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0808 - Das unheimliche Herz

0808 - Das unheimliche Herz

Titel: 0808 - Das unheimliche Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hosenbeinen ab, als ich mich erhob, und mit leicht glasigem Blick ins Leere schaute.
    »Leer«, flüsterte ich, wobei mir die eigene Stimme fremd vorkam.
    »Das verdammte Ding ist leer.«
    Suko nickte.
    Crane stand neben mir und schaute zu Boden. Er sah aus, als hätte er ein schlechtes Gewissen.
    Ich sprach ihn an. »Verdammt, Bob, kannst du das verstehen? Sag doch was!«
    Er hob die Schultern. »Ich habe es nicht gewusst, John, wirklich nicht.«
    »Das glaube ich dir sogar. Aber du hast damit gerechnet, könnte ich mir vorstellen.«
    Jetzt hob er ruckartig den Kopf, schaute mir in die Augen und fragte: »Warum denn?«
    »Das will ich dir sagen. Du weißt mehr, als du uns gegenüber bisher zugegeben hast. Wir haben von dir zwar nur Andeutungen gehört, doch daraus lässt sich einiges schließen.«
    »Nein, nein, das kannst du nicht so sehen. Nimm es trotzdem als einen Erfolg hin.«
    Diesmal musste ich lachen. »Sorry, aber da müsstest du schon deutlicher werden.«
    »Mache ich gern, John. Wir haben Pech gehabt, okay, das müssen wir hinnehmen. Aber es hat uns auch gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, verstehst du? Das Herz hat es gegeben. Nur sind andere eben schneller gewesen als wir.«
    »Wie schön. Was nutzt uns das?«
    »Immerhin sehe ich es als einen Beweis an.«
    Suko tendierte mehr in meine Richtung, denn er fragte: »Wenn es andere haben, und davon müssen wir ja ausgehen, kannst du uns dann sagen, wo wir anfangen sollen zu suchen?«
    »Nein.«
    »Das ist schlecht.«
    »Es gibt auch noch eine andere Möglichkeit«, sagte Crane. »Es könnte ja durchaus sein, dass wir einem Bluff aufgesessen sind. Dass es dieses Herz nicht gegeben hat.« Er blickte uns so auffordernd an, als wollte er unsere Zustimmung wie durch eine Kurzhypnose erreichen. Suko und ich konnten ihm da nicht folgen. Beinahe synchron schüttelten wir die Köpfe.
    »Nein, Bob«, sagte ich. »Das Herz hat es ebenso gegeben, wie diese Urne vorhanden ist. Man hat es gestohlen. Wann, das weiß ich nicht. Könnte mir aber vorstellen, dass dies erst in der letzten Zeit geschehen ist, denn mittlerweile habe ich den Eindruck, dass wir in einen gewaltigen Kreislauf hineingeraten sind. Ich komme mir vor wie jemand, der plötzlich klar sieht, obwohl schon zuvor alles klar gewesen sein muss. Aber man hat uns geführt, geleitet, um uns am Ende reinzulegen. Mich würde nicht wundern, wenn wir hier in einer Falle hocken. Alles ist so perfekt gemacht und durchdacht worden. Wer immer hinter den Rudern steht, der weiß verdammt gut Bescheid.«
    »Wer sollen diese Steuerleute denn sein?«, fragte Crane.
    »Das weiß ich nicht. Jedenfalls sind sie eine mächtige Gruppe mit großem Einfluss.« Ich dachte dabei an die Templer und fand es nicht absurd, wenn sie sich als die wahren Herrscher entpuppten.
    Crane schwieg dazu.
    »Liege ich da so falsch, Bob?«
    »Ich kann es dir nicht sagen, John. Ich habe mich zu wenig mit der Materie beschäftigt. Ich bin euch als Unterstützung zugeteilt worden, das ist alles.«
    Ich ärgerte mich darüber, dass er so wenig preisgab. »Aber doch nicht grundlos«, sagte ich.
    »Nun ja, ich habe schon meine Beziehungen. Ich kenne mich hier aus, aber ich bin leider nicht allwissend.«
    »Du denkst jedenfalls an einen Geheimbund, der hinter dem Raub des Herzens steckt.«
    »So kann man es ausdrücken.«
    »Ich möchte Namen wissen.« Crane hob die Schultern. »Es tut mir Leid, wenn ich dir damit nicht dienen kann. Ich weiß es nicht. Es ist alles schwammig. Ich komme nicht heran.«
    »Arbeitet ihr nicht mit Spitzeln?«, fragte Suko.
    »Das haben wir versucht. Es lief schief. Zwei Männer fanden kurz hintereinander den Tod. Dem einen hatte man mit einem Baseballschläger den Schädel eingeschlagen, und der andere war eine Beute unserer Alligatoren geworden. Ihn haben wir nur mit viel Glück identifizieren können.«
    »Genau das ist der Beweis«, erklärte ich, als Crane geendet hatte.
    »Es gibt diese Gruppe, meinetwegen auch amerikanische Templer, die sich auf Henry St. Clair, den nie anerkannten Entdecker, berufen. Vielleicht hat ihn diese Tatsache in die Fänge des Bösen getrieben. Wer kann das schon wissen?«
    »Wäre eine Theorie. Ob eine gute, wage ich zu bezweifeln.« Crane hob die Schultern. »Ihr dürft nicht vergessen, dass ich solche Fälle wie ihr sie zu lösen habt, im Prinzip nicht gewohnt bin. Was ich hier mit euch erlebe, das ist eine Ausnahme, sogar eine verdammt große, wie ich finde. Deshalb kann ich euch

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