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0814 - Mister Amok

0814 - Mister Amok

Titel: 0814 - Mister Amok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ebenso wie ich hatte er den Motor des Wagens gehört, der draußen vor dem Haus halten musste.
    »Ist er das?«
    Mrs. Lester nickte und stand auf.
    Auch wir erhoben uns. Wahrscheinlich hatten wir uns zu katzenhaft und auffällig bewegt, denn die Frau bekam plötzlich große Augen und holte tief Luft, als Suko mit langen Schritten den Wohnraum verließ, in den kleinen Flur ging und sich dort neben der Tür im toten Winkel aufbaute, dicht an die Wand gepresst.
    »Bitte, was soll…?«
    »Ruhig, Mrs. Lester, ganz ruhig.«
    Sie kriegte einen weiteren Schock, denn sie sah, dass wir beide unsere Pistolen gezogen hatten. Dennoch wollte sie etwas fragen mein scharfer Blick ließ sie verstummen.
    Mit der freien Hand deutete ich in den Hintergrund des Zimmers.
    »Gehen Sie in Deckung, Mrs. Lester. Rasch!«
    »Warum?«
    »Tun Sie es – bitte!«
    »Aber mein Sohn ist kein Verbrecher!« Sie trat mit dem Fuß auf.
    »Wenn ich Sie so anschaue, dann deutet alles daraufhin, dass sie ihn wie einen Verbrecher behandeln. Sind Sie überhaupt echte Polizisten, oder haben Sie sich nur eingeschlichen?«
    »Wir zeigten Ihnen die Ausweise.«
    »Die kann man fälschen.«
    »Sie brauchen keine Angst zu haben, wir sind echte Polizisten. Tun Sie jetzt, was ich Ihnen geraten habe.«
    Suko nickte mir zu, denn in diesem Augenblick hatte der Ankömmling den Schlüssel ins Schloss geschoben. Wir hörten, dass er ihn herumdrehte, still genug war es schließlich, dann wurde die Tür aufgeschoben. Ein heller Ausschnitt entstand, der in der Mitte durch die eintretende Gestalt verdunkelt wurde.
    Es war Jake Lester. Er ahnte nichts.
    Er rief den Namen seiner Mutter und schloss die Tür hinter sich.
    Zugleich setzten wir uns in Bewegung.
    Suko kam von der Seite und presste dem völlig überraschten Mann den kalten Stahl der Pistole gegen den Nacken.
    Ich trat von vorn auf ihn zu, hielt ebenfalls die Waffe fest und sagte:
    »Wenn Sie eine falsche Bewegung machen, sind Sie tot, Lester!«
    ***
    Jory Lester erwachte!
    Er spürte die Kälte nicht, die ihn umgab, er brauchte auch keine Luft zu holen, doch als er die Augen öffnete, da starrte er hinein in ein trübes, schwammiges Grün, dass sich leicht bewegte. Er sah kalte Augen, die ihn anglotzten, und als er seinen rechten Arm bewegte, da huschte der Fisch lautlos davon.
    Jory grinste.
    Hätte jemand von oben herab gegen ihn geschaut, dann hätte er erkennen können, wie sich sein Gesicht zu einer verschwommenen Fratze verzogen hatte, zusätzlich verändert durch gewisse Wellenbewegungen des Wassers, in dem er lag.
    Das Wasser füllte einen Teich. Dieser Teich wiederum lag inmitten der Einsamkeit eines Waldes, in den sich Jory zurückgezogen hatte, und der gleichzeitig zu seinem neuen Aufgabengebiet gehörte.
    Jory liebte ungewöhnliche Schauplätze und auch außergewöhnliche Verstecke. Wenn ihn ein Job in eine derartige Umgebung führte, war er immer besonders motiviert. Das war auch jetzt der Fall. Er würde über sie kommen wie ein tödliches Gewitter. Falls er überhaupt Gefühle hatte, so waren es nur negative, wie die Vorfreude auf den Tod, zum Beispiel. Zudem hatte er einen Partner, eine Frau, seine Mutter, wie sie immer sagte, aber sehr, sehr mächtig.
    Er bewegte sich.
    Da Jory auf dem Grund des kleinen Waldsees gelegen hatte, wühlte er gleichzeitig Schlamm auf und war wenig später von einer grüngrauen Wolke umgeben.
    Er stand nicht auf, sondern kroch auf allen vieren dem Ufer entgegen.
    Er war nicht Mensch, er war nicht Tier, er war tot, und er lebte trotzdem. Er war ein Phänomen, ein schwarzmagisches Wesen, ein Zombie, ein Untoter, eine dämonische Abart. Er war wieder unterwegs, und er würde töten.
    Er würde sich nie mit einem normalen Zombie vergleichen, der aus dem Grab kroch und auf Menschenjagd ging. Nein, er war nicht nur anders, er war auch besser, und »intelligenter«. Dafür hatte die Person gesorgt, bei der er all die Jahre aufgewachsen war. Sie hatte aus ihm etwas Besonderes gemacht, für dass es keinen Begriff gab, nur fühlte er sich sehr wohl.
    Während seines Wegs hielt er sich immer dicht am Grund des Teichs. Die Gestalt kroch durch den Schlamm, sie hielt den Mund offen, sie brauchte nicht zu atmen, das Wasser tat ihr nichts. Es umströmte die Gestalt, es griff nach ihr, es schien sie voranzutreiben, und das Ziel war eben das Ufer, an dem hohe Wasserpflanzen eine gute Deckung bildeten.
    Mit einer letzten Bewegung erreichte Jory den Gürtel, blieb noch unter der Oberfläche

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