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081 - Draculas Rache

081 - Draculas Rache

Titel: 081 - Draculas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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darüber.
    Schließlich aber sagte er doch:» Ist es nicht möglich, daß Haßgefühle Sie zu dem einen oder anderen Schluß getrieben haben? Ich meine … «
    » Haben Sie noch immer nicht genug gesehen? «
    » Verzeihen Sie «, murmelte er.» Was schlagen Sie vor? «
    » Heute nichts mehr zu unternehmen «, sagte ich prompt.
    » Es wäre Selbstmord. «
    Ein Mädchen kam die Straße herauf. Sie schien in Gedanken versunken. Sie konnte nicht älter als achtzehn oder zwanzig sein. Das Mädchen war dunkelhaarig, schlank, jung. Sie erinnerte mich an Barbara.
    Und sie ging in ihr Verderben.
    Ich glaubte nämlich nicht, daß irgend jemand mit dem Leben davonkam, der um diese Zeit durch die Straßen dieses Viertels schritt. Sie würden nicht nur im Park lauern, sondern überall.
    Ein langgezogener Schrei war durch das einen spaltbreit offene Wagenfenster zu hören. Es war nicht zu erkennen, woher er kam, aber sicher ganz aus der Nähe. Auch das Mädchen hatte ihn vernommen. Sie blieb stehen. Zum erstenmal sah sie aus ihrer Versunkenheit auf und zum Himmel empor. Schrecken verzerrte ihre Züge.
    Freddie reagierte zuerst. Er sprang aus dem Wagen und hetzte über die Straße. Noch bevor er das Mädchen erreichte, senkte sich ein dunkler Schatten auf sie herab.
    Der Schatten wuchs rasch.
    Das Mädchen wich zurück, aber der Schatten umhüllte sie mit seinen schwarzen Schwingen. Ein spitzer Schrei gellte über die Straße, dann sackte das Mädchen unter dem Gewicht des Vampirs zu Boden.
    Freddie erreichte die beiden und warf sich auf das zuckende Knäuel.
    » Großer Gott! «entfuhr es Krauss neben mir.
    Er riß die Wagentür auf und eilte hinterher. Auch der Fahrer folgte. Diese Narren!
    Ich steckte die nutzlose Pistole ein, und während ich fluchend nach vorn auf den Fahrersitz kletterte, sah ich aus den Augenwinkeln, wie die Straße plötzlich belebt wurde.
    Von allen Seiten huschten Schatten herbei, um sich auf die Laufenden zu stürzen.
    Mit zitternden Händen ließ ich den Motor aufheulen und legte den ersten Gang ein. Der Wagen ruckte an und pflügte durch die landenden Leiber.
    » Hierher! «brüllte ich und riß die Wagentür auf.» Rasch, ihr gottverdammten Narren! «
    Aber sie hörten mich nicht. Die Luft war erfüllt vom Kreischen und Flattern der Fledermäuse. Und irgendwo in dem Gewühl befanden sich die Männer und das Mädchen.
    Ich sah, daß es aussichtslos war und ich hier weg mußte, wenn ich auch nur eine Spur von Verstand besaß. Aber dann packte mich die Wut. Brüllend sprang ich mit einer der Fackeln aus dem Wagen, warf den geöffneten Benzinkanister mitten in die Menge und eine zweite Fackel hinterher. Da und dort leckten Flammen hoch, aber der von tausend Schwingen erzeugte Wind löschte sie aus. Dann hackten spitze Zähne in meinen Nacken, und ich ging schreiend zu Boden. Die Fackel entfiel meiner Hand und erlosch rasch unter den trampelnden Füßen. Der Lärm war ohrenbetäubend.
    Der Sturz befreite mich einen Augenblick lang von meinem Gegner, aber gleich hingen ein halbes Dutzend anderer an mir. Sie gruben die Zähne in mein Fleisch. Im Gegensatz zu ihnen verspürte ich den Schmerz. Halb blind, taub und rasend vor Schmerz gab ich allen Widerstand auf, nur von einem Gedanken beseelt, zurück zum Wagen zu kommen.
    Ich schüttelte mich, lief, stolperte, fiel, kam wieder auf die Beine. Mit jedem Schritt hingen mehr an mir, bis ich unter der Last nicht mehr hochkam.
    Ich wußte, daß es das Ende war. Ich lag auf dem Pflaster, unfähig, mich zu rühren, während das Leben wie ein Strom aus mir floß. Nach einer Weile hörte der Schmerz auf.
    Schwärze umgab mich.
     

     
    In meiner Erinnerung war ein Gesicht. Ich hatte nur einen verschwommenen Eindruck, aber ich wußte, daß es mir fremd war. Etwas in den Augen erinnerte mich an Lukard; aber Lukard war es nicht. Lukard hätte ich unter Tausenden sofort erkannt. Sein Gesicht hatte sich mir tief eingeprägt.
    Dieses hier wirkte jünger und irgendwie älter zugleich.
    Vielleicht war es der brütende Ausdruck, mit dem er mich gemustert hatte.
    Auch waren seltsame Gerüche in meiner Erinnerung, es hatte nach fremden Kräutern, dampfenden Schalen, Rauch, Glut und Asche gerochen.
    Und an Stimmen erinnerte ich mich ebenfalls; erst waren es mehrere, dann war es immer nur noch eine; sie klang monoton, rezitierend, beschwörend.
    Das alles war mir vage bewußt, als ich erwachte. Ich wußte auch, was auf der Straße geschehen war. Jede Einzelheit war mir

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