0817 - Gefahr aus dem Drachenland

Titel: 0817 - Gefahr aus dem Drachenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert

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namens Bocage-Noir. Dort hatten sie gegen einen Baumdämon gekämpft - gegen einen einzigen, und trotzdem hatte dieser Dämon sie fast erledigt. [1]
    Hier aber kamen Dutzende von Bäumen auf sie zu und griffen an!
    »Juanita - lauf zurück!«
    Beiläufig registrierte Nicole, dass das Mädchen ihrer Aufforderung augenblicklich nachkam. Es sprang den Hügel abwärts und versteckte sich hinter einem Felsen, wo die Natur des Waldes nicht aus ihren Gesetzmäßigkeiten gerissen wurde. Nicole konnte nicht mehr tun, als zu hoffen, dass sich daran nichts änderte, denn im nächsten Moment wurde ihre Aufmerksamkeit aus einer anderen Richtung beansprucht.
    Eine Baumwurzel sauste durch die Luft und traf sie wie ein Peitschenschlag vor die Brust. Ächzend stolperte Nicole einen Schritt zurück.
    Sie sah einen weiteren Schlag auf sich zukommen, duckte sich und stieß sich vom Boden ab.
    Mit einem weiten Satz war sie bei Zamorra, bekam ihn zu fassen und versuchte ihn aus der Umklammerung zu ziehen, der sich aber nicht mit bloßen Händen beikommen ließ. Mittlerweile hatten nämlich weitere Wurzeln nach ihrem Gefährten gegriffen und drohten ihn zu ersticken.
    Nicole griff nach ihrem E-Blaster, den sie aus dem Château mitgenommen hatte. Es war eine außerirdische Energiewaffe aus den Werkstätten der DYNASTIE DER EWIGEN.
    »Kopf einziehen!«
    Zamorra verstand sofort, was sie vorhatte, und verbarg den Kopf zwischen seinen Armen.
    Mit ein paar schnellen Schüssen durchtrennte sie seine Fesseln. Kaum von ihnen befreit, rollte er sich ab und kam wieder auf die Beine.
    Wie gigantische Finger tasteten zwei mehrere Stockwerke aufragende Bäume nach ihm. Der Boden vibrierte unter ihren Bewegungen. Kubikmeter Sand und Gestein wurden aufgewirbelt und spritzen in alle Richtungen davon, als Stümpfe und Wurzelwerk nach ihrem Opfer suchten.
    Zum Glück waren die Baumriesen nicht allzu schnell, dafür reichte ein Treffer, einen Menschen zu zermalmen.
    Geschickt wich Zamorra den Bäumen aus. Der Überraschungseffekt war dahin. Ein zweites Mal würden sie ihn nicht in die Klauen bekommen.
    »Was ist nur mit dem Amulett los?«
    Es blieb keine Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, wieso es nicht von sich aus auf die Bedrohung reagierte. Ähnliche Ausfälle hatte es in letzter Zeit ein paar Mal gegeben.
    Wenn die handtellergroße Silberscheibe nicht selbstständig aktiv wurde, musste Zamorra eben nachhelfen. Mit einem leichten Fingerdruck verschob er einen der Hieroglyphen, die den äußeren Rand von Merlins Stern bildeten.
    Endlich erfüllte das Amulett seine Aufgabe. Es verschoss einen silbernen Blitz und fällte den Zamorra nächsten Baum. Der Stamm wurde in der Mitte gespalten und ging in Flammen auf.
    Weitere drangen auf die beiden Dämonenjäger ein und versuchten, einen Wall vor ihnen zu errichten.
    »Von Bäumen haben ich allmählich die Nase voll«, rief Zamorra. »Hat der Baumdämon, mit dem wir es letztens zu tun hatten, nicht gereicht?«
    »Sie trennen uns von den Drachen!«, erkannte Nicole.
    Ein ums andere Mal legte sie ihren E-Blaster an und zog den Abzug durch. Die nadelfeinen blassroten Hochenergiestrahlen fuhren sirrend in die hölzernen Gegner und setzten sie in Brand. Unter heftiger Rauchentwicklung loderten Flammen empor.
    Beeindruckt zeigten sich die Bäume von der Vernichtungsorgie nicht. Für einen zerstörten Baum rückten zwei andere nach. Sie schienen nicht nur beseelt, sondern von Wut und Mordlust durchdrungen.
    Plötzlich nahm Zamorra aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr.
    »Vorsicht, Nici, sie kommen von hinten!«
    »Sie versuchen uns einzukesseln. Wenn sie das schaffen, kommen wir nicht mehr aus der Umklammerung raus.«
    Zamorra erkannte die Gefahr ebenfalls. Leider hatte der Drache eine hervorragende Logistik. Da die spärlichen Baumgruppen vernichtet waren, rief er mit seiner Magie Nachschub nun direkt aus dem angrenzenden Wald herbei. Dort konnte er auf einen schier unerschöpflichen Vorrat zurückgreifen.
    Aus dem eben noch unbewegten Waldrand lösten sich einzelne Baumriesen und stiegen den Hügel hinauf. Offensichtlich besaß der erwachsene Drache nicht nur die Möglichkeit, mit den Bäumen zu reden, wie Fooly es konnte, er brachte sie sogar unter seine Kontrolle und erweckte sie zum Leben.
    »Das werden immer mehr. Auf Dauer können wir sie nicht aufhalten.«
    »Das wird sich zeigen. Fäll so viele, wie du kannst. Uns bleibt gar keine andere Wahl.«
    »Die Herumballerei ist keine so gute Idee. Hoffentlich