Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0804 - Der Zeithammer

Titel: 0804 - Der Zeithammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
übergeordneten Bewußtseins. Er starrte auf den schmächtigen Körper des Jungen und wiederholte im Geiste Kims letzte Frage.
    Ist das wirklich das ganz neue Glück? wandte er sich ab und trat wieder auf die Straße hinaus. Da ging es wie ein Ruck durch ihn. Narr, der er war! Er hatte sich durch den Sturz des Jungen von dem Ziel ablenken lassen, von der Quelle des Glücks, die so nahe lag. Er hatte die Gedanken verloren.
    Inzwischen waren ihm die anderen weit vorausgeeilt.
    Er ging bis zum Rand der Straße und blickte hinab. Sie waren schon zwei Biegungen weiter! Er mußte sich anstrengen, sie einzuholen.
    Entschlossen setzte er sich in Bewegung.
    Kim hatte er schon wieder vergessen.
    Dräuend und doch wie ein Gebilde von himmlischer Schönheit ragte der gewaltige Damm vor ihnen auf. Mit unglaublicher Anstrengung hatte Claus Bosketch sich wieder an die Spitze seiner Gruppe gesetzt. An den Häuserruinen der alten Stadt Nam-sos vorbei eilten sie den Damm entlang.
    Im Hintergrund sah Claus einen sanft ansteigenden Hang, auf dem drei riesige, schwarze Gebilde ruhten.
    Raumschiffe, schoß es ihm durch den Sinn. Aber der Gedanke blieb nicht haften. Er war bedeutungslos.
    Eine Reihe flacher, langgestreckter Gebäude tauchte auf - fensterlos und ebenfalls von schwarzer Farbe. Eine Gruppe fremdartiger Wesen erschien, wie aus dem Boden gewachsen.
    Sie trugen nichts als ein schwarzes, stacheliges Fell und einen breiten Gürtel um den Leib. Von ihrer Stirn leuchtete ein riesiges, grellblaues Sehorgan.
    Die Wesen verlegten Claus Bosketch und seinen Leuten den Weg. Aber auch so hätten die vor Glück Entfesselten gewußt, daß das Gebäude in der Mitte, das größte von allen, ihr Ziel war.
    Ohne auf die Winke der Fremden zu achten, ja, ohne sich für die Schwarzpelze nur im geringsten zu interessieren, stürmten Bosketch und seine Begleiter durch die breite Öffnung ins finstere Innere des Bauwerks.
    Dort hielten sie an, atemlos und erschöpft. Der Eingang hatte sich hinter ihnen geschlossen. Sie störten sich nicht daran. Das ganz neue Glück war zum Greifen nahe! Es schwebte irgendwo vor ihnen in der undurchdringlichen Finsternis. So überwältigt waren sie von der Nähe des Unbegreiflichen, daß sie in die Knie gingen. Einige von ihnen warfen sich sogar ganz nieder und berührten mit der Stirn den Boden.
    Aus dem Dunkel ertönte ein leises, melodisches Summen.
    Ein Lied entstand aus der Finsternis, fremdartig und doch unglaublich schön. Es wurde lauter. Es füllte den Raum und die Herzen der Menschen. Lichtschein entfaltete sich, ein sanftes gelbes Licht.
    Es kam aus dem Nichts und verdichtete sich zu einem kugelförmigen Gebilde, in dem bunte Nebel wallten.
    Schwerelos schwebte die Kugel mitten in dem weiten Raum.
    Die Nebel verzogen sich. Eine Gestalt wurde sichtbar - eine menschliche Gestalt von so unbeschreiblicher Schönheit, daß den Menschen der Atem stockte. Wie gebannt starrten sie auf den Fremden, der weder Mann noch Frau war und mit gnädigem, freundlichem Lächeln auf sie herabblickte.
    Plötzlich erklang seine Stimme -eine angenehme Stimme voller Festigkeit und zugleich Sanftmut.
    „Willkommen an der Stätte des ganz neuen Glücks! Ich, die Kleine Majestät, begrüße euch an der Quelle des Wohlbefindens.
    Ihr seid meinem Ruf gefolgt. Ich bin euer Herr, ihr seid meine Diener. Ich bin ein wohlwollender und sanftmütiger Herr. Ihr werdet es leicht finden, meinen Befehlen zu gehorchen. Bezeugt mir eure Botmäßigkeit, indem ihr ruft: Sanaa..,!"
    Claus Bosketch beugte die Stirn und rief: „Sanaa ...!"
    Und mit ihm riefen die anderen, auch die Kinder mit ihren dünnen Stimmen.
    „Viel ist es nicht, was ich von euch verlange", fuhr die schöne Gestalt in der leuchtenden Kugel fort. „Siedelt euch in diesem Tal an, wie ihr es gewöhnt seid. Die Männer mit den schwarzen Pelzen sind ebenfalls meine Diener. Sie besitzen Geräte, mit denen sie eure Sprache verstehen können. Wendet euch an sie, wenn ihr Hilfe braucht. Einmal am Tag versammelt euch in dieser Halle. Zusammen mit mir werdet ihr rufen: Sanaa! Wir sind die Einsamen, die Zurückgebliebenen.
    Wir rufen unsere Brüder und Schwestern in der Weite des Alls.
    Kehrt zurück! Kehrt zurück!
    Das ist alles.
    Benennt mir euren Anführer! Er soll sich erheben und mich anblicken."
    Claus Bosketch stand auf. Schauder der Ehrfurcht krochen ihm über den Rücken, als er von Angesicht zu Angesicht dem leuchtenden Fremden gegenüberstand.
    „Nenne mir deinen

Weitere Kostenlose Bücher