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0811 - Die Aibon-Amazone

0811 - Die Aibon-Amazone

Titel: 0811 - Die Aibon-Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie.«
    Jane lächelte. »Sie haben mich. Ich bin Ihre Gefangene. Was wollen Sie noch mehr?«
    »Nein, nein, Jane, so dürfen Sie das nicht sehen. Sie sind nicht meine Gefangene.«
    »Was dann?«
    »Meine Partnerin.«
    Der Detektivin blieb die Luft weg. Mit jeder Antwort hätte sie gerechnet, sie wäre auch von ihr akzeptiert worden, damit allerdings nicht. Deshalb fühlte sie sich auch gelinkt und gleichzeitig wie vor den Kopf gestoßen. Sie war in die Defensive gedrängt worden, und das gefiel ihr überhaupt nicht. Sie war das nicht gewohnt. Zudem gab es zwischen ihr und dieser Frau keine gemeinsame Basis. Sich vorzustellen, eine Partnerin dieser Person zu werden, war ihr unmöglich.
    Kimberly sah es Janes Gesicht an, wie sie dachte. Ihr Lächeln blieb, es zeigte nur etwas mehr Hochmut. Jane ärgerte sich darüber, dass sich ihre Gefühle auf dem Gesicht widerspiegelten.
    »Was haben Sie sich dabei gedacht?«
    »Einiges, Jane.« Sie deutete auf das Glas. »Möchten Sie jetzt den Drink? Es ist noch kalt.«
    »Trinken Sie ihn selbst.«
    Kimberly schüttelte den Kopf. »Sie sollten wirklich kooperativer sein. Es käme Ihren beiden Freunden zugute, glauben Sie mir. Es geht ihnen nicht besonders.«
    Jane nickte. »Okay, Sie können mir einiges erzählen. Dabei bleibt es mir überlassen, ob ich Ihnen glaube oder nicht. Ich habe ein leeres Boot gesehen. Wer sagt mir denn, dass meine Freunde, von denen Sie immer reden, damit auch gekommen sind?«
    »Ach – Sie glauben mir nicht? Sie denken, dass ich bluffe?«
    »So ist es.«
    »Irrtum, Lady, Irrtum.«
    »Beweise brauche ich.«
    Die Hart dachte nach. Sie stellte ihr Glas weg und nickte Jane Collins zu. »Ja, meine Liebe, ich kann Ihnen die Beweise liefern. Zuvor eine Frage. Wo, glauben Sie, liegt Aibon?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Auch nicht ungefähr?«
    »Was soll die Fragerei?«
    »Abwarten, Jane. Ich will es Ihnen erklären. Mit Aibon ist es wie mit dem Reich der Verdammnis, der Hölle. Man kann sie nicht lokalisieren, obwohl es oft versucht worden ist und man zu den extremsten Resultaten kam. Mit Aibon ist es etwas anderes. Dieses Land liegt, so sage ich, jenseits des Regenbogens, ein kleines Paradies für Druiden und andere Geschöpfe. Es ist überall, es umgibt uns, man muss nur den Weg kennen, um es zu finden.«
    »Das hörte sich an, als hätten Sie das Land Aibon mitgebracht, Kimberly.«
    Sie streckte Jane einen Finger entgegen. »Hervorragend gedacht oder kombiniert. Ich will meine Doppelexistenz nicht leugnen. Ich habe in der Tat einen Teil dieses Landes mitgebracht. Um es konkreter auszudrücken, Jane. Wir beide stehen darauf.«
    Jane starrte Kimberly an. Dann blickte sie zu Boden, doch sie sah nur ihre Füße.
    »Sie glauben mir nicht?«
    »Es fällt mir schwer.«
    »Ich will es Ihnen gern zeigen, Jane, geben Sie genau Acht.« Sie griff in die Tasche und holte einen flachen Stein hervor. Er war oval, die Farbe zeigte ein Mausgrau.
    Auf der linken Handfläche hatte sie den Stein liegen. Mit der rechten rieb sie darüber hinweg. Jane wusste nicht, wohin sie zuerst schauen sollte, auf den Stein oder zu Boden, da sie das unbestimmte Gefühl hatte, dass damit etwas geschehen würde.
    Durch die sanfte Reibung veränderte der Stein seine Farbe. Das helle Grau verschwand, andere Farbnuancen schoben sich hinein, passend zu einem Land wie Aibon.
    Er wurde grün…
    Und der Boden öffnete sich, obwohl im Prinzip alles so blieb wie zuvor.
    Jane spürte den Gegendruck unter ihren Füßen, doch jetzt war der Teppichboden verschwunden. Jane stand auf einer durchsichtigen Platte, die wie dünnes Glas aussah.
    Durchsichtig… in die Tiefe schauend … wo sich ein Bild, eine Landschaft abzeichnete.
    Dicke Säulen, eine Rundtreppe, ein Dach, eine weite Landschaft im Hintergrund, grau und steppig, auch mit kleinen Hügeln durchzogen. Das alles sah sie und noch mehr.
    Vor der großen Säule, die einmal Kimberly Hart als Stütze gedient hatte, pendelte ein Netz. Es schien in der Luft zu hängen, ohne eine Befestigung zu haben.
    Das Netz war nicht leer.
    Zwei Männer hockten darin wie übergroße Embryos, und weder John noch Suko hatten momentan eine Chance, dieser verdammten Falle zu entkommen…
    ***
    Wir rasten in die Tiefe, und beide rechneten wir damit, hart auf einem steinigen Untergrund zu schlagen und womöglich unser Bewusstsein zu verlieren.
    Das passierte nicht.
    Es gab einen Ruck, einen sehr heftigen sogar, aber keinen Aufprall.
    Wir spürten den Gegenzug, ich

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