine Rolle mehr spielte.
    Urlicht…
    Das würde auch zu den Urdämonen passen, aber so weit wollte ich wirklich nicht gehen, das war mir einfach zu fantastisch.
    Dennoch musste ich den türkisfarbenen Glanz als eine Tatsache hinnehmen, und so leicht würde er auch nicht weichen. Er verstärkte sich über mir, sodass sich in seinem Zentrum etwas hervorbildete, auf das ich mich konzentrieren konnte.
    Dabei floss ein Schauer über meinen Körper. Ich spürte, ohne es beweisen zu können, dass sich mir etwas näherte, was praktisch unbegreiflich war und nur von dem akzeptiert werden konnte, der damit zu tun hatte.
    Das Licht blieb, das Zentrum ebenfalls, wo sich der türkisfarbene Glanz verdichtete, während er an seinen Rändern doch mehr einen gelblichen Schein aufwies.
    Ein leichtes Knurren erreichte meine Ohren. Ich hatte mich in den letzten Sekunden zu sehr auf die Erscheinung am Himmel konzentriert und Smith vergessen.
    Ich schaute wieder hin.
    Er war sehr unruhig und gleichzeitig unsicher geworden. Die UZI hielt er in der rechten Hand Er trug sie einfach zu lässig, ich hätte ihn überrumpeln können.
    Das ließ ich auch weiterhin bleiben, denn im Gegensatz zu ihm kam mir dieses Licht wie ein Freund vor. Ein seltsamer Vergleich, aber mir fiel kein anderer ein, weil ich aus dem Hellen etwas unsagbar Vertrautes hervorlas.
    Hätte mir jemand eine Frage gestellt, ich wäre nicht in der Lage gewesen, eine Antwort zu geben. Es war nur einfach das Gefühl vorhanden, das nichts in meinem Innern ausließ. Eine beinahe schon unnatürliche und auch wohltuende Ruhe durchströmte mich.
    Wäre ich jetzt in einen tiefen Schlaf gefallen, Himmel, ich hätte mich glücklich gefühlt, trotz der nahen Bedrohung.
    Dass ich so dachte, lag einzig und allein an dieser ungewöhnlichen Erscheinung am Himmel.
    Aus einer für Menschen kaum begreifbaren Tiefe und Ferne fiel es nun auf mich herab wie ein sehr feiner Teppich, der mich umflorte und mir das Gefühl gab, geborgen zu sein.
    Das Vertraute blieb. Etwas war in meinen Körper hineingeströmt, das mir jegliche Furcht vor dem Tod genommen hatte. So musste sich jemand fühlen, der bereits klinisch tot war und anschließend, nachdem er wieder ins Leben zurückgeholt worden war, darüber berichtete.
    Diese Menschen sprachen von einem gewaltigen Glücksgefühl, von dem großen Frieden, der sie überkommen hatte, und so ähnlich fühlte ich auch in diesen Augenblicken, wobei ich nicht einmal wusste, wie viel Zeit seit dem Kommen des Lichts vergangen war.
    Ich nahm es einfach hin, schaute in die Höhe, konzentrierte mich auf das Zentrum, wo das Licht am dichtesten war, damit sich dort etwas hervorkristallisieren konnte.
    Da entstanden Umrisse.
    Sah ich ein Gesicht im Ganzen? Sah ich eine Nase, Augen, möglicherweise sogar ein Kinn?
    Wenn das alles stimmte, musste das Gesicht eine um unzählige Male vergrößerte Projektion der wahren Umrisse sein. Es war für mich, der ich viel gewohnt war, kaum zu fassen, ich fühlte mich wie auf einer Wolke schwebend und hatte die große Gefahr vergessen.
    Ja, ich hatte mich nicht geirrt. Das waren die Augen, auch eine

Weitere Kostenlose Bücher