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0806 - Der Voodoo-Club

0806 - Der Voodoo-Club

Titel: 0806 - Der Voodoo-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich in Herzhöhe wieder das kleine Loch zeigte.
    Mittlerweile war auch Suko gekommen. »Dann bin ich es eben nicht allein.« sagte er.
    »Wie schön für dich.« Ich warf die Puppe in einen Abfallkorb, ging in den Wohnraum und setzte mich auf das Bett. »Weißt du, worüber ich nachdenke? Ich denke darüber nach, ob es dieser Roberta Miller gelungen ist, etwas Persönliches von uns mitzunehmen. Einige Haare oder ein… meine Güte, was weiß ich!«
    Suko hob die Schultern. »Sorry, aber daran kann ich mich nicht erinnern. So nahe sind wir uns nicht gekommen.«
    »Das denke ich auch.«
    Das Thema hatte ich nicht grundlos angeschnitten, denn ich kannte mich bei der Magie oder beim Zauber des Voodoo ein wenig aus.
    Ich wußte, daß die Puppen mit einem persönlichen Gegenstand aus dem Besitz des zu tötenden Feindes geschmückt sein mußten, um ihre Wirkung entfalten, zu können. Das konnte ein Haar sein, ein Stück Haut oder ein Fingernagel. Das traf bei uns nicht zu.
    »Die beiden Frauen haben ihre Aufgabe ernst genommen«, sagte Suko. »Alle Achtung.«
    »Wie kamen sie ins Zimmer?«
    »Frag das Zimmermädchen.«
    »Das werde ich auch.« Natürlich war es nicht zu sehen, als ich durch den Gang schaute. Ich ging den Flur bis zu seinem Ende durch, der dort immer heller wurde. In die Richtung war die Kleine gelaufen und hielt sich tatsächlich versteckt, denn sie hatte sich in eine kleine Kammer gezwängt, in die eigentlich nur Wäsche und noch einige Putzmittel hinein passten. Die Tür war nicht ganz geschlossen. Ich konnte durch den Spalt schauen und nahm eine schattenhafte Bewegung wahr.
    Blitzschnell zog ich die Tür auf – und sah das Messer!
    Ein blitzender Reflex nur, der allerdings ausreichte, um mich handeln zu lassen.
    Ich rammte die Tür wieder zu. Sie fegte dem Messer entgegen, und die Klinge bohrte sich in das Holz. Sie war aber so wuchtig gestoßen worden, daß sie an der Vorderseite mit ihrer Spitze wieder heraustrat und erst einmal feststeckte.
    Ich zerrte die Tür wieder auf, überwand dabei den Widerstand, denn eine Hand hielt noch den Griff des Messers fest, dann ließ die Hand los, und das Zimmermädchen fiel mir praktisch entgegen.
    Ich fing es auf.
    Hastig riß die Kleine ihre Arme hoch. Durch die Lücken schaute ich in ihr Gesicht und stellte fest, daß es den normalen Ausdruck verloren hatte. Es zeigte einen beinahe irrsinnigen Haß. Die Augen waren verdreht, der Mund stand offen, und ein tiefes Stöhnen drang über ihre Lippen.
    Das Mädchen stand unter Drogen oder unter magischem Einfluss.
    Es schleuderte die Arme noch höher und zielte mit den Fingerspitzen nach meinem Gesicht.
    Ich duckte mich, sie verfehlte, und mit einem Schulterrammstoß beförderte ich sie wieder in den kleinen Raum, wo sie weich zwischen der Wäsche landete und noch einige Stapel umwarf.
    Sie knurrte.
    Ich zog das Messer aus der Tür und warf es Suko vor die Füße, der mir zur Hilfe eilen wollte. »Wen haben wir denn da?« fragte er.
    »Das werden wir gleich sehen.«
    Ein kreischendes, schreiendes, kleines Ungeheuer hockte vor mir.
    Das Mädchen wehrte sich mit Händen und Füßen gegen meinen Griff. Ich zerrte es in die Höhe und schleuderte es herum. Die Kleine taumelte durch den Gang und wurde von der gegenüberliegenden Wand gestoppt. Aber sie war noch nicht fertig. Sie kreischte abermals, drehte sich um und rannte weg. Bevor noch einer von uns beiden handeln konnte, hatte sie die Glastür des Notausganges aufgestoßen, war in den dahinterliegenden Treppenflur gesprungen, und eine Sekunde später hörten wir ihren Schrei.
    Da hatte sie die erste Stufe verfehlt, war auf der zweiten abgerutscht und polterte die Treppe hinab. Mehrere Male überschlug sie sich dabei, bis sie das Ende erreichte und bewegungslos liegen blieb.
    Ich zischte einen Fluch durch die Zähne, eilte über die Treppe hinweg und hoffte nur, daß sich das Mädchen nicht das Genick gebrochen hatte. Beim Fallen hatte es sich nämlich nicht abrollen können.
    Neben ihr blieben Suko und ich stehen. Nein, sie war nicht tot, nur bewusstlos. An ihrer Stirn bildeten sich zwei Beulen, die Haut war auch aufgeschürft, und Suko fragte: »Was machen wir mit der Kleinen?«
    »Nur kein Aufsehen.«
    Er bückte sich. »Dann hoch mit ihr.«
    Wie eine Puppe trug er die Bewusstlose und fand in der Wäschekammer einen Platz für sie. Das Messer steckten wir ein. Es war eine primitive Klinge, so etwas gab es in jeder Haushaltsabteilung eines Kaufhauses käuflich zu

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