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0815 - Die Schlangenschwester

0815 - Die Schlangenschwester

Titel: 0815 - Die Schlangenschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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einen Spaß daraus, wochenlang ohne Pause durchzumarschieren, die anderen ruhen sich ganz gerne aus!«
    »Was Diana sagen will«, drückte Zamorra es diplomatischer aus, »ist, dass wir eine Rast benötigen.«
    »Wir sind ohnehin nur noch wenige Augenblicke von unserem Ziel entfernt. Dort halten sich einige meiner Schwestern auf. Bitte, ich gehe rasch vor und setze sie von eurer Ankunft in Kenntnis. Ich bin bald zurück.« Alimas zeigte ein unergründliches Lächeln, drehte sich um und schritt weiter.
    »Seltsam«, flüsterte Diana, »dass wir gerade jetzt so kurz vor unserem Ziel sind.«
    Zamorra sah der sich Entfernenden nach, die inzwischen wenigstens dreißig Meter zurückgelegt hatte. »Auch wenn sie ein gutes Gehör hat, wird sie uns jetzt nicht mehr hören können«, sagte er. »Woher kann sie wissen, dass wir von der Quelle getrunken haben?«
    »Es ist mir ein Rätsel«, murmelte Nicole.
    Andrew schwieg.
    »Ob es möglicherweise etwas damit zu tun hat, weshalb wir hier sind?«, fragte Zamorra, an Millings gewandt.
    »Natürlich«, antwortete dieser lässig. »Ihr wisst genau, dass unser Auftrag im weitesten Sinn etwas mit der Quelle des Lebens zu tun hat. Da werdet ihr es doch nicht für einen Zufall halten, dass Alimas uns unsere Unsterblichkeit ansieht?«
    »Was ich damit wirklich fragen wollte, Andrew: Warum - sind - wir - hier?«
    »Weil Merlin es für notwendig hält. Es ist in dieser Dimension etwas vorgefallen, das unbedingt unsere Aufmerksamkeit fordert.«
    Nicole seufzte. »Jetzt, wo wir uns in Samila befinden, könntest du die Katze aus dem Sack lassen.«
    »Im Moment erscheint es mir wichtiger, euch etwas anderes mitzuteilen. Merlin warnte mich ausdrücklich davor, dass in Samila eine tödliche Gefahr lauert. Er weiß selbst nichts Näheres darüber.«
    »Aber er wusste, dass hier Regenbogenblumen existieren und dass wir diese Dimension auf diesem Weg erreichen können. Warum hat er dann nicht selbst einmal hier vorbeigeschaut, um herauszufinden, welche Art Gefahren hier lauern?«
    »Er hat wirklich genug anderes zu tun. Und ehe ihr fragt: Nein, er weiß nicht, wer die Regenbogenblumen hier angepflanzt hat. Die Information, dass sie hier blühen, stammt von Sid Amos, und der hat nichts weiter dazu gesagt.«
    »Der Ex-Teufel weiß so einiges, von dem ich mich frage, woher er es weiß.« Nicole verdrehte die Augen.
    »Er hatte das Amt des Höllenfürsten länger inne als irgendjemand vor ihm«, antwortete Andrew. »In all der Zeit hat er unglaublich viele Informationen gesammelt. Und Samila ist… nicht gerade eine absolut unwichtige Dimension.«
    »So?«, fragte Zamorra lauernd. »Ich bin weit herumgekommen, aber ich habe noch nie von ihr gehört.«
    Die erhofften weiteren Erklärungen blieben aus, denn in diesem Moment kehrte Alimas zurück. »Meine Schwestern erwarten euch voll Freude!«
    Sie folgten der Rothaarigen und kamen plötzlich vor einer hinter Bäumen verborgenen lang gezogenen Hütte an, deren Tür einladend offen stand. Eine Frau, die Alimas wie aus dem Gesicht geschnitten war, befand sich daneben. »Welche Freude!«, rief sie.
    Zamorras Misstrauen erwachte erneut, denn langsam aber sicher war er davon überzeugt, dass das ständige Gerede von Freude einen gewaltigen Haken hatte. Merlin warnte mich ausdrücklich davor, dass in Samila eine tödliche Gefahr lauert, echoten Andrews Worte hinter seiner Stirn.
    Tödliche Gefahr…
    Und genau in diese begaben sich die vier, als sie ins Innere der Hütte traten. Die Falle der Schlangenschwestern schnappte zu…
    ... und die dämonischen Schwestern freuten sich überschwänglich, dass ihnen eine äußerst fette Beute ins Nest gegangen war!
    ***
    5. Sechs Tage vorher:
    Von Schlangenhütern und Hüterschlangen
    Sandrine öffnete die Augen, doch es blieb dunkel.
    Undurchdringlich dunkel.
    Nur mühsam erinnerte sie sich, was geschehen war. Mit der Erinnerung kamen die Tränen. Sie spürte, dass der Wolf aus ihrem Inneren verschwunden war -getötet von der unbekannten Rothaarigen. Gestorben in dem Moment, als das Gift der geköpften Schlange seine verderbliche Wirkung entfaltete.
    Doch dies war nur das Erste in einer langen Reihe von Veränderungen.
    Das Schlangengift hatte noch längst nicht seine Wirksamkeit verloren. Im Gegenteil. Sandrine veränderte sich weiter, doch diesmal war es anders als zuvor.
    Der Wolf hatte immer zu Vollmond von ihr Besitz ergriffen, hatte dann ihren Verstand hinweggefegt. Ihr eigenes Ich war von kreatürlichen

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