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0815 - Die Schlangenschwester

0815 - Die Schlangenschwester

Titel: 0815 - Die Schlangenschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Zauber definitiv nicht schwarzmagisch. Dämonen nutzten ihn ebenso wie Kämpfer des Guten.«
    »Aber er ist unberechenbar?«, vergewisserte sich Zamorra.
    »Das trifft es wohl. Hört zu.«
    Dann legte Andrew ihnen seinen Plan vor.
    ***
    Die Sandrine-Schlange kroch gehorsam neben ihrer Herrin her. Obwohl kein Wort geredet wurde, sickerte beständig neues Wissen in Sandrines Bewusstsein.
    Woher es kam, wusste sie nicht. Möglicherweise war es ein Nebeneffekt der besonderen Verbundenheit zwischen ihrer Herrin und ihr.
    Ihre Herrin, die rothaarige, nun äußerlich wieder junge und schöne Frau, hieß Alimas. Sie war die achte der Schlangenschwestern. Sandrine hatte durch die geheimnisvolle Quelle des Wissens erkannt, was das bedeutete. Acht von zehn…
    Doch das ganze Bestreben der Zehn ging dahin, sich zu vermehren. Neue Schlangenschwestern zu erschaffen. Nein, nicht zu erschaffen… wiederzuerwecken. Sandrine hatte diesen Punkt noch nicht ganz durchschaut, aber sie wusste genau, dass sie verstehen würde.
    Bald.
    Alimas, die Achte, richtete das Wort an ihre Hüterschlange. »Der Ruf meiner Schwestern war dringend, und alle anderen sind bereits versammelt. Sie warten nur noch auf uns.«
    Wie weit ist es noch?, dachte die Sandrine-Schlange.
    Obwohl Alimas die Antwort nicht hätte laut aussprechen müssen, tat sie es. Es half ihr, in all den Jahren der Einsamkeit das Reden nicht völlig zu verlernen. Zuletzt waren die Schlangenschwestern vor etwa dreihundert Jahren zusammengekommen. »Wir werden noch einige Stunden wandern müssen. Möglicherweise die ganze Nacht hindurch.«
    Warum treffen alle zusammen?
    »Es sind vier neue Opfer nach Samila gekommen. Besondere Opfer. Drei von ihnen werden ausgezeichnete und äußerst mächtige Schlangenhüter abgeben.«
    Es wird also bald vierzehn Schlangenschwestern geben?
    »So, wie es fünfzehn geworden wären, wenn du meinen Hüter nicht getötet hättest. Ich benötigte dich deshalb, um Ersatz für die vernichtete Schlange zu schaffen.«
    Wie werden die neuen Schwestern erschaffen?
    »Du weißt es nicht?«, fragte Alimas erstaunt. »Du wirst es bald erkennen, wenn unsere Leben noch intensiver miteinander verschmolzen sind. Alles, was ich weiß, wird auch in deinem Bewusstsein lebendig sein.«
    Und umgekehrt?
    »Selbstverständlich.«
    Die Sandrine-Schlange empfand kein Unbehagen bei diesen Worten. Warum sollte sie auch Geheimnisse haben vor ihrer Herrin? Sie war untrennbar mit ihr verschmolzen.
    Sandrine jedoch, das, was von der jungen Frau übrig geblieben war, wehrte sich gegen dieseVorstellung und schottete ihre eigenen Gedanken ab. Sie wusste, dass ihrem ohnehin höchst ungewöhnlichen Schicksal eine neue-Variante hinzugefügt worden war.
    Erst war sie Mensch gewesen, dann eine mysteriöse Abart eines Werwolfs.
    Danach war der Wolf in ihr vernichtet worden und sie zu einer Schlange geworden, die in Symbiose mit einem magischen Wesen existierte.
    Und nun war sie in zwei Bewusstseine gespalten. Sandrine-Schlange und Sandrine. Ja, sie war zu allem Überfluss auch noch schizophren.
    M-e-r-d-e!
    ***
    Andrew zog mit der Kreide den letzten Halbkreis vor der Tür. »Voilà!«, kommentierte er und besah sich sein Werk.
    »Das war alles?«, fragte Zamorra skeptisch.
    »Diese Kombination aus Bannkreisen und Blockadesymbolen ist äußerst wirksam. Wenn Alimas hereinkommt, wird sie in den Halbkreis treten, und die Ausstrahlung der Zeichen wird sie wenigstens einige Sekunden lang lähmen.«
    »Theoretisch.«
    Andrew nickte hastig. »Die lähmende Wirkung trifft alle Wesen, ob sie dämonisch, magisch oder nichtmagisch sind.« Er deutete auf die Tür. »Dann werde ich die Tür schließen und Alimas mit einem einfachen Kreidestrich den Weg hinaus verwehren. Eine narrensichere Ealle.«
    »Aber?«
    »Aber wenn Alimas nicht schwarzmagisch ist, wird sie ohne Weiteres aus dem Kreis herausspazieren können. Die Bann Wirkung ist dennoch aktiviert und wird auf jemand anderen übergehen.« Er schaute Zamorra scharf an. »Auf denjenigen, der den Zauber aktivierte. Also auf mich. Ich werde mich dann für wenigstens einige Tage in einen stocksteifen Zauberlehrling verwandeln. Wenn Dämonen diesen Zauber nutzen, traten hin und wieder ähnliche Schwierigkeiten auf. Welche Folgen das nach sich zog, könnt ihr euch denken - anstatt den Gegner in aller Ruhe zu massakrieren, wurden sie selbst hübsch langsam in Stücke gehackt.«
    »Schade, dass die Höllenbrut damit aufgehört hat. Die Vorstellung, dass sie

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