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0817 - Gefahr aus dem Drachenland

0817 - Gefahr aus dem Drachenland

Titel: 0817 - Gefahr aus dem Drachenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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war Olang an seine vermeintliche Beute heran, die ein letztes Mal versuchte, sich zu erheben.
    Es war sinnlos. Es war keine Kraft übrig geblieben, weder körperlich noch geistig. Gleich würde sein Geist verwehen. Dann war das Ende gekommen.
    Fooly schloss mit seinem Leben ab…
    ***
    »Du bleibst schön hinter uns«, raunte Zamorra dem Mädchen zu, das auch gehorchte. Ihr ursprünglicher Mut hatte Juanita verlassen, und sie ließ sich ein paar Meter hinter die beiden Dämonenjäger zurückfallen.
    Zamorra und Nicole wichen einigen Felsformationen aus, um einer Kletterpartie aus dem Weg zu gehen. Sie liefen durch einen natürlichen Hohlpfad, der ziemlich steil anstieg und sich zwischen Überhängen, Baumgruppen und Erdaufschüttungen hindurchwand. Das Gelände war so unübersichtlich, dass die Gefahr bestand, unversehens über den Drachen zu stolpern, wenn der Weg sich wieder mal krümmte.
    »Hörst du das auch?«, fragte Nicole.
    Der Professor lauschte, doch da war nur Stille. Allerdings hatte auch er für einen Moment den Eindruck gehabt, Wortfetzen zu vernehmen, die der laue Wind durch den Kanal mit sich trug. Er schätzte die Richtung ab, in der er das Weltentor gesehen hatte. Sie waren auf dem richtigen Weg.
    »Irgendwo dort vor uns. Keine fünfzig Meter mehr«, schätzte er.
    Bisher reagierte Merlins Stern nicht. Weder erwärmte sich das Artefakt, das Merlin vor tausend Jahren aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen hatte, noch machte es Anstalten, den grünlich wabernden Energieschirm zu erzeugen, der den Träger des Amuletts vor schwarzmagischen Angriffen schützte. Daher fühlte Zamorra sich ziemlich sicher.
    Vielleicht war alles nur ein Missverständnis, ging es ihm durch den Kopf Vielleicht war Fooly gar nicht in Gefahr, sondern in der-Tat nur hergekommen, um einem anderen Drachen beizustehen.
    Einem Drachen, der Menschen verschlingt? Mach dich nicht lächerlich!
    Während er weiterhastete, schüttelte Zamorra den Kopf, verwundert über sich selbst. Dem ominösen Drachen musste es gelungen sein, Fooly in eine Falle zu locken.
    »Da ist es wieder!«, zischte Nicole. »Kein Zweifel, das sind Stimmen.«
    Diesmal vernahm der Professor sie ebenfalls. Leider waren sie nicht zu verstehen, doch er war sicher, dass eine davon Fooly gehörte. Sie klang gequält und bestätigte ihn in seiner Befürchtung, dass der Jungdrache in akuter Gefahr schwebte.
    »Ich frage mich, was da vorne vor sich geht.«
    »Beeil dich ein bisschen«, trieb Nicole ihn an. »Dann sehen wir es mit eigenen Augen.«
    Er kletterte über einen Erdhügel, aus dem dichtes Wurzelgeflecht ins Freie ragte. Eine der knorrigen Wurzeln packend, zog er sich in die Höhe und schaute geradewegs auf das Weltentor. Nicole folgte ihm auf dem Fuß.
    »Noch ein Drache!«, entfuhr es ihr, als sie den Kopf über den Rand des Hügels streckte.
    Er war nicht größer als Fooly und anscheinend eben erst aus seinem Ei geschlüpft, vermittelte aber trotzdem den Eindruck von Erwachsensein. Und den von Bösartigkeit, genau wie es sein Elter tat.
    Zwischen beiden lag Fooly am Boden, geschwächt und am Ende seiner Kräfte, unfähig sich aus eigener Kraft zu erheben. Die Ankunft seiner Freunde nahm er nicht einmal wahr.
    Zamorra blieben nur Sekundenbruchteile, die Eindrücke in sich aufzunehmen. Der erwachsene Drache schaute in seine Richtung und stieß ein grollendes Gelächter aus, während Merlins Stern weiterhin inaktiv blieb.
    »Dein Lachen wird dir gleich vergehen!«, rief Zamorra und machte einen Satz vorwärts, um sich dem Drachen entgegenzustellen.
    Es blieb bei dem Vorsatz, denn ohne Vorwarnung wurde er von den Beinen gerissen. Die Wurzel eines der Bäume hatte nach ihm gegriffen und hielt ihn fest. Seine Versuche, sich zu befreien, waren erfolglos.
    Doch das war erst der Anfang.
    Denn die Bäume ringsum erwachten zum Leben.
    ***
    Drachenmagie. Nichts anderes konnte hier verantwortlich sein.
    Nicole glaubte ihren Augen nicht trauen zu können. Die Baumriesen, die eben noch starr und unbeweglich dastanden, gerieten in Bewegung. Wind heulte auf und stimmte ein klagendes Lied an, während sie sich vom Boden lösten, in dem sie seit Generationen verankert waren. Wie eine unheimliche Armee setzten sie sich in Bewegung, um über die Menschen herzufallen. Wie auf ein stummes Kommando hin formierten sich die einzelnen Baumgruppen.
    Nicole Duval erinnerte sich an ihr letztes Abenteuer, das Zamorra und sie in die Bretagne geführt hatte, in einen kleinen Ort

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