Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
081 - Lady Frankenstein

081 - Lady Frankenstein

Titel: 081 - Lady Frankenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
und
wollte mit de Lopez auf die Hazienda kommen.
    Beide Männer
sagten sich für den späten Nachmittag an.
    Diese Zeit
war gut angesetzt, denn sie bot Doña Carmen alias Lady Frankenstein Gelegenheit, ein paar Vorbereitungen
zu treffen.
    Carmen Mojales wirkte nicht nervös und ängstlich. Sie hatte schon
mal ein ähnliches Problem zu lösen. Das ganze Theater war damals in ihr
privates Schlafzimmer verlegt worden.
    Das breite
Bett bot dazu alles, was sie brauchte.
     
    ●
     
    Die Besucher
waren pünktlich. Eine frische, strahlende Carmen Mojales empfing die Gäste.
    Vasco de
Lopez war ein junger, drahtiger Mann mit einem schmalen, pechschwarzen
Lippenbärtchen. Doña Carmen reichte ihm die Hand.
    Sie fühlte
den festen Händedruck und beantwortete den Blick der dunklen, auf sich
gerichteten. Augen, in denen Bewunderung, Verehrung, Sympathie und Zuneigung zu
lesen stand. Carmen Mojales kannte ihre Wirkung auf
das männliche Geschlecht.
    De Lopez
entschuldigte sich für sein Kommen, war aber überzeugt davon, daß dies im
Interesse aller Beteiligten notwendig sei. Schließlich ging es unter Umständen
um einen Mordanschlag auf Don Alfredo. So etwas konnte sich leicht
wiederholen, wenn man dem oder den Tätern nicht rechtzeitig auf die Finger
schaute.
    Doña Carmen
führte de. Lopez und Señor Jemirez in ihr
Zimmer.
    Es war
abgedunkelt, die Läden vorgeklappt. Durch die Ritzen und Spalten fiel gerade so
viel Sonnenlicht, daß der Raum in ein angenehmes, beruhigendes Dämmerlicht
getaucht war.
    Zum
angrenzenden Raum war die Tür nur angelehnt.
    Doña Carmen
hielt die Klinke in der Hand.
    „Was ich
Ihnen noch sagen wollte, Señor Lopez“, sagte die Spanierin leise und sah ihn mit
vielversprechendem Augenaufschlag an. „Ich habe meinem Mann bereits soviel
erklärt, was mir durch Ihre eigenen Worte bekannt war. Sie brauchen sich also
nicht erst mit langen Vorreden aufzuhalten. Stellen Sie Ihre Fragen. Und noch
etwas: Verzichten Sie auf eine Begrüßung mit Handschlag. Alfredo fällt es noch
schwer, die Extremitäten zu bewegen. Das gilt sowohl für die Beine als auch für
die Arme. Es wäre eine unnötige Anstrengung für ihn, die ich ihm ersparen
möchte.“
    „Aber das
versteht sich doch von selbst, Doña Carmen.“ Er lächelte sie an. „Sie dürfen versichert sein, daß ich
mich ganz an Ihre und die Anweisungen des Arztes halte.“
    Carmen Mojales öffnete die Tür vollends. Auch der Raum dahinter
war abgedunkelt.
    Selbst die
roten Vorhänge waren vorgezogen und dämpften das durch die Ritzen der Läden
fallende Licht noch zusätzlich. Ein warmer, anheimelnder Lichtton beherrschte das Innere des Zimmers, in dem Alfredo Mojales sich befand.
    Er lag in dem
breiten, prächtigen Paradebett und war bis zum Hals zugedeckt. Sein Gesicht war
den Eintretenden zugewandt.
    Señor Jemirez nickte grüßend. Vasco de Lopez sagte ein leises „Buenos tardes“ und
nahm auf dem bereitstehenden Stuhl Platz. Ebenso Señor Jemirez .
    „Tut mir
leid, daß ich Ihnen so verpackt serviert werde, Señores“, sagte Alfredo Mojales und ein
schmerzliches Lächeln umspielte seine Lippen. „Aber was soll man dagegen tun.
Anordnung vom Arzt. Da er weiß, was für ein ungehorsamer Patient ich bin, hat
er mich bis zum Hals einbandagiert. Ich fühle mich wie eine Sardine in der
Dose.“
    Alle lachten.
Auch Doña Carmen schloß sich an.
    „Da tun ihm
noch sämtliche Knochen Weh und schon scherzt er wieder“, konnte sie es nicht
unterlassen zu erwähnen.
    „Ich bin so
froh, Sie einigermaßen gesund und munter wiederzusehen“, sagte Señor Jemirez , und man sah ihm an, daß er es ehrlich meinte.
    „Ja, das ist
schon ein wahres Wunder“, schaltete de Lopez sich ein. „Wenn man hört, was die
Zeugen alles erzählten, dann gewinnt man den Eindruck, als hätte man Sie von
der Straße kratzen müssen. Entschuldigen Sie, daß ich mich so vulgär ausdrücke,
doch genau das waren die Worte, die von Augenzeugen gebraucht wurden.“
    Mójales’ Stimme
klang etwas schwach und dünn. Aber das war nur zu verständlich, wenn man
bedachte, was für ein Erlebnis dieser Mann gehabt hatte und daß er mit knapper
Not dem Tod entronnen war.
    „Dabei sieht
manches schlimmer aus, als es in Wirklichkeit ist, Señores“, fuhr Mojales unbeirrt fort. „Ich hatte
noch mal großes Glück.“
    „Ja, Sie
hatten Glück“, kam de Lopez zu Wort. „Señor Jemirez stand einen Schritt hinter Ihnen, als es geschah. Von ihm wissen wir einiges
über den Vorfall. Aber

Weitere Kostenlose Bücher