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0814 - Mister Amok

0814 - Mister Amok

Titel: 0814 - Mister Amok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mörderisches Feuerwerk, und nichts anderes war es auch. Mündungsblitze erhellten fahl und blass das Halbdunkel. Kugeln fanden, zielsicher gestreut, ihren Weg und schlugen in die Körper der beiden Kolumbianer ein.
    Der Mann mit dem Koffer flog zur Seite, als hätte ihn jemand einfach fortgeworfen.
    Der Zweite wollte noch in Deckung springen, kam vom Boden nicht mehr hoch. Die Garbe zertrümmerte seine Brust und schleuderte den Toten auf die Kühlerhaube des Volvos, wo er liegen blieb.
    Die letzten beiden Männer befanden sich noch unter dem Dach der Grillhütte. Sie hatten nicht so schnell reagiert, weil sie zu überrascht worden waren.
    Erst als die Schüsse aufpeitschten, kam ihnen zu Bewusstsein, was da geschehen war.
    Sie griffen zu ihren Waffen.
    Da stand Jory bereits zwischen zwei Pfosten und hatte die Maschinenwaffe auf sie gerichtet.
    Er feuerte.
    Der erste wurde sofort getroffen. Er knallte gegen einen Pfosten und brach dort tot zusammen.
    Der zweite Mann war noch zurückgesprungen. In seinen Kreisen galt er als ausgezeichneter Schütze, was er auch in diesen tödlichen Augenblicken bewies.
    Zweimal konnte er auf Jory schießen.
    Beide Kugeln erwischten die Zombie-Bestie dicht über dem Gürtel. Aber Jory war kein Mensch, er war das personifizierte Böse, er war schlecht, und trotzdem wollte er seinen Spaß.
    Als er den kantigen Mund öffnete und ein Lachen andeutete, sah es aus, als hätte ein Nussknacker den Unterkiefer bewegt.
    Er ging vor.
    Der Gangster schoss noch einmal.
    Diesmal erwischte er die Schulter seines übermächtigen Gegners.
    Er schaute zu, wie ein Stück Haut abgerissen wurde, und er hatte den Eindruck, etwas darunter schimmern zu sehen, das ihn an Metall erinnerte. Es war der letzte Gedanke seines Lebens.
    Der nächste Feuerstoß schleuderte ihn auf den Rücken.
    Die Kugeln hatten sein Gesicht und seine Brust getroffen. Außerhalb der Grillhütte blieb er liegen.
    Die Echos verhallten. Wieder breitete sich die Stille des Waldes aus. Dochdiesmal hatte sie etwas Tödliches und Beklemmendes an sich. Kein Vogel zwitscherte mehr, die Tiere hielten sich versteckt.
    Sie wussten, dass der Tod Einzug gehalten hatte.
    Jory ließ die Waffe sinken.
    Danach schaute er sich jeden einzelnen Mann an. Zwei drehte er sogar mit dem Fuß auf den Rücken, damit er sich endgültig davon überzeugen konnte, dass sie nicht mehr lebten. Erst dann war er beruhigt, nahm auf einem der rohen Sitzbänke Platz und legte seine Waffe schräg auf die Knie. Er wartete.
    Jory saß dort wie ein dumpfes Ungeheuer. Eine Aura der Gewalt strömte von ihm aus. Sie breitete sich auch in der Umgebung aus und warnte die Tiere. Hinzu kam der Blutgeruch, der die Fliegen anzog, die sehr schnell ihre Kreise über die roten Lachen zogen und über die Leichen krabbelten.
    Jory stand erst wieder auf, als er Schritte hörte. Diesmal hob er die Waffe nicht an, er verließ nur die Grillhütte und schaute über die beiden Wagen hinweg.
    »Hallo, mein Junge…« Eine Frau stand auf dem Weg und winkte dem, Killer zu.
    Jory grinste. »Mutter!« rief er erfreut.
    »Ja, ich bin es. Geht es dir gut?«
    »Sie sind alle tot.« Er sprach abgehackt, in einfachen Sätzen und legte zwischen den Worten eine Pause ein.
    »Das ist gut.«
    »Willst du nicht kommen?«
    »Ja, warte.«
    Die Frau kam näher. Sie sah nicht so aus wie Jory, obwohl sie ihm glich, zumindest was die graue Hautfarbe anging. Ihr Gesicht war ausdruckslos, regelrecht flach, nur in ihren Augen fand sich ein schrecklicher Ausdruck wieder. Kalt und menschenverachtend.
    Neben Jory blieb sie stehen. Sie streichelte seine Wange. »Du bist ein guter Junge.«
    »Ja, Mutter. Das hier war für uns.«
    »Richtig. Wir müssen leben. Das Geld und das Kokain. Es wird uns eine Weile helfen, denn du brauchst nicht jeden Auftrag anzunehmen. Wir müssen Zeit für andere Dinge haben.«
    »Welche denn, Mutter?«
    »Das werde ich dir noch sagen.« Sie ließ ihren Sohn stehen. Beide Koffer waren geschlossen, nichts hatte sich auf dem Boden verteilt, und die Frau nahm sie auf.
    Sie ging damit zu Jory zurück, der sehr besorgt um seine Mutter war, denn er nahm ihr sofort die Gepäckstücke ab. »Wohin?«
    »Zum Auto.«
    »Ja, Mutter.«
    Nebeneinander gingen sie her. Den vier Leichen gönnten sie keinen Blick mehr. Die Toten hatten sein müssen, und auch für die Frau gehörte das zum Geschäft.
    Ihr Wagen stand dort, wo der normale Weg in eine Lichtung auslief. Es war ein Lieferwagen mit geschlossener

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