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0805 - Krallenhand

0805 - Krallenhand

Titel: 0805 - Krallenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit…«
    Zum ersten Mal hörte ich sie sprechen. Nein, das war keine normale Kinderstimme. Es klang so, als wäre ihre ureigene Stimme elektronisch verzerrt worden. Auch ein Roboter hätte so sprechen können.
    »Wohin?«
    Ihre Hand blieb ausgestreckt. »Komm mit…«
    Sollte ich – sollte ich nicht?
    »Wir gehen!«
    »Wohin?«
    »Geh mit!«
    Allmählich hatte ich das Gefühl, dass sie nur diese wenigen Worte sagen konnte.
    Noch zögerte ich. Ich schaute auf ihre Hand. Sie befand sich nicht weit von mir entfernt, und sie war umgedreht, so dass ich auf ihre Fläche schauen konnte.
    Eine glatte Hand, die keine einzige Falte zeigte, auch so verdammt künstlich wirkend, wie das gesamte kleine Geschöpf vor mir.
    Dieses Kind war böse, in ihm steckte ein Dämon. Wenn es gehorchte, dann nur dem Teufel.
    »Traust du dich nicht?«
    »Wo willst du mich hinbringen?«
    Sie setzte zu einer Antwort an, zögerte dann und meinte mit leiser Stimme. »Das ist nicht weiter schlimm. Ich bringe dich zu meiner Mutter. Sie ist eine schöne Frau.«
    »Das glaube ich dir sogar. Wie heißt sie denn?«
    »Vanessa…«
    Den Namen hörte ich in diesem Zusammenhang zum ersten Mal.
    Ich fragte weiter. »Wo wohnt sie?«
    »Hier… hier in der Nähe.«
    »In Harrings-on-sea?«
    »Ja.«
    Ein bestimmter Verdacht war in mir hochgekeimt, deshalb bat ich das Kind, sie mir zu beschreiben.
    Susy schüttelte den Kopf. »Nein, du musst sie so sehen.«
    »Okay, ich werde gehen.«
    »Deine Hand!« Sie hatte den Befehl kaum ausgesprochen, als sie schon zugriff.
    Plötzlich steckte ich in der Klemme. Die Hand war keine normale, sie bestand aus Eisen, das zu einer Klammer zurechtgebogen worden war. Ein blechern klingendes Kichern klang mir entgegen, und einen Augenblick später kippte und torkelte ich nach vorn, denn dieses verdammte Kind hatte mich mit einem plötzlichen Ruck zu sich hingezogen. Es tauchte dabei zur Seite, stellte sein Bein quer, so dass ich darüber stolpern musste und dann zu Boden fiel.
    Ich hatte großes Glück, dass ich nicht mit der Stirn gegen die Kante des Nachttischs prallte. Dennoch landete ich sehr hart, rollte mich sofort herum und hörte das Fauchen über mir, denn das Kind dachte nicht im Traum daran, aufzugeben.
    Es sprang auf mich zu.
    Diesmal hatte es den Mund verzogen. Das runde Gesicht war nichts anderes als ein böser Ballon, auf den jemand eine Fratze gemalt hatte. Mit den Füßen wollte es mein Gesicht zerstören, was ich ihm ohne weiteres zutraute, aber ich hatte mich schon zur Seite gerollt und stieß meine Beine vor.
    Diesmal traf ich den Körper.
    Er flog zurück. Eine mit den Armen und Beinen wirbelnde Puppe segelte durch das Zimmer und prallte mit dem Kopf zuerst gegen die Wand. Ich hörte einen dumpfen Laut, Susy rutschte nach unten, kam wieder auf die Beine, doch auch ich stand schon.
    Ich fingerte nicht nach der Waffe. Ich wollte es bannen, und es mit dem Kreuz versuchen.
    Ich täuschte mich.
    Dieses Wesen war raffinierter, als ich angenommen hatte. Plötzlich stieß es sich ab und schien fliegen zu können. Über das Bett hinweg war es gehechtet, hatte die Arme vorgestreckt, die Hände ebenfalls und zielte damit gegen die Scheibe.
    Sie traf.
    Das Fenster zerbrach.
    Ich kam mir vor wie ein Statist, der nicht mehr eingreifen durfte, weil das Drehbuch es verbot. Das Kind segelte im Verein mit zahlreichen Scherben und Splittern nach draußen. Es drückte sich während des Flugs sogar noch auf den Rücken und schickte mir zum Abschied ein teuflisches Grinsen.
    Dann kippte es nach unten.
    Erst jetzt rannte ich los.
    Ich sprang auf das Bett, wo auch Glassplitter lagen, die zerknirschten, und ich konnte in einen Garten schauen, in dem Susy Carter gelandet sein musste.
    Sie war nicht mehr da, sondern rannte am Haus entlang, so dass sie sich im toten Winkel befand.
    Bevor ich noch genauer nachschauen konnte, waren die Geräusche verklungen. Susy hatte die Flucht geschafft, und ich lebte noch. Mit diesem Gedanken verließ ich meinen Platz, blieb neben dem Bett stehen und spürte jetzt noch den Druck ihrer kleinen, aber wesentlich härteren Hand an meinen Fingern.
    Ich bewegte sie, es gelang mir gut, und ich wurde wieder an die Kralle erinnert, die aus der Erde gekrochen war. Sie hatte meinen Fuß erwischt, mit der Hand dieser Kleinen aber hatte sie nichts gemein gehabt. Meine Gedanken wanderten weiter und hakten bei einer Person fest, die mich nach oben in dieses Zimmer geschickt hatte.
    Dinah Hurt!
    Diese heimtückische

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