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0811 - Die Aibon-Amazone

0811 - Die Aibon-Amazone

Titel: 0811 - Die Aibon-Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaukelten zuerst über dem Wasser, dann schwangen wir nach links und bewegten uns über die Plattform hinweg.
    Kleine Monster mit verdammt großen Kräften arbeiteten wie die Heinzelmännchen. Sie hatten das Netz zusammengezogen. Suko und ich klebten förmlich aufeinander, und durch das Schaukeln und Drehen kamen mir nicht dazu, die Waffen zu ziehen und uns zu wehren.
    Einen Augenblick später prallten wir auf die metallene Plattform.
    Die Widerlinge hatten uns einfach von oben herabfallen lassen. Ich stieß mit dem Kopf gegen Sukos Schultern, der es noch schlechter hatte als ich, denn er war mitdem Schädel auf die harte Unterlage geprallt.
    Für einen Moment verloren wir völlig das Konzept und die Übersicht. Ich vergaß sogar meinen Ärger darüber, dass wir wie Anfänger in eine Falle gelaufen waren.
    Die kleinen Monster bewegten sich schnell. Wir hörten, wie ihre Krallen über das Metall kratzten, als wollten sie alles aufreißen. Ich hing in einer Schräglage, und mir gelang es, wenn ich den Kopf drehte, durch die Maschen des Netzes zu schauen. Ich sah sie vor meinem Gesicht entlangwieseln. Aus der Nähe betrachtet wirkten ihre Fratzen noch schlimmer und bösartiger. Keines dieser Monster hielt das Maul geschlossen, sie machten ihrem Namen Beißer alle Ehre, und ihr heißer Atem strömte wie Dampf aus den Mäulern.
    Beide hörten wir ein blechern klingendes Geräusch. Das Echo wehte noch durch unsere Ohren, als wir den Ruck spürten, mit dem das Netz weitergezogen wurde.
    Wir kugelten wieder durcheinander und fielen dann nach vorn.
    Beide landeten wir auf dem Bauch, spürten die harte Unterlage an unseren Gesichtern und wurden kurzerhand vorgeschleift, ohne Rücksicht auf die harte Unterlage.
    Ich drehte mich auf die Seite, Suko tat es mir nach. Ich hörte sein leises Fluchen, und einen Moment später, verstummte er erschreckt, ebenso wie ich, denn wir fielen ins Nichts…
    ***
    »Schließen Sie doch bitte die Tür, Jane, frische Luft tut zwar gut, aber in meinen Räumen verlasse ich mich lieber auf die Klimaanlage.«
    Jane Collins gehorchte zähneknirschend. Sie presste die Lippen hart zusammen und atmete dabei nur durch die Nase. In ihr loderte die Wut wie eine Flamme, die sich so leicht nicht mehr löschen ließ.
    Es war alles falsch gelaufen, sie hatten ihre Gegner unterschätzt und waren ihnen in die Falle gelaufen.
    Kimberly Hart wusste viel, vielleicht wusste sie auch alles, und da kam Jane nicht mit. War sie wirklich so gut, dass sie alles perfekt vorbereitet hatte? Zwei Jahre lebte sie wohl schon in dieser Doppelexistenz, ja, da hatte sie Zeit genug gehabt, sich auf einen bestimmten Zeitpunkt vorzubereiten.
    Und dieser Punkt X war jetzt da!
    Mit ziemlich weichen Knien betrat Jane den Raum. Ihre Schritte wurden von einem hellen Klingeln begleitet, das entstand, als Kimberly Hart zwei Martinis rührte, in die sie etwas Wodka gemischt hatte. »Wie James Bond«, sagte sie, drehte sich um und reichte Jane eines der beiden Gläser. »Stoßen wir darauf an, meine Liebe. Wir werden unsere Zusammenarbeit zu feiern haben.«
    »Nein, danke.«
    »Keinen Drink?«
    »So ist es.«
    »Wie Sie wollen.« Sie stellte Janes Glas auf den Tisch, trank aber selbst – und bot der Detektivin einen Platz an.
    Jane setzte sich. Es war besser so, denn da spürte sie das weiche Gefühl in den Knien nicht so stark. Jane gehörte nicht zu den ängstlichen Personen, aber sie war sich selbst gegenüber ehrlich genug.
    Sie würde es nicht schaffen, die Frau zu überwältigen. Das war einfach nicht möglich, denn Kimberly Hart war ihr in allen Belangen überlegen. Siebrauchte nur an die vergangene Nacht zu denken, und sie konnte sich vorstellen, dass eine derartige Verwandlung bei ihr blitzschnell ablief. Da wurde sie wieder zu einer Aibon-Amazone.
    Beide Frauen fixierten einander. »Wissen Sie, Jane, ich habe bereits auf Sie gewartet.«
    »Das sehe ich auch so.«
    »Es hat wirklich einmal zu einer Konfrontation zwischen uns kommen müssen. Es konnte einfach nicht ausbleiben, aber das geht nicht nur Sie an, sondern auch Ihre Freunde Sinclair und Suko. Es blieb Ihnen ja nichts anderes übrig, als die beiden von den Vorgängen der letzten Nacht zu informieren, und ich bin Ihnen deshalb auch nicht böse. Ich war auf alles vorbereitet.«
    »Schön, und was wollen Sie noch?«
    Kimberly lehnte sich zurück. Sie schlug lässig die Beine übereinander. Sehr gut gewachsene Beine, wie auch Jane zugeben musste. »Es geht mir jetzt um

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