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0815 - Die Schlangenschwester

0815 - Die Schlangenschwester

Titel: 0815 - Die Schlangenschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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selbst zu helfen«, gab sich Alimas überzeugt.
    »Ihr vielleicht - nicht aber die anderen Lebewesen auf Samila!«
    »Andere Lebewesen? Du meinst, Intelligenzwesen?«, fragte Alimas verwundert. »Habt ihr solche denn schon gesehen? Es gibt nur uns - die Schlangenschwestern. Außer uns existieren hier nur Pflanzen und Tiere…«
    Da war es wieder - das unbestimmte, unangenehme Gefühl der Bedrohung, das Zamorra verspürte.
    Merlin warnte mich ausdrücklich davor, dass in Samila eine tödliche Gefahr lauert…
    Wovon sollte diese Gefahr ausgehen, wenn nicht von den Schlangenschwestern, den einzigen intelligenten Bewohnern dieser Dimension? Oder gab es hier, wie auf der Erde, Übergriffe von Dämonen?
    »Wir gehen jetzt«, sagte Zamorra bestimmt. »Wenn du uns begleiten möchtest, kannst du das gern tun.« Demonstrativ drehte er sich um und fasste in die Tasche seiner Hose, wo sich nach wie vor sein Dhyarra-Kristall befand.
    Sicher war sicher… und den Blaster zu zücken, wäre allzu auffällig gewesen.
    Zwar glaubte der Meister des Übersinnlichen nicht daran, aber zumindest bestand theoretisch die Möglichkeit, dass sie kampflos gehen konnten.
    Mit einem raschen Seitenblick erkannte Zamorra, dass Nicole dieselben Überlegungen angestellt hatte wie er. Auch sie hatte direkten Hautkontakt mit ihrem Sternenstein aufgenommen. Wie immer verstanden sich die beiden wortlos.
    Andrew oder zumindest Diana waren eher Schwachpunkte. Eventuell musste sich Zamorra um die beiden kümmern, zumindest um Diana, die über keinerlei praktische Kampferfahrung verfügte.
    Seine Beobachtung spielte sich in der Sekunde ab, die Alimas benötigte, ihre Antwort zu formulieren. »Nein.«
    »Nein?«; wiederholte Nicole lauernd.
    »Ihr werdet hier bleiben. Wir benötigen euch noch.«
    »Soviel zu eurer Gastfreundlichkeit«, zischte Zamorra.
    Dann sah er, wie Nicole wankte und in Ohnmacht fiel. Hinter sich hörte er zwei weitere Körper stürzen, bevor es auch um ihn schwarz wurde. Seine Lunge schien zu explodieren, er schnappte verzweifelt nach Luft…
    »Und soviel zu deinen Kampfesplänen«, hörte er noch die höhnische Stimme Alimas’. »Dhyarras achter Ordnung…«
    Dann prallte sein Kopf auf dem Boden auf.
    ***
    6. Fünf Tage zuvor:
    Herren und Untergebene
    Er hatte wieder einmal seine menschliche Gestalt angenommen und gab sich als Hexer aus. Abasc genoss die demutsvolle Achtung, die ihm zwei törichte Menschen entgegenbrachten. Die Namen der beiden jungen Männer hatte er längst wieder vergessen.
    »Wir danken Euch, dass Ihr uns die Gnade einer Audienz gewährt«, schwärmte der Größere der beiden, dessen Haar kurz geschoren und grün gefärbt war. Gewaltige Muskeln zeichneten sich unter dem T-Shirt ab, das das Abbild einer hässlichen Teufelsfigur mit Hörnern und Bocksfuß zeigte.
    Wenn dieser Narr nur wüsste, wer wirklich auf dem Höllenthron sitzt, dachte Abasc amüsiert. Stygia, die amtierende Fürstin der Finsternis, war alles andere als diese unansehnliche Gestalt. Sie trat gern als verführerisch schöne Frau auf.
    »Euer Name ist Legende«, fügte der zweite Mensch, ein schmächtiger Winzling und äußerlich das glatte Gegenteil seines Kollegen, hinzu.
    »Und das zurecht«, sagte Abasc überheblich. »Kaum jemand ist so tief in die Geheimnisse der Schwarzen Magie eingedrungen wie ich.«
    »Es heißt, Ihr hättet direkten Kontakt mit leibhaftigen Dämonen.« Die Augen des Grünhaarigen funkelten bei diesen Worten, und Abasc wusste augenblicklich, woher der Wind wehte. Wieder einmal wollten unwissende Narren, die sich für fähig und würdig hielten, Kontakt mit Höllenmächten aufnehmen.
    »Und mehr als das«, knurrte Abasc.
    »Was soll das heißen?«
    »Sieh her!« Mit diesen Worten löste Abasc seine Tarnung teilweise auf. Sein Kopf veränderte sich, bis die Wolfsfratze des Dämons die beiden Teufelsjünger anstarrte.
    Der Anblick verschlug den beiden Narren den Atem; der Schmächtige schrie sogar leise auf. Im Stillen beglückwünschte sich Abasc, sich nicht vollständig in seiner höllischen Gestalt präsentiert zu haben - vielleicht wären die beiden an Herzversagen gestorben und hätten ihm das Vergnügen genommen, sie eigenhändig zu töten oder für sein neues Experiment zu missbrauchen.
    »Keine Worte mehr, Menschlein?«, knurrte der Dämon und fletschte die Reißzähne.
    »Ich… ich… wir…«, stammelte der Muskelprotz, aus dessen Gesicht sämtliche Farbe gewichen war.
    »Ihr wolltet doch Kontakt mit einem Dämon

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