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0805 - Krallenhand

0805 - Krallenhand

Titel: 0805 - Krallenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eigentlich zum Schutz der Natur verboten war. Hier allerdings ging es um mehr, um Menschenleben, die ich retten musste, wobei mir Glenda Perkins besonders am Herzen lag.
    Der Untergrund war weich, unterschiedlich hoch. Mal bildete er Hügel, dann wieder kleine Mulden, die mich an den Boden eines Topfes erinnerten. Drei Möwen überflogen mich wütend kreischend, als wäre ich in ihr Revier eingedrungen. Bald überlagerte das Meeresrauschen ihr Geschrei.
    Eine knochenbleiche Festung, in der das Böse eine Heimstatt gefunden hatte.
    Je deutlicher ich es sah, umso aufgewühlter fühlte ich mich. Die Tatsache, Glenda Perkins hinter diesen Wänden zu wissen, peitschte mich regelrecht auf.
    Auch ich war vom Haus aus zu sehen, wenn sich jemand ein günstig platziertes Fenster ausgesucht hatte. Um dem vorzubeugen, ging ich geduckt weiter und nutzte die natürlichen Deckungen aus.
    Mein Alleinsein änderte sich.
    Die Bewegung sah ich nicht weit vom Haus entfernt. Jemand hatte dort gelauert, sprang nun in die Höhe und rannte davon. Ich hatte den Mann nur für einen Moment gesehen, ihn aber trotzdem erkannt. Es war der alte Durban gewesen.
    Und wo er sich aufhielt, konnten seine beiden Söhne nicht weit sein. Also musste ich sie ebenfalls als Gegner mit ins Kalkül ziehen.
    Das gefiel mir weniger, es hier noch mit Bewachern zu tun zu haben, aber ich hätte damit auch rechnen müssen.
    Durban blieb verschwunden.
    Hatte er mich gesehen?
    So ganz sicher war ich da nicht. Zudem war ich noch geduckt gelaufen, und Durbans Augen waren sicherlich nicht mehr so gut wie die eines jungen Mannes.
    Ich blieb in der einmal eingeschlagenen Richtung, kam dem Haus immer näher und musste praktisch noch eine kleine Hügellandschaft durchqueren, um es zu erreichen.
    Die Abhänge zu beiden Seiten waren mit Gras bewachsen. Jede einzelne Pflanze klammerte sich in diesem Sandboden fest, als wollte es ihn nie mehr loslassen. Dieses Gras hatte sich seiner Umgebung angepasst. Es war zäh und wurde zudem noch von den genügsamen Bodendeckern gehalten. Ich hatte die tiefste Stelle zwischen den Hügeln erreicht, musste wieder hochgehen, als ich das scharfe Lachen hörte.
    Ich blieb stehen.
    Ich schaute nach rechts und gleichzeitig in die Höhe.
    Der alte Durban stand auf einer Hügelkuppe. Ich sah ihn diesmal deutlicher und erkannte, dass er bewaffnet war. Er hielt ein Gewehr in den Händen, die Mündung wies schräg in die Tiefe und zeigte auf meine Brust. Der Mann sah mir nicht so aus, als hielte er die Waffe nur zum Spaß in der Hand, er wollte schießen, und er wollte dabei wahrscheinlich mein Gesicht sehen, deshalb hatte er zuvor noch gelacht.
    Da er zuckte, wusste ich, dass er abdrücken würde.
    Ich war schneller.
    Mit einem Sprung warf ich mich nach vorn und gleichzeitig zur Seite, so dass ich gegen die weiche Böschung des Hügels prallte. Ich hörte den Schuss, den Einschlag der Kugel nicht. Wichtig war nur, dass er mich nicht getroffen hatte.
    Ein zweiter Schuss peitschte auf!
    Diesmal sah ich, wo das Geschoss einschlug. Einen halben Meter links von mir spritzte Sand in die Höhe.
    Ich rollte mich weiter, blieb dabei an der Böschung und in einem relativ toten Winkel.
    »Ich kriege dich, du Hundesohn!«, brüllte der alte Durban. »Du wirst das Haus nicht lebend betreten…«
    Da war ich anderer Meinung, denn ich hatte eine kleine Deckung gefunden. Ein Loch, nicht besonders groß, auch mehr aus einem Überhang bestehend, in das ich hineinkroch.
    Die Beretta hatte ich gezogen. Hier ging es darum, das eigene Leben zu retten, da konnte ich auf ein anderes wenig Rücksicht nehmen.
    Kam er?
    Ich hörte ihn nicht.
    »Wo steckst du?«
    Ich verhielt mich ruhig.
    Dann rieselte etwas auf meine Deckung. Einen Moment später hörte ich einen Fluch, dann einen Schrei, und plötzlich rutschte eine menschliche Lawine von oben herab, eingehüllt in Dreck und Staub, den Hang hinunter. Sein Fluchen und die Schreie erstickten in einem Gurgeln, wahrscheinlich hatte Durban den Mund im wahrsten Sinne des Wortes zu voll genommen. Er landete nicht weit von mir entfernt auf dem Boden der Mulde. Noch immer rutschten Dreck und Sand nach.
    Durban lag auf dem Bauch. Das Gewehr hielt er noch fest. Staub umgab ihn. Er sah so aus, als hätte er sein Gesicht in den weichen Boden gepresst, um seine eigene Schande nicht mehr sehen zu können.
    Als er sich dann bewegte und seinen rechten Arm anwinkelte, klappte das nicht mehr, denn ich hatte meinen Fuß auf den Unterarm

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