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0811 - Die Aibon-Amazone

0811 - Die Aibon-Amazone

Titel: 0811 - Die Aibon-Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lungen gut tat.
    »Bitte«, sagte Jane und ließ Kimberly Hart vorgeben.
    Die lächelte nur, bewegte sich an Jane vorbei und betrat eine relativ breite Plattform. Sie ging vor bis zu deren Rand, wo sie beide Hände auf den Handlauf legte.
    Jane Collins zögerte noch etwas. Sie stand unschlüssig auf dem Metallgitter, das den Belag bildete und schaute sich um. Sie wusste, dass John und Suko versucht hatten, von der Seeseite her das Haus zu erreichen. Leider sah sie nichts von ihnen. Zwar schwammen einige Boote in unterschiedlichen Entfernungen von der Insel, ob sich jedoch das der beiden darunter befand, wusste Jane nicht. Sie kannte es zudem nicht.
    »Kommen Sie doch näher, Jane. Ich habe wirklich nicht vor, Ihnen ein Leidanzutun, auch wenn Sie mich für eine Mörderin halten.«
    Sie tat Kimberly den Gefallen. Neben ihr blieb sie stehen. Die Frau mit den rotbraunen Haaren drehte den Kopf nach links. Sie lächelte Jane Collins an. Keine Falte spaltete die glatte Haut, und Jane stellte erst jetzt fest, dass die grünen Augen etwas Katzenhaftes hatten. Sie war gefährlich, und Jane war ebenfalls auf er Hut.
    »Es ist wunderbar hier, nicht?«
    »Haben Sie mich deswegen nach draußen gebeten.«
    »Nein, das ist nicht der Grund. Kompliment, man merkt, in welchem Job Sie arbeiten.«
    »Was ist es denn?«
    »Ich möchte Ihnen etwas zeigen.«
    »Das Meer sehe ich schon.«
    »Das nicht.« Kimberly beugte sich vor und drückte ihren Körper gleichzeitig nach links, sodass sie Jane berührte. Die ging etwas zur Seite, verfolgte aber den ausgestreckten Arm der Frau und den ebenfalls nach vorn gerichteten Zeigefinger. »Schauen Sie dorthin. Da sehen Sie eine Leiter, an der drei Boote vertäut sind. Zwei normale Ruderboote und eine Motorjacht. Können Sie die erkennen?«
    »Ich bin ja nicht blind.«
    Kimberly atmete tief durch. »Es geht mir um dieses große Boot. Die beiden kleineren gehören zu uns, das andere allerdings nicht. Mit ihm sind vor kurzem zwei Männer gekommen, die, ohne dass ich es merken sollte, meine Insel betreten wollten.«
    Säure wühlte sich durch Janes Magen. Sie merkte, dass ihre Knie weichwurden und war froh, sich am Handlauf festhalten zu können.
    Scharf saugte sie die Luft durch die Nase ein, schloss für einen Moment die Augen, überließ sich dabei ganz der Natur und hatte den Eindruck, weggeweht zu werden.
    »Zwei Männer, sagte ich…«
    »Na und?«
    »Kennen Sie die beiden?«
    Jane hob die Schultern. Sie hatte die Augen wieder geöffnet und schaute über die Wellen hinweg. »Ich kenne einige Männer. Solange Sie mir die Namen nicht genannt haben, weiß ich wirklich nicht, was das alles soll.«
    »Ach ja«, stöhnte Kimberly Hart. »Jetzt ergeht es Ihnen beinahe wie mir vorhin. Ich bin Ihnen eine Erklärung schuldig, verzeihen Sie. Die beiden Männer wollten sich auf meine Insel schleichen. Sie hatten etwas vor, sie kamen ungefähr in der gleichen Absicht wie Sie, Jane. Tja, sie haben mich unterschätzt, sie waren nicht vorsichtig genug. Ihr Boot ist leer, Jane, Ihre Freunde John Sinclair und Suko sind verschwunden.«
    Jane schwieg.
    »He, haben Sie nicht gehört?«
    »Doch – schon«, würgte sie hervor.
    »Und Sie sagen nichts.«
    Jane spürte den Druck in ihrem Körper. Jeden Moment konnten die Adern platzen und das Blut aus den Öffnungen schießen wie zahlreiche Fontänen. Sie hatte Mühe, die Worte hervorzustoßen.
    »Was haben Sie mit Ihnen getan?«
    Kimberly lachte perlend. »Ich habe nichts mit Ihnen gemacht oder angestellt.«
    »Sie leben noch?«
    »Aber sicher.«
    »Schön, wie geht es weiter?«
    »Wissen Sie, Jane«, sagte Kimberly jovial, »das ist gar nicht so tragisch. Ich kann es auch anders ausdrücken. Mir ist es im Prinzip egal, ob die beiden leben oder nicht, das müssen Sie mir abnehmen. Ihnen aber wird es wohl nicht egal sein – oder?«
    »Sehr richtig.«
    Kimberly Hart nickte. »Und deshalb liegt es einzig und allein an Ihnen, Jane, wie es den beiden in der Zukunft ergehen wird. Sie sind der Joker.« Plötzlich klang die Stimme hart und eisig.
    »Was soll ich tun?«
    »Kommen Sie wieder mit in mein Büro. Dort redet es sich viel vertrauter…«
    Jane nickte. Sie drehte sich um, und sie folgte dieser Kimberly Hart wie eine Schlafwandlerin.
    Sie waren zu dritt gewesen, und hatten versucht, die Frau aus der Reserve zu locken. Ihr aber war es gelungen, den Spieß umzudrehen, und Jane sah die Chancen dahinschwinden…
    ***
    Plötzlich war das Netz verdammt eng geworden. Wir

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