Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
081 - Lady Frankenstein

081 - Lady Frankenstein

Titel: 081 - Lady Frankenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
zurück, als ich einen Nachschlüssel davon hatte. Dies ermöglichte mir,
hin und wieder die Räume meines Vaters zu sehen und in Urkunden und Dokumenten
zu wühlen.
    Wie gesagt,
meine Mutter war da bisher vorsichtiger.-Aber es wird Sie in Erstaunen
versetzen, wenn ich Ihnen sage, daß ich beim Lauschen an der Tür die leise,
bekannte Stimme meines Vaters hörte, der von einem Unfall in Barcelona sprach!“
    „Eine
mysteriöse Sache“, murmelte Larry.
    Maria-Rosa
erhob sich. Sie strich mit einer nervösen Bewegung durch die langen, offenen
Haare.
    „Ich habe
mehr erzählt, als ich vielleicht hätte sagen sollen“, flüsterte sie. „Ich mußte
mich jemand anvertrauen. Hier im Haus riskiere ich es nicht, ein solches
Gespräch zu führen. Ich weiß nicht, welche Macht und welchen Einfluß meine
Eltern auf die Bediensteten ausüben. Ich möchte niemand Schaden zufügen. Sie
waren und sind ein Fremder für mich, aber ich hatte Vertrauen vom ersten Moment
an. Enttäuschen Sie dieses Vertrauen nicht! Geben Sie mir einen Rat, helfen Sie
mir! Manchmal weiß ich nicht, was ich noch denken soll, Senior Brent. Ich weiß
nicht mehr, was richtig und was falsch ist, und ich habe die Befürchtung, daß
mit meinem Verstand nicht mehr alles in Ordnung ist.“
    „Machen Sie
sich keine Gedanken darüber. Maria-Rosa! Sie sind ganz in Ordnung. Aber wenn
ich mir alles so überlege, dann kriege ich das Gefühl nicht los, daß man mit
Ihnen von Anfang an ein sehr merkwürdiges und undurchsichtiges Spiel trieb. Ich
werde die Einladung Ihrer Mutter annehmen.“
     
    ●
     
    Doña Carmen
hatte ein langes, bis zu den Knöcheln reichendes Kleid angezogen, in dem ihre
vortreffliche Figur noch besser zur Geltung kam.
    „Ihr scheint
euch prächtig amüsiert zu haben“, freute sie sich, während sie am Kopfende des
Tisches Platz nahm. Sie warf einen Blick auf ihre Tochter. „Auch Maria-Rosa
scheint das Gespräch mit Ihnen bekommen zu sein, Señor Brent.
Das freut mich. Maria-Rosa lebt hier ein sehr einsames und zurückgezogenes
Leben, obwohl es ihr an nichts mangelt.“
    Die Speisen
wurden aufgetragen. Es roch verlockend, und Larry, der keinen Appetit gehabt
hatte, merkte, wie er plötzlich Hunger bekam.
    Doña Carmen
brachte das Gespräch auf ihren abwesenden Mann. „Leider wird er auch morgen
abend zu unserer Festlichkeit nicht anwesend sein. Das bedaure ich sehr.
Unerwartete geschäftliche Schwierigkeiten halten ihn länger in Barcelona fest,
als anfangs geplant.“
    Larry und
Maria-Rosa warfen sich einen unmerklichen Blick zu.
    „Sie werden
aber sicher noch Gelegenheit haben, ihn kennennzulernen “,
fuhr sie fort.
    Das Essen
schmeckte gut. Nach dem Mahl rauchten alle eine Zigarette. Doña Carmen
war eine starke Raucherin. X-RAY-3 griff sonst kaum zu einem Stäbchen, doch in
Gesellschaft ließ er sich hin und wieder dazu verleiten.
    In dieser
Zeit bestätigte Larry Doña Carmen, daß er sich entschlossen hätte, schon diese Nacht zu
bleiben. Das Gespräch mit Maria-Rosa hatte seine Pläne völlig verändert. Schon
vorher bei der Erörterung unter vier Augen mit Doña Carmen,
als sie über den unheimlichen Tiermörder gesprochen hatten, war ihm
aufgefallen, daß im Blick der Spanierin eine gewisse Scheu und gleichzeitig ein
waches Interesse zu erkennen waren. Doña Carmen wußte
oder ahnte etwas! Doch sie sprach nicht darüber.
    Die seltsamen
Ereignisse in der Umgebung, die Beschuldigungen Pacos, der mysteriöse Mord an
Alfonso Gomez, das ungewöhnliche Gespräch mit der Adoptivtochter der Mojales , die merkte, daß hier etwas nicht stimmte.
Irgendwie paßte alles zusammen, und doch fehlte der Schlüssel zum Ganzen. Fand
er ihn hier?
    Maria-Rosa
ging in den Stall. Wie jeden Abend um die gleiche Zeit versorgte sie persönlich
ihr Lieblingspferd Panecillo. Warum sie es ausgerechnet so
getauft hatte, wußte kein Mensch. Panecillo (Brötchen) ging weder auf das
Geschenk eines Bäckers noch auf eine Liebelei mit einem solchen zurück. Es war
jedoch bekannt, daß Maria-Rosa als kleines Kind schon durch das Haus rief „Panecillos! Panecillos!“ Und Maria- Rosa war es gewesen, die dem Pferd den Namen gegeben
hatte.
    Larry
unterhielt sich noch mit Carmen Mojales . Sie sprachen
über die Unterkunft. Außerdem wollte die Spanierin Larry ein Pferd zur
Verfügung stellen, damit er den Weg in die Berge schneller und kräftesparender
zurücklegen könne.
    „Richten Sie
Ihrem Freund einen besonders schönen Gruß von mir aus, Señor

Weitere Kostenlose Bücher