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0818 - Die Gravo-Schleuse

Titel: 0818 - Die Gravo-Schleuse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schiff, sonst kommen sie vielleicht noch um, weil sie keine schönen Muster oder dergleichen mehr spüren."
    „Geht in Ordnung. Du solltest dich in einen Sessel legen und zwanzig Minuten lang entspannen", sagte Deighton und warf einen letzten Blick auf die rechts stehenden Zahlenreihen, die sich in unterschiedlicher Geschwindigkeit veränderten und - stark unterschiedliche Mengen anzeigten. Am schnellsten veränderten sich die Ist-Ziffern des Wasserbestands. Es sah indes nicht mehr hoffnungslos aus.
    Atlan stellte den leeren Becher hin und fragte empört: „Ausruhen? Entspannen? Mit diesem Transformschuß an Koffein im Kreislauf? Du entfernst dich von den Realitäten, Freund."
    Deighton stieß ein gekünsteltes Lachen aus und verließ die Nebenzentrale. Sekunden später hallte die Durchsage mit exakter Zeiteinteilung durch das Schiff. Sie wurde über die riesigen Außenlautsprecher abgestrahlt. Jetzt wußten alle Solaner, was geplant war. Das Tempo der Rohstoffaufnahme nahm abermals zu.
    Der Rückzug geschah mit planmäßiger Perfektion.
    Nachdem Kosum in der Zentrale alles für den Start vorbereitet hatte, die letzten beruhigenden Meldungen aus dem Orbit in den Ohren, zogen sich die einzelnen Kommandos zurück. Transportbänder wurden eingefahren, Luken schlossen sich, Roboter befestigten die losen Teile, die Mannschaften kehrten zurück. Pumpen wurden abgeschaltet, Transportfelder erloschen, Filtereinsätze wurden unter hohem Druck entleert und gesäubert. Nach und nach verwandelte sich das Schiff wieder in eine uneinnehmbare Festung. Die Rohstoffaufnahme war längst nicht abgeschlossen, aber die ärgsten Lücken waren gefüllt.
    In der einunddreißigsten Minute startete die SOL, schwebte höher und höher und vereinigte sich schließlich im Orbit mit den beiden wartenden Zellen.
    Atlan ordnete halben Alarmzustand an, zog sich in seine Kabine zurück und wartete.
    Noch schienen die Hulkoos auf ein Signal zu warten.
    Die Information, daß die SOL sozusagen mit laufenden Maschinen wartete, ging sofort nach dem Kopplungsmanöver an die Korvette. Dort nahm sie Icho Tolot entgegen.
     
    9.
     
    BAYTUIN - BEI DEN GRAVITATIONSLOSEN.
    Es erschien ihnen, als hätten die Gravogeschädigten noch niemals Gelegenheit gehabt, sich zu bewegen. Aber Balton und Ras wußten, daß dieses Inferno aus Bewegungen und Geschrei nichts anderes war als der kümmerliche Versuch der Unglücklichen, ein Gefühl wieder hervorzurufen, das sie einst gekannt hatten.
    Es würde ein Versuch bleiben. Balton wandte sich an Ras und fragte: „Kannst du uns jetzt durch Teleportation hier herausbringen? Wir müssen Perry warnen!"
    Tschubai schloß die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Aber er schaffte es einfach nicht.
    „Nein!" flüsterte er heiser. „Wir müssen einen Fluchtweg suchen. Zu Fuß, wohlgemerkt."
    Er winkelte seinen Arm ab, schaltete den Minikom ein und regulierte ihn ein. Dann hob er das Funkgerät an die Lippen und rief drängend: „KYHBER, bitte melden. Tschubai spricht! Bitte kommen ..."
    Über das Gerät hinweg blickte er mit großen Augen in Balton Wyts Gesicht. Aus dem Lautsprecher des Gerätes drangen nur Störungen und ein fahles Hintergrundzischen der Statik.
    Dreimal versuchte Ras, die Korvette zu erreichen. Ohne Erfolg.
    Er schaltete den Minikom ab und murmelte: „Entweder sind sie gestartet, was ich nicht glaube, oder wir befinden uns tief im Innern des Gebirges.
    Oder über der Anlage hier liegt ein abschirmendes Gravodeck."
    Immer wieder sprang oder schwebte ein Gravogeschädigter an ihnen vorbei. Sie alle waren lebhaft und bewegten sich meistenteils schnell und sicher, aber ihre Bewegungen hatten die Grazie von schlechtgeölten Robotern. Es war traurig anzusehen. Nach und nach gab der eine oder andere die lächerlichen und nutzlosen Versuche auf und kroch oder humpelte aus dem Turnraum hinaus. Schließlich sprang der Zweikörper-Varbe auf sie zu und blieb vor ihnen stehen.
    Balton schaltete den Translator auf höhere Lautstärke.
    „Sie haben unsere Versuche gesehen", sagte der linke Kopf mit einer knarrenden Stimme. „Lauter unsinnige Versuche, Krücken, Prothesen, alles ist sinnlos. Wir erinnern uns nicht mehr daran", wieder sprach der linke Kopf weiter, „wie es war. Wir wissen nur, daß es war." Ras bezwang sich und fragte: „Wir sind Fremde auf diesem Planeten. Können Sie uns sagen, wie Sie in diesen bejammernswerten Zustand gekommen sind?"
    Die beiden Köpfe wechselten sich ab. Sie schienen in

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