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0805 - Flucht von Intermezzo

Titel: 0805 - Flucht von Intermezzo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Information, aber das Kontrollelement schwieg. Das stürzte ihn in arge Verwirrung.
    Das Kontrollelement war eine Fiktion, die Augustus aus den Tagen der Aphilie in die Zeit nach der Großen Katastrophe herübergerettet hatte. Wie alle K2-Roboter war er unter der aphilischen Regierung an das erdumspannende Überwachungs- und Polizeinetz angeschlossen.
    Dieses Netz bestand aus einigen hundert Großrechnern, die über die ganze Erde verteilt waren, und mehr als tausend Knotenrechnern, die die Rechner untereinander und die Roboter mit den Rechnern verbanden. Ein Knotenrechner war jeweils für einen Verwaltungsdistrikt zuständig und wurde als „das örtliche Kontrollelement" bezeichnet.
    Augustus war ohne Zweifel schon vor dem Sturz der Erde in den Schlund defekt gewesen. Diesem Defekt hatte er es zu verdanken, daß er bei der Katastrophe nicht den Weg seiner Artgenossen gegangen war, von denen keiner überlebt hatte.
    Dieser Defekt ermöglichte es ihm auch, weiterhin an die Existenz eines örtlichen Kontrollelements zu glauben, von dem er Weisungen und Informationen bezog.
    Die Menschen, mit denen Augustus seit der Katastrophe zusammen war, vor allem aber Walik Kauk, machten sich diese Eigenheit des Roboters zunutze, indem sie, wenn sie ihm Weisungen erteilten, behaupteten, diese kämen vom Kontrollelement.
    Die Stimmen des Kontrollelements, die Augustus zu hören glaubte, waren in Wirklichkeit menschliche Stimmen.
    Jetzt, da die Menschen verschwunden waren, schwieg plötzlich auch das Kontrollelement.
    Augustus bewegte sich in Richtung Kommandostand. Dort wußte er Walik Kauk, dem er sich am engsten verbunden fühlte. Aber auch der Kommandostand war leer. Die Geräte liefen noch. Augustus musterte den großen Panoramabildschirm und bemerkte zweierlei Dinge. Erstens sah er eine Gruppe von Menschen, die sich in raschem Lauf in nördlicher Richtung durch das Tal bewegte. Zweitens gewahrte er im Süden die Umrisse eines riesigen schwarzen Raumschiffs.
    Ein Fahrzeug dieses Typs hatte er bereits auf der Erde gesehen, und zwar in der Nähe der Stadt Namsos, wo fremde Wesen gelandet waren, die in einer gewaltigen Senke ein gehirnähnliches Riesengebilde namens Kleine Majestät angesiedelt hatten. Augustus wußte, daß die Fremden als feindlich zu betrachten waren. Daher beschloß er, etwas gegen das schwarze Raumschiff zu unternehmen.
    Seine Kenntnisse von der Bewaffnung der BALDWIN TINGMER beschränkten sich auf Informationen, die er hier und da aufgeschnappt hatte. Für einen Menschen wäre das zu wenig gewesen, um auch nur eines der Geschütze bedienen zu können. Aber Augustus war ein Roboter und daher mit der Feuerleitautomatik sozusagen verwandt. Er fand sich zurecht.
    Für seine Begriffe dauerte es zwar ziemlich lange, bis er begriffen hatte, wie ein Geschütz zu richten und abzufeuern war.
    Auf dem Chronographen aber waren nur zwei Minuten vergangen.
    Die Waffe, die der Ka-zwo ausgewählt hatte, war ein großkalibriger Blaster.
    Er hatte der Zielautomalik das schwarze Raumschiff als das zu vernichtende Objekt bezeichnet und dann gewartet, bis der Abschluß des Zielprozesses durch das Aufleuchten einer Reihe grüner Kontrollampen signalisiert wurde.
    Dann gab er Feuer.
    Ein weißleuchtender Energiestrahl, so dick wie ein menschlicher Körper, schoß das Tal entlang, traf das feindliche Fahrzeug und hüllte es in eine Flammenwand.
    Die Automatik des Hulkoo-Schif-fes reagierte sofort und umgab das Fahrzeug mit einem nahezu undurchdringlichen Energiefeld. Der Schaden, den Augustus' Schuß anrichtete, war minimal.
    Andererseits aber hatten die Hulkoos nicht die Absicht, den Feuerüberfall einfach so hinzunehmen.
    Damit wurde die Lage für Augustus prekär. Bereits die erste Breitseite der Hulkoos erschütterte die BALDWIN TINGMER, daß es in den Fugen krachte. Im Kommandostand implodierte der Panoramschirm.
    Eine Konsole geriet in Brand und gab stinkenden Qualm von sich. Das Schiff wankte. Augustus verließ fluchtartig die Zentrale und setzte sich in Richtung Polschleuse ab.
    Auf dem Weg dorthin wurde er vom zweiten Treffer überrascht. Eine Druckwelle schleuderte ihn zu Boden und schob ihn vor sich her. Dadurch wurde sein Rückzug nicht unwesentlich beschleunigt.
    Dann als seine Rutschfahrt schließlich zum Halten kam, erkannte er, daß das, was ihn aufgehalten hatte, das Innenschott der Polschleuse war.
    Innerhalb von zwanzig Sekunden hatte er sich ausgeschleust.
    Er sprang durch ein nur noch unregelmäßig

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