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081 - Lady Frankenstein

081 - Lady Frankenstein

Titel: 081 - Lady Frankenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Reich.
    Irgendwo
summte leise ein Generator. Hier blitzten farbige Lämpchen auf, dort verlöschten
welche. Tag und Nacht arbeiteten Pumpen und Filter, elektrische Kontroll- und
Meßgeräte.
    Aber auch die
Mechanik wurde überwacht. *
    Durch Miguel Estanbo .
    Lautlos wie
ein Schatten rollte er mit dem Elektro-Rollstuhl der schönen, unheimlichen
Ärztin entgegen.
    Doña Carmen
verstand sehr viel von Medizin. Sie hatte nie promoviert und besaß keinen
Titel, doch ihre Kenntnisse hätten einen Fachmann in Erstaunen versetzt.
    Ein Mann, der
in die Geschichte eingegangen war, hatte ihr selbst die Kenntnisse übermittelt.
Lange Jahre hatte sie an der Seite dieses Mannes gelebt, studiert und
experimentiert.
    An der Seite
des Barons Victor von Frankenstein!
    Was alle Welt
glaubte, war nie geschehen. Frankenstein war nicht tot!
    Er hatte die
Welt getäuscht. Was damals in trüben Novembertagen über die Bühne gegangen war,
hatte in der Welt ein falsches Bild hinterlassen. Frankenstein war nur einige
Zeit im Jenseits gewesen.
    Zurückgezogen
von der Welt, bei Freunden lebend, fand von Frankenstein Zeit und Muße, über
sich, die Welt und seine Pläne und Experimente nachzudenken.
    Die Begegnung
mit Carmen hatte den alternden Arzt und Menschenfreund, der etwas Gutes hatte
schaffen wollen, nochmals dazu gebracht, ein neues Labor einzurichten und das
Skalpell in die Hand zu nehmen und zu arbeiten.
    Carmen
lächelte, als sie daran dachte.
    „Sie denken
an etwas Schönes, Doña Carmen?“ fragte die leise Stimme neben ihr.
    Der Mann im
Rollstuhl war Miguel.
    Er sah die
schöne Spanierin aus großen Augen an.
    Miguel Estanbo hatte vor zwanzig Monaten einen schweren
Verkehrsunfall erlitten. Er war in der Kurve einer Bergstraße zu schnell
gefahren und in die Tiefe gestürzt. Der Wagen überschlug sich mehrmals.
    Mehr tot als
lebendig barg man ihn und schaffte ihn ins Krankenhaus. Dort verstarb er. Schon
vierundzwanzig Stunden später wurde seine Leiche gegen eine andere
ausgetauscht.
    Miguel Estanbo wurde von Alfredo und Carmen Mojales persönlich auf die Hazienda und in das geheime Kellerlaboratorium gebracht.
Hier begann Lady Frankenstein sofort mit Wiederbelebungsversuchen. Sie hatte
eine eigene Methode entwickelt, ein Gehirn, das länger als sechs Minuten ohne
Sauerstoff gewesen war, mit einer Überkonzentration von Sauerstoff wieder
vollzupumpen. Dabei hatte sie festgestellt, daß ein Teil der Ganglien sich wieder
regenerierte. Das war nicht immer und überall der Fall.
    Bei Miguel
aber hatte die Methode funktioniert. Sie war gerade noch rechtzeitig angewendet
worden. Ein paar Stunden später - und alles wäre umsonst gewesen.
    Miguel lebte,
aber sein Körper war zerstört.
    Eine schwere
Querschnittlähmung hatte ihn zur fast völligen Bewegungslosigkeit verdammt. Von
der Brust aus war sein Körper völlig gefühllos. Auch die Arme konnte er nur
leicht anheben. Frei bewegen vermochte er nur die Finger der linken Hand. Damit
steuerte er den kleinen Hebel des Schaltkastens an dem elektrisch betriebenen
Rollstuhl.
    Miguel war
einer der Diener gewesen, den Dona Carmen am liebsten
mochte. Hier unten hatte sie ihn gepflegt und ihm das Versprechen gegeben, ihm
einen neuen Körper zu geben. Die Funktionen des Gehirns waren fast wieder
normal. Estanbo hatte nur noch etwas Schwierigkeiten
mit einer flüssigen Sprache. Doch das würde sich wieder geben.
    Der Wille zum
Leben und der Wunsch, weiter zu existieren war nie so
stark gewesen in Miguel Estanbo wie zur Zeit.
    Es ist doch
seltsam, dachte Lady Frankenstein, wie sehr der Mensch an seinem kleinen,
armseligen Leben hängt.
    In dem
Augenblick als Miguel merkte, daß er eine Chance hatte, weiterzuleben,
klammerte er sich an den kleinsten Strohhalm.
    „Woran denken
Sie, Doña Carmen ,“ Wieder die Stimme ihres
ehemaligen Dieners, der jetzt hier unten seine Heimat hatte, von dem niemand
wußte, daß es ihn überhaupt noch gab. „Sie sind so abwesend.“
    „Ja, Miguel.
Ich denke über verschiedene Dinge nach.“
    „Auch über
mich?“
    „Ja, auch
über dich.“
    Die Augen des
Schwerkranken wurden noch größer. „Ist es bald soweit?“
    Er fragte es
beinahe flehentlich. Doña Carmen wußte, daß der Zustand Miguels immer schlechter wurde. Er
litt unter ständigen Blasenentzündungen, eine Folge des Dauerkatheters, den er
trug. Sein Körper war geschwächt. Die kleinste Infektion konnte seinem Leben
ein Ende bereiten, Miguel, der sich während seines langen Aufenthaltes hier
unten

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