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0802 - Der Wächter

0802 - Der Wächter

Titel: 0802 - Der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gegenpol bilden konnte.
    Ich konnte den Seher und seine Existenz nicht begreifen, doch ich wusste, wer er war.
    Drei Geister, die Namen hatten.
    Auf der einen Seite Nostradamus, der mächtige Seher.
    Dann ich selbst, ein Teil meiner Seele, denn ich hatte in der Vergangenheit mehrere Leben geführt. Unter anderem auch, was aber nicht so richtig feststand, auch als König Salonion. Dann also schaute, wenn es stimmte, was Smith gesagt hatte, ein Teil meiner Selbst auf mich nieder.
    König Salomon!
    Warum – wieso? Innerhalb weniger Sekunden durchzuckte eine ganze Palette von Vermutungen mein Hirn, und ich versuchte, so etwas wie eine Lösung zu finden.
    Bei dem Namen Salomon blieb ich hängen!
    Ein biblischer, ein sagenumwobener König, hochverehrt und auch hoch geachtet. Ein Herrscher, der für seine Bauwerke ebenso berühmt geworden war wie für seine Weisheit. Aber auch für seine Reisen, die ihn zu der sagenumwobenen Königin von Saba geführt hatten und in deren Reich im Süden.
    Im Süden.
    Ich stolperte über diesen Begriff. Ein wenig hob sich der Vorhang an. Er deckte zwar kein Geheimnis auf, aber er erlaubte mir, Verbindungen zu ziehen, denn dieser Begriff war mir nicht fremd.
    Der Süden!
    Sollte da nicht auch die Lade versteckt sein? Hatten wir nicht eine Spur, die in Richtung Süden führte? Zuerst zu diesem alten Kloster, dann aber weiter, und wenn ich gedanklich einen Strich auf der Landkarte zog, dann war das gar nicht mal so schlecht.
    Äthiopien liegt im Süden. Und dort hatte sich auch das Reich der Königin von Saba befunden, ein noch immer geheimnisvolles Land.
    Ich dachte in diesem Fall an meine Begegnungen mit der Königin, doch damals war es um andere Dinge als um die Bundeslade gegangen. Da hatte ich das Grab dieser geheimnisvollen Person entdeckt und mich darüber gefreut, dass ich zu den Wissenden gehörte.
    Und nun schwebte Salomons Geist über mir. Er musste gespürt haben, dass sich die Spuren verdichteten. Wenn jemand das große Geheimnis der Bundeslade schützen konnte, dann war er es, und er war sicherlich auch in der Lage, mir entsprechende Antworten zu geben, falls er es überhaupt wollte.
    Sein Erscheinen hatte Smith nervös gemacht. Als Kreatur der Finsternis wusste er genau, welchen Gefahren er gegenüberstand und wie er ihnen begegnen musste. In diesem Fall stand er allein auf weiter Flur, er war trotz seiner Waffe hilflos.
    Mir tat die weiche Aura des Lichts gut, was man von Smith nicht sagen konnte.
    Er war zu einem anderen geworden. Dies nicht allein äußerlich, auch innerlich platzte das Grauen aus ihm hervor. Sein Körper veränderte sich. Er quoll auf, er wuchs, aber er wuchs nicht gleichmäßig, sondern an verschiedenen Stellen immer anders. So drängte sein Kopf, der keiner mehr war, nach vorn. Eine lange und breite Schnauze schob sich hervor, vergleichbar mit einem Entenschnabel, aber gleichzeitig auch mit der Schnauze eines Krokodils.
    Ein gefährliches Maul, mörderisch, auf Tod und Fressen fixiert, ein Gegner, der meinen Tod wollte.
    Seine Kleidung riss. Er schleuderte sie mit wütenden Bewegungen weg Die Bestie war voll in ihm durchgekommen, und als er mir den Kopf zudrehte, sah ich in Augen, die mich erschreckten.
    Es waren grausame tiefe Höhlen, in denen das Feuer der Urzeit loderte. Die Angst bei mir hielt sich in Grenzen, denn er musste erst mit sich selbst zurechtkommen Er stampfte wie ein Berserker mit den Füßen auf, die keine mehr waren, sondern nur mehr klumpige Gegenstände. Ein Donnern hallte durch den Innenhof.
    Ich war nicht wie ein Opfer auf dem Rücken liegen geblieben.
    Über mir wusste ich den Geist König Salomons, und in seinem Schutz bewegte ich mich.
    Ich hatte mich auf die Seite gerollt. Für einen Moment war ich auf dem Bauch liegen geblieben. Dann erhob ich mich.
    Smith reagierte nicht, weil er genug mit sich selbst zu tun hatte.
    Er verwandelte sich noch weiter, und dabei blieb er nicht auf einer Stelle stehen, sondern bewegte sich wie ein Techno-Tänzer – zucken, hart, sich drehend, seinen Körper vor- und wieder zurückstoßend.
    Auf der Haut wuchs ein filziges Fell, das in Höhe der Brust aufhörte, um rot bis grünlich schimmernden Schuppen Platz zu schaffen, die wie ein Panzer lagen und so aussahen, als würden sie jedem Schlag Paroli bieten können.
    Der Hals bestand aus knotigen Muskeln. Der Kopf mit der breiten Schnauze war nur mehr ein Gebilde, das ebenso gut aus der Fantasie eines verrückten Malers hätte stammen können.
    Er

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