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081 - Der goldene Hades

081 - Der goldene Hades

Titel: 081 - Der goldene Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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dauern sollte. Sie können sich darauf verlassen, daß ich ihn zum Schluß doch stelle!«
    »Sie sind ja ein ganz wilder Geselle!« Corelly seufzte. »An Ihrer Stelle würde ich lieber über andere Dinge nachdenken, die nicht so furchtbar blutrünstig sind ...«
    »Hören Sie bloß damit auf! Erzählen Sie mir lieber mehr von diesem verrückten Teufelskult.«
    »Das nächstemal kann ich Ihnen vielleicht mehr berichten«, sagte Corelly und nahm seinen Hut. »Heute nachmittag besuche ich Professor Cavan - mag sein, daß ich von ihm noch einiges erfahre.«
    »Zum Teufel, wer ist denn Cavan?«
    Corelly zuckte die Schultern.
    »Es ist ja direkt unheimlich, wieviel Sie nicht wissen! Wollen Sie im Ernst behaupten, daß Sie Professor Cavan nicht kennen?«
    »Ich habe noch nie von ihm gehört. Wann haben Sie ihn denn kennengelernt? «
    »Erst gestern.«
    Corelly hob die Hand und verließ das Zimmer.

10
    Frank Alwin mußte geschlafen haben, nachdem ihn die beiden Männer alleingelassen hatten. Er wachte mit Kopfschmerzen auf und war furchtbar hungrig. Als er sich erhob, schmerzte sein ganzer Körper, aber er fühlte sich jetzt doch bedeutend kräftiger.
    Allem Anschein nach waren die Leute noch einmal dagewesen, während er schlief, denn auf dem Tisch standen ein großes Paket Schiffszwieback, Käse und eine Flasche Bier. Selten hatte ihm eine Mahlzeit besser geschmeckt.
    Er sah sich genauer um und besichtigte nun auch das Bad. In dem Raum stand ein Schrank mit Wäsche, und darin fand er auch Badetücher. Langsam und vorsichtig entkleidete er sich, und nachdem er ein nicht zu heißes Bad genommen hatte, war er gestärkt und erfrischt.
    Seine Taschen waren durchsucht worden. Trotzdem hatte man ihm die goldene Uhr gelassen. Sie zeigte auf zwölf, aber er wußte nicht, ob es Mittag oder Mitternacht war, denn kein Tageslicht fiel in diesen unterirdischen Raum. Nur eine elektrische Birne brannte an der Decke.
    Er vertrieb sich die Zeit damit, sein Gefängnis genauer zu untersuchen, und machte dabei interessante Entdeckungen. Durch eine Öffnung in der Badezimmerwand, in die er sich kriechend hineinzwängte, gelangte er in einen ganz kleinen, viereckigen Raum, der keinem besonderen Zweck zu dienen schien. Er hatte, außer der primitiven Öffnung zum Badezimmer, keinen andern Ausgang, wenigstens schien es Alwin so. Aber in dieser Annahme täuschte er sich. In einer der Wände befand sich eine Schiebetür, die allerdings jetzt geschlossen war. Das verliesähnliche Räumchen war nur etwa eineinhalb Meter im Durchmesser und besaß keine Beleuchtung. Ein Abstellraum konnte es nicht gut sein mit dieser kleinen Öffnung, überlegte sich Frank, aber dann sah er, daß es ein großer Luftschacht war. Ein Strom frischer Luft kam von oben und machte den Keller, in dem Alwin gefangensaß, überhaupt erst bewohnbar.
    Er erinnerte sich jetzt, daß die Luft dumpf und abgestanden gewesen war, als er in den Keller getragen wurde. Erst später hatte sich das gebessert. Wahrscheinlich hatten die Männer dann eine Klappe zum Ventilationsschacht geöffnet.
    Er tastete sich den Wänden entlang und stieß an eine starke Eisenstange, die von einer Mauermitte zur anderen reichte, weiter oben war eine zweite Stange, dann eine dritte. Es war also nicht nur ein Ventilationsschacht, man konnte auf diese Weise auch den Kellerraum verlassen. Er begann also unter Aufbietung aller Kräfte nach oben zu steigen, und während er hinaufkletterte, zählte er die Sprossen.
    Zuerst war er skeptisch, denn die unterste Stange schien nur lose in der Mauer zu sitzen, aber weiter oben waren die Stangen vollkommen fest. Nachdem er achtundvierzig Sprossen hinaufgestiegen war, faßte er mit der Hand ins Leere. Erst als er weiter um sich tastete, entdeckte er eine kleine steinerne Plattform, und kletterte darauf. Sie war dreieckig und bot gerade genug Raum, daß er sich hinsetzen konnte. Er suchte die Wand hinter sich ab und fand eine hölzerne Tür. Sie war sehr niedrig, aber man hätte hindurchkriechen können, wenn sie sich hätte öffnen lassen. Leider war sie fest verschlossen. Er wußte sofort, daß das, wenn es überhaupt einen gab, der einzige Ausweg war.
    Er suchte mit den Füßen im Dunkeln wieder nach den eisernen Sprossen und stieg in den Keller hinunter. Er war schwach und müde, und als er sein Gefängnis wieder erreicht hatte, mußte er sich eine Stunde ausruhen, bevor er einen weiteren Versuch unternehmen konnte. Sonst trug er immer seinen Schlüsselbund in der

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