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081 - Lady Frankenstein

081 - Lady Frankenstein

Titel: 081 - Lady Frankenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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glasklare
Schläuche, in denen ruckartig eine dunkle, pulsierende Flüssigkeit hochgepumpt
wurde.
    Die Schläuche
steckten in Mojales ’ Hals, um den ein wachsähnlicher
Wulst lag. Das Gehirn wurde durch die Schläuche mit Sauerstoff und Nahrung
versorgt. Der Kopf lebte! Einen Körper hatte Alfredo Mojales nicht mehr. Dort lag ein ausgestopftes Etwas, das körperähnliche Fülle und
Gestalt verlieh, wodurch Jemirez und Vasco de Lopez
perfekt getäuscht wurden.
     
    ●
     
    Carmen Mojales ging neben dem lebenden Kopf ihres Mannes in die
Hocke und griff unter die Bettkante. Dort befanden sich mehrere,
verschiedenartig geformte Knöpfe und Tasten. Sie drückte auf den hintersten der
Reihe. Das Kopfteil des mechanischen Bettes setzte sich in Bewegung und glitt
lautlos wie ein gut funktionierender Lift in die Tiefe, während der ausgestopfte
Scheinkörper liegen blieb . In dem entstehenden
Rechteck warf Dona Carmen alias Lady Frankenstein
einen Blick nach unten. Die mit dem weißen Tuch abgedeckte Platte, durch welche
die Schläuche ragten, schob sich in eine Glasröhre.
    Unter dem
Kopfteil führte ein Schacht genau in den Keller. Mit dieser geheimnisvollen
Anlage ließen sich unangenehme Situationen hervorragend meistern. Man mußte nur
verstehen, mit diesem Instrument umzugehen. Und darin war Carmen Mojales Meisterin!
    Die Mechanik
funktionierte, obwohl sie nur sehr selten gebraucht wurde. Mit einem letzten
Blick vergewisserte die Spanierin sich, ob die Platte, auf der die
Versorgungsschläuche in den Kopf ihres Gatten führten, zur Ruhe gekommen war.
Dies war der Fall. Ein Druck auf einen anderen Knopf der schmalen Leiste - und
der Glaszylinder wurde automatisch mit einer chromblitzenden Platte abgedeckt.
    Mit wenigen
Handgriffen brachte Carmen Mojales das breite
Paradebett wieder so in Ordnung, daß es sich von einem normalen Bett nicht
unterschied. Man sah diesem Prunkstück nicht an, daß es im wahrsten Sinn des
Wortes einen doppelten Boden besaß.
    Carmen Mojales ’ Gesichtsausdruck wirkte ernst und verschlossen,
und man sah ihr an, daß sie über bestimmte Dinge nachdachte.
    Würde Doktor
Frankenstein es wagen, hierherzukommen? Wußte er überhaupt von ihrem Domizil
hier?
    Diese beiden
Fragen drehten sich wie ein Karussell in ihrem Kopf.
    Die Herrin
der Hazienda ging zum Fenster, zog die roten Vorhänge zurück und stieß die
Läden nach außen. Die Strahlen der schräg stehenden Sonne trafen ihr Gesicht.
Im ersten Moment schloß Carmen Mojales geblendet die
Augen. Als sie sie wieder öffnete, sah sie die dunkle Gestalt vorn am Tor.
    Der fremde
Besucher war schlank und bewegte sich lässig, aber nicht ohne Eleganz.
    Der Mann trug
eine dunkelgraue Hose und eine blaue Jacke, breitgestreift mit modernem Revers.
Darunter ein kanariengelbes Hemd und eine grellfarbene Krawatte.
    Carmen Mojales kniff unwillkürlich die Augen zusammen.
    „Holla“,
murmelte sie für sich selbst. „Da scheint uns jemand einen Besuch zu machen,
den wir nicht erwartet haben.“
    Sie ging vom
Fenster zurück.
    Der Fremde
betrat den Innenhof der Hazienda.
     
    ●
     
    Es war Larry
Brent. X-RAY-3 kehrte direkt aus Jaca zurück. Das Gespräch mit dem Forscher für okkulte Wissenschaften war
ganz nach seinen Vorstellungen verlaufen und hatte keine neuen Erkenntnisse
gebracht.
    Es sah ganz
so aus, als wäre von dieser Seite nichts geschehen, was das Schicksal von
Alfonso Gomez besiegelt hatte. Im Gegenteil: X-RAY-3 hatte einen guten Eindruck
von dem Forscher gewonnen, der von der Todesnachricht des spanischen
PSA-Agenten ebenso überrascht und entsetzt war wie Larry und Iwan.
    Mit demTaxi war X-RAY-3 zum Hof von Paco Arimez -Prado
zurückgefahren, nachdem er sich in Jaca etwas zum
Anziehen gekauft hatte. Bei Arimez -Prado gab er seine
rotverstaubte Hose und seinen dicken Pullover ab. Die beiden Männer hatten noch
einmal ein eingehendes, offenes Gespräch unter vier Augen, und Larry entschloß
sich, noch vor Einbruch der Dunkelheit nicht zu Iwan in die Berghütte
zurückzukehren, sondern einen kleinen Abstecher nach der Hazienda der Mójales’ zu
machen.
    Er überquerte
den Innenhof. Das Anwesen hatte Ausmaße, die auf den ersten Blick nicht zu
überblicken waren.
    Eine Seite
war mit einem zwei Meter hohen Heckenzaun abgeteilt. Zwischen dem Ende der
Pergola und diesem Zaun führte ein Kiesweg in einen wildgewachsenen Park, der
etwas bergab lag.
    Die Tür zum
Haus ging auf, und Carmen Mojales kam mit strahlendem
Lächeln auf den Lippen dem

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