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0812 - Sarkanas Armee

0812 - Sarkanas Armee

Titel: 0812 - Sarkanas Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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wusste, was mit Dalius Laertes geschehen sein musste.
    »Einer weniger.« Das klang zynisch, doch wer den Silbermond-Druiden kannte, der wusste genau, dass ihm Zynismus in diesem Punkt fern lag. Er meinte es exakt so, wie er es sagte. Der Hass auf Vampire bestimmte Giyfs Leben - sie zu jagen und zu erlegen, war seine Passion.
    Laertes mochte ein besonders Exemplar des Nachtvolkes sein, und Gryf sprach ihm seine Ambitionen in keinster Weise ab, doch schlussendlich war Laertes ein Vampir. Nicht mehr - nicht weniger!
    Und in den Augen der kleinen Korsin las Zamorra, dass sie nicht anders dachte. Dem Mädchen und dem blonden Druiden sah man die Vorfreude auf den zu erwartenden Kampf an.
    Zamorra murrte: »Ohne Laertes’ seltsamer Magie hätten wir den Zwitter auf Korsika niemals ruhig stellen können. Merlins Stern allein hätte nicht ausgereicht.«
    Der Parapsychologe sah sich im Raum um. Alle Entscheidungsträger waren anwesend. Sein Blick blieb an Artimus van Zant hängen, der erst gar nicht versuchte, einen Hehl aus seinem Gemütszustand zu machen.
    Der Physiker wusste, was in den kommenden Stunden geschehen musste. Es ging um viel! Und er war ein ganz entscheidender Eaktor in diesem Spiel. Würde er in seiner Rolle nicht funktionieren, musste die gesamte Inszenierung scheitern. Van Zant spürte die Verantwortung, die auf seine Schultern drückte.
    Als sich Zamorras und sein Blick kreuzten, fühlte Artimus sich ertappt, wie ein kleiner Junge, den man beim Schokoladendiebstahl erwischt hatte. Dem Professor konnte er nichts vormachen. Er wusste um den Zwiespalt in van Zants Gewissen.
    »Keine Sorge, Zamorra. Ich weiß genau, was ich im richtigen Moment zu tun habe.«
    Der Franzose nickte dem Südstaatler kurz zu. Zamorra hatte nicht den geringsten Grund, an der Loyalität des Physikers zu zweifeln. Auch dann nicht, wenn dessen Gefühlsleben heftig erschüttert war. Van Zant gehörte fest zum Team - auch daran konnte kein Zweifel bestehen.
    Robert Tendyke ergriff die Initiative. »Wir haben alles genau durchgesprochen. Laertes’ Fehlen müssen wir irgendwie ausgleichen. Irgendetwas wird uns da schon einfallen. Jeder sollte nun auf seinen Posten gehen. Die Techniker und die anderen Angestellten werden nicht eingeweiht. Um die kümmere ich mich im entscheidenden Augenblick. Noch Fragen?«
    Er erhielt keine Antwort.
    Gryf verließ als Erster den Besprechungsraum, gefolgt von Mirjad. Schließlich waren nur noch Tendyke, Nicole und Zamorra anwesend.
    Nicole blickte fragend auf den Dhyarra-Kristall, den sie in der rechten Hand hielt. »Wenn Sarkana Laertes’ durchschaut hat, dann hat unser Trick kläglich versagt. Er muss Gryfs Kopf als Fake erkannt haben. Ich verstehe das nicht.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Nein, glaube ich nicht. Sarkana ist angeschlagen, verwundet. Ich bin sicher, dass er viele seiner Fähigkeiten nicht oder nur noch unvollkommen einsetzen kann. Zudem kennt er Dhyarra-Magie nicht. Für ihn ist der Kopf absolut echt. Da muss etwas anderes geschehen sein.«
    Nicole dachte nur ungern an diese Aktion zurück, die sie im Verbund mit Zamorras Dhyarra gestartet hatte. Sie hatte Ekel und Abscheu empfunden, als sie gemeinsam mit der Magie der Steine eine perfekte Kopie vom Kopf des Silbermond-Druiden formten. Die Macht der Kristalle und die vereinte Vorstellungskraft der Lebenspartner hatten etwas so-Vollkommenes erschaffen, dass der Gedanke daran bei ihr noch immer eine Gänsehaut erzeugte. So sollte die Magie aus den Tiefen des Raumes nicht eingesetzt werden. Ganz sicher nicht. Doch in diesem speziellen Fall hatten der Zweck die Mittel geheiligt.
    Gryf war bei der Aktion zugegen gewesen. Beim Anblick seines eigenen Kopfes war jede Farbe aus dem Gesicht des Druiden gewichen. Aber auch er hatte die Notwendigkeit dieses Tricks erkannt. Irgendetwas mussten sie Laertes als Lockmittel an die Hand geben, wenn er Sarkanas Aufmerksamkeit erregen wollte.
    Zudem freute er sich auf den Moment, in dem der alte Langzahn erkennen musste, dass Gryf alles andere als kopflos und dazu äußerst lebendig war.
    »Wir sollten uns auch bereit machen.« Tendyke steuerte auf die Tür zu.
    Nicole und der Parapsychologe folgten ihm. Sie alle wussten, dass die Aktion Schattenraum nun in die Finalrunde ging.
    Der letzte Akt in diesem Spiel wurde nun eingeläutet. Ein furioses Ende war garantiert - nur den Sieger kannte jetzt noch niemand.
    ***
    Rund um die Tendyke Industries -Anlage zog sich der 12 Fuß hohe Elektrozaun. Unzählige

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