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0805 - Der Echsenvampir

0805 - Der Echsenvampir

Titel: 0805 - Der Echsenvampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Asmodis lachte. »Nicht dass mich dieses kleine Symbol ernsthaft gestört hätte, aber du sollst wissen, dass du dir einen Gegner ausgesucht hast, auf den diese Art von… Zauberei keinerlei Wirkung hat. Der Echsenvampir steht jenseits dieser Dinge.«
    Arthur konnte darauf nichts erwidern. Die Lähmung seines Körpers war komplett, erfasste auch seine Gesichtsmimik.
    Es war aus! In blindem Hass war er hierher gestürmt und wie ein Anfänger in die Falle gegangen. Er stand Asmodis selbst, dem Herrn der Hölle, gegenüber. Sein oberster Gegner war hierher gekommen, und er war ihm wehrlos ausgeliefert.
    »Seit vielen deiner jämmerlichen Jahre wollte ich mich deiner persönlich annehmen«, sagte der Fürst der Finsternis spöttisch, »doch ich hatte einfach keine Zeit dazu. Alle redeten von dir, von dem mächtigen Gegner der Dämonen… und was sehe ich vor mir? Einen erbärmlichen Wicht!«
    Arthur kochte innerlich, und der Zorn übertraf beinahe seine entsetzliche Angst. Er wusste, dass die Überheblichkeit Asmodis’ ein Schauspiel war. Er hatte der Hölle zu viel Schaden zugefügt, als dass deren Fürst ihn hätte ignorieren können. Er war einfach zu gefährlich gewesen…
    Die Druckerpresse schob sich mit ohrenbetäubendem Lärm beiseite. Eine gewaltige Mechanik musste in Gang gesetzt worden sein. Arthur konnte fassungslos beobachten, wie darunter ein Treppenabgang sichtbar wurde. Eine Gestalt eilte darauf mit ausladenden Schritten nach oben. Der Echsenvampir! Das Monstrum, das seiner geliebten Johanna den schlimmsten Schaden zugefügt hatte, den er sich vorstellen konnte. Der einzige Dämon, den er noch mehr hasste als Asmodis selbst.
    »Sieh her«, donnerte die Stimme des Höllenfürsten als Begrüßung des Echsendämons durch den Raum. »Dieser Wicht war es, der deinen Diener vernichtete.«
    Die Lähmung von Arthurs Gesicht verschwand von einer Sekunde auf die andere. »Es war meine Gefährtin!«, spie er aus. »Doch ich wünschte, ich wäre es gewesen!«
    »Erstaunlich, über welchen Trotz dieser Mensch verfügt«, sagte Asmodis an den Echsenvampir gewandt, als sei Arthur gar nicht im Raum.
    »Lass mich ihn für dich töten, Meister«, meldete sich Hartmann zu Wort.
    »Schweig!« Der Echsenvampir wandte dem Drucker demonstrativ den Rücken zu. »Jedes deiner Worte ist nur ein Beweis deiner geistigen Armut! Arthur erwartet Schlimmeres als der Tod.«
    Asmodis’ dröhnendes Lachen hallte durch den Raum. »Du lernst«, sagte er. »Ich hole sie hierher.«
    Arthur konnte nicht genau sehen, was geschah, doch er war sich sicher, dass Asmodis sich mehrfach um die eigene Achse drehte, bevor er urplötzlich verschwand. Ein penetranter Gestank nach Schwefel blieb zurück.
    Bereits nach wenigen Sekunden war der Höllenfürst zurück. Allerdings kam er nicht allein.
    Arthur krampfte es das Herz zusammen.
    Johanna…
    Asmodis hielt Johanna in seinen Klauen, und sie war bleich wie der Tod.
    »Nicht wie der Tod«, sagte Asmodis, und Arthur wurde klar, dass seine Gedanken für seinen Gegner wie ein aufgeschlagenes Buch waren. »Sie ist tot.«
    »Nein.« Nur dieses eine, sinnlose Wort kam über Arthurs Lippen. Alles in ihm sträubte sich gegen die Wahrheit.
    »Sie ist meine Dienerkreatur geworden«, hämmerten die Worte des Echsenvampirs erbarmungslos auf Arthur ein. »Ersatz für denjenigen, den sie vernichtete.«
    »Ich - werde dir - nicht dienen«, keuchte Johanna, und Arthur sah, dass sie den Echsendämon, der ihrer bereits allzu sicher gewesen war, damit überraschte.
    »Immer noch wehrt sie sich.« Asmodis schüttelte den Kopf. »Sie ist nicht weniger stur als ihr Gefährte.«
    »Und doch wird sie verlieren.«
    »Ich…« Johanna brach zusammen, als Asmodis sie nicht weiter stützte. Kraftlos lag sie auf dem Boden.
    »Bald wird es geschehen sein«, meinte Asmodis. »Mein Bann um den Auserwählten wird dann erlöschen. Doch du wirst ihn nicht töten.«
    Arthur nahm alles wie durch einen dumpfen Schleier aus unendlichem Schmerz wahr.
    »Ich werde ihn nicht töten«, wiederholte der Echsenvampir untertänig. »Soll sie es tun?«
    »Schweig!« Das Feuer in Asmodis’ Augenhintergrund verfärbte sich schwarz, ein Zeichen seines übermäßigen Ärgers. »Du wirst ihn aus der Werkstätte hinauswerfen, und er soll vor sich hinvegetieren, von innerem Schmerz zerrissen, wissend, was aus seiner Gefährtin geworden ist ! Ich werde einen Bann um die Werkstätte legen, und erst in genau einer Woche wird es ihm möglich sein, hierher

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