081 - Draculas Rache

Titel: 081 - Draculas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker

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ausräuchern, wenn Sie sie finden! Haben Sie Vollmachten, größere Kräfte zu mobilisieren? «
    » Nein. Das heißt, in gewissen Grenzen schon. Aber nach allem, was ich heute gesehen habe, bezweifle ich, daß diese Grenzen ausreichen. Ich brauche ein paar Beweise. Als Druckmittel habe ich die Bewohner des gefährdeten Viertels, die seit Tagen danach schreien, daß etwas gegen die Ausstellung und die Fledermausschwärme unternommen wird. «
    » Hm «, brummte ich.» Einen Beweis. Schwierig. Sie haben ja gesehen, daß diese Biester nicht zu halten sind. Der hier müßte doch genügen. «Ich deutete auf die Leiche.» Ein Toter wie der wird jedes Labor rotieren lassen. «
    Aber Krauss schien damit noch nicht ganz zufrieden.» Ein merkwürdiger Toter rüttelt heute niemanden mehr auf. Und wenn ich erzähle, was ich heute abend erlebt habe … «Er schüttelte den Kopf, dann sah er uns an.» Aber wenn ich beweisen kann, daß die Besucher der Ausstellung – äh, angezapft werden, wie Sie es nennen, dann werde ich damit schon einige wachrütteln können. «Er warf einen Blick auf die Uhr.» Wir haben nicht mehr viel Zeit. Die Ausstellung schließt um zehn. Bis ich alles mobilisiert habe, um das Viertel abzuriegeln, ist es zu spät. Meine Herren, ich muß Sie bitten, mich nochmals zu begleiten. «
    » Sie gehen mächtig ran, Inspektor «, meinte Freddie.» Ich weiß nicht, ob ich das auf die Dauer durchhalte. Ausstellungen sehe ich mir im allgemeinen höchstens einmal an. «
    » Nein, nein. «Krauss winkte ab.» Ich hatte nicht vor, nochmals in diese Teufelsausstellung zu gehen, wenigstens nicht ohne ausreichende Unterstützung. «
    » Sie müssen den Tag nützen «, sagte ich.» Da sind sie ziemlich hilflos. «
    » Ja, natürlich. Und ich hoffe sehr, daß Sie mir Ihre Erfahrung und Ihre Unterstützung zur Verfügung stellen werden. «
    » Sicher, Inspektor «, antworteten wir gleichzeitig.
    » Gut. «
    Er griff zum Telefon und bekam eine mürrische Stimme an den Apparat, die etwas von Feierabend sagte. Krauss ließ sich jedoch nicht beeindrucken, sondern gab Anweisung, den Toten abzuholen und heute noch zu obduzieren.
    » Ich wäre dankbar, wenn ich meine Silberkugel wiederbekäme «, erklärte ich.
    Er nickte.» Das wird sich machen lassen. Hans, pack das Fackelzeug in den Wagen! Wir fahren gleich los. Vielleicht können wir ein paar der Besucher abfangen, wenn sie aus dem Park kommen. Dann werden wir sehen, was an Ihrer Vermutung dran ist, Herr Fuchs. «Einen Augenblick stand er mit geballten Fäusten da.» Haben Sie schon einmal nachgedacht, welche Konsequenzen sich ergeben, wenn der ganze Spuk Wirklichkeit ist? «
    » Ich tue seit Wochen nichts anderes, Inspektor. «
    » Gnade uns Gott «, flüsterte er.



    Zum drittenmal an diesem Abend erreichten wir den Ahrenbergpark. Es war kurz vor zehn. Wir parkten vor dem Kaffeehaus, in dem ich bereits am Nachmittag gewesen war. Aber viel war von dort aus nicht zu sehen. Als Krauss näher heranfahren wollte, protestierten wir. Ich wußte nur zu gut, wie leicht sie einen Wagen knacken konnten. Ich hatte es ja selbst erlebt. Sie konnten in Sekundenschnelle ihre Gestalt bis auf menschliche Größe wachsen lassen und noch immer fliegen. Sie konnten den Wagen allein mit ihrer Körperkraft auseinandernehmen.
    Und über uns war der dunkle Himmel mit Hunderten von flatternden Wesen lebendig. Ihre schrillen Rufe hallten durch die Nacht.
    Niemand konnte hier schlafen. Und konnte hier jemand überleben? Gab es überhaupt noch Menschen in diesem Viertel?
    » Und Sie sehen hier keinen Grund einzuschreiten? «fragte ich den Inspektor ungläubig.
    » Es war noch nie so schlimm «, erwiderte er und starrte beinahe mit offenem Mund auf das gespenstische Bild.» Wo kommen die nur alle her? «
    » Sie vermehren sich «, erklärte ich.» Wer am Biß eines Vampirs stirbt, wird selbst einer. Das heißt, der Körper wird es. «
    » Sie wissen auf alles eine verdammte Antwort «, fauchte Krauss.» Wie kommt es, daß Sie das alles wissen und noch leben? «
    » Das frage ich mich manchmal auch «, erwiderte ich ruhig.
    » Ich war diesem Schicksal sehr nahe. Das Mädchen, das ich liebte, wurde vor meinen Augen eine der ihren – und ich konnte nichts tun. «Die Erinnerung ließ meine Stimme schwanken.» Letzte Woche kam sie wieder, um mich zu töten. Es war nichts Menschliches mehr an ihr. Sie wollte nur Blut. Es war ihr gleich, welches. «
    Krauss antwortete nicht, und ich war ganz froh