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0814 - Mister Amok

0814 - Mister Amok

Titel: 0814 - Mister Amok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hätte die andere Person nur aufgefordert, weiterzusprechen.
    Das tat die Fremde sowieso. Sie wollte Amy noch einmal alles vor Augen führen. Der Regen war ihr Stichwort gewesen, daran konnte sie die folgen den Bemerkungen aufhängen. Amy war nicht in der Lage, sich die Ohren zuzuhalten. So aber erfuhr sie auch, dass die andere Frau darauf gewartet hatte. Sie erklärte ihr, dass Sam es geschafft hätte, aber eine andere Kraft hatte eingegriffen. Der Unfall war kein richtiger Unfall gewesen, die Frau hatte ihn manipuliert.
    Sie freute sich darüber und lachte kichernd. Dieses Kichern erinnerte Amy Lester an das einer Hexe. Genau, das war es! Diese Frau musste eine Hexe sein. Sie hatte gefährliche Zauberkräfte, die sie gegen Menschen einsetzte, die sie manipulieren wollte. Eine böse, widerliche und grausame Hexe.
    Sehr deutlich kramte sie all die schrecklichen Ereignisse hervor.
    Sie vollzog jede einzelne Sekunde nach. Amy begriff, dass ihr Mann und sie zu Spielbällen einer fremden, für sie nicht begreifbaren Macht geworden waren.
    Jemand hatte es auf sie abgesehen. Nur konnte sich Amy einfach keinen Grund denken. Sie und Sam hatten ein völlig normales Leben geführt und sich wahnsinnig darauf gefreut, eine richtige Familie zu werden. Dann hatte das Grauen so furchtbar zugeschlagen, und Amy verlor plötzlich den Überblick.
    Sie wollte nicht mehr nachdenken, sie wollte nicht mehr zuhören, sie wollte einfach nur weg und sich in eine innere Emigration begeben. Sie war nicht in der Lage, dieser Person Paroli zu bieten oder ihr standzuhalten. Obwohl ihr die Fremde nichts getan hatte, fühlte sie sich von ihr gefangen.
    Ein bösartig klingendes Zischen holte Amy wieder zurück in die Wirklichkeit. Nichts hatte sich verändert. Das Gesicht schwebte auch weiterhin an und in der Scheibe. Amy glaubte auch nicht, dass die fremde Person auf einer Leiter stand, diese Frau verfügte über Kräfte, die mit menschlicher Logik nicht zu erklären waren.
    »Wir haben noch nicht über die Kinder gesprochen, kleine Amy.«
    Die Frau im Bett vereiste. Es war das Schlimmste, was man ihr antun konnte. Sie liebte ihr Kind, aber die verdammte Hexe da draußen hatte von Kindern gesprochen.
    Meine Güte! Amy erbleichte noch stärker, obwohl dies kaum möglich war. Niemand hatte ihr geglaubt, aber sie hatte sich nicht geirrt, das stand fest.
    Die andere wusste es auch.
    »Deine beiden Kinder!« Die Stimme der Frau klang quengelnd und gleichzeitig wissend. »Zwei Jungen sind es gewesen. Du hattest sogar Namen für sie. Jake und Jory. Habe ich Recht, kleine Amy?«
    Die Angesprochene konnte nicht mal nicken. Alles war der Fremden bekannt, alles…
    »Jake ist bei dir, das weiß ich.« Sie bewegte ihr Gesicht wie ein Clown, der eine Gummimaske übergestreift hatte. Es zog sich zusammen, es plusterte sich wieder auf und erstarrte in einem breiten Grinsen, das dem Mund die doppelte Größe gab. »Ist er bei dir?«
    »Ja, er gehört mir!« keuchte Amy. Der Damm war gebrochen, sie konnte wieder reden.
    »Gut, sehr gut. Aber wo ist Jory?«
    Amys Blut wich zurück. Sie kam sich vor wie eine Puppe. Nicht einmal eine Sekunde hatte sie gebraucht, um sich darin zu verwandeln. Das Zimmer war für sie zu einer geistigen Folterkammer geworden. Es gab ein zweites Kind – Jory. Sie selbst hatte es zur Welt gebracht, und jetzt sprach diese namenlose Fremde davon. Was wollte sie damit sagen? Was wusste sie über Jory?
    »Na, kleine Amy, na? Möchtest du nicht reden? Willst du mir keine Fragen stellen?«
    »J… Jory?«
    »Ja, Jory.«
    »Ich habe ihn geboren?«
    »Das hast du!«
    »Du hast es gesehen?«
    »Ich habe es nicht nur gesehen, ich habe dir dabei auch geholfen, Amy.« Wieder lachte sie abstoßend. »Ich war deine Hebamme. Ich habe mich genau am richtigen Ort aufgehalten. Zuerst kam Jake, dann kam Jory, der Bruder, der Zwilling. Ich trennte auch die Nabelschnur durch, aber das sind Dinge, die uns jetzt nicht interessieren sollen. Du hast ja deinen Sohn, Amy.«
    Sie pumpte sich auf, als sie Luft holte. Für einen Moment verschwamm das Fenster vor ihren Augen. »Aber ich habe zwei Kinder. Verdammt noch mal, ich habe zwei Kinder!«
    »Die hattest du, Amy.«
    »Dann ist Jory…?«
    »Nein, kleine Amy. Jory ist nicht tot. Glaube das nicht. Er ist nur nicht mehr da für dich. Du kannst erzählen, was du willst, es wird dir niemand glauben.«
    »Hör auf, bitte.«
    »Warum?«
    »Was ist mit Jory? Du musst es wissen…«
    »Ja, ich weiß es.«
    »Dann

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