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0818 - Die Gravo-Schleuse

Titel: 0818 - Die Gravo-Schleuse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ansteckend, Partner", gab Tschubai mit zitternder Stimme zurück. „Aber wir brauchen noch eine einzige Information!"
    „Welche?"
    „Erinnere dich an den letzten Satz des Varb-Zwillings!"
    Ehe sie ein weiteres Wort wechseln konnten, glitt eine Barriere auf, und sie sahen sich abermals einer Zone gegenüber, die so absolut phantastisch und neu war, wie sie es sich niemals hätten vorstellen können.
    Eine künstliche Landschaft, mit Tageshimmel und Nachthimmel, von Wolken durchzogen, einer raffinierten Projektion vermutlich. Überall ragten Teile von Bergen aus einem schaumähnlichen Material hoch. Seile mit Schlaufen hingen in verschiedener Höhe von der Decke - aus der Projektion natürlich - und in verschiedenen Stärken. Der Boden bestand aus simulierten Steinen, Geröll und Felsen, ebenfalls aus weichem Material.
    Die Gravitationsgeschädigten verteilten sich schnell nach allen Seiten. Sie fanden hier vielleicht einen schäbigen Ersatz für den verlorengegangenen Sinn, der zugleich Sehnsucht, Religion, Lebenszweck und Daseinselixier war. Sie verschafften sich die Illusion, schwebend in Freiheit zu gleiten, indem sie die Seile ergriffen und sich in Kurven, Schleifen und Achtern durch die Luft und mitten durch die treibenden Wolken ziehen ließen.
    Sie kletterten die Felsen hoch und warfen sich durch die Luft in die Netze, wo sie langsam nacheinander durch die verschieden großen Maschen fielen, bis hinunter auf den Boden, der nachgeahmte Sträucher, einen kleinen Teich und viel Schnellmoos und Renngras aufwies. Nach einer Weile sagte Ras Tschubai: „Es ist beängstigend. Rhodan will mit einigen anderen durch die Gravo-Schleuse gehen. Er sagt, es ist ungefährlich."
    „Auch SENECA ist dieser Meinung", fügte Balton unruhig hinzu. Er lehnte schwer gegen die überzogene, einen Felsen ähnliche Wand der „Turnhalle".
    „Weder SENECA noch Perry kennen die Informationen, die wir jetzt haben."
    „Richtig. Wir müssen zu Rhodan und ihn warnen. Es wird sein Untergang sein."
    Ras hob den Arm und hielt seinen Partner auf.
    „Nicht, bevor wir nicht die letzte Information haben."
    „Welche?"
    „Warte, bis unser Varbilling, der Varben-Zwilling, wieder aus seinem Höhenflug zurückkommt. Dort oben rast er entlang wie auf einem vierdimensionalen Kettenkarussell."
    Inmitten dieses Infernos, einer Tragödie, die offensichtlich von den Varben versteckt und verdrängt wurde, warteten die beiden Raumfahrer.
     
    8.
     
    19.11.3583 LETZTNEST: AUF WASSYTOIR.
    Atlan gähnte, massierte seine Schläfen und strich das lange, silberweiße Haar in den Nacken zurück.
    Dann murmelte er mit rauher Stimme: „Bringt mir einen Kaffee. Und einen großen Schnaps, ja?"
    Deighton murmelte etwas und ging davon, um das Gewünschte zu bestellen. Sie saßen hier in einer Nebenstelle der Logistik-Abteilung. Diese Unterabteilung der Bordrechenanlage registrierte nur die Mengen an Nachschub und Ausrüstungsgegenständen, diese dafür aber bis hinunter zum winzigsten Teil. Auf den Bildschirmen standen aber nur die beiden Zahlenkolonnen der Mengenangaben, und zwar derjenigen Güter und Rohstoffe, die man von den Varben bekommen konnte. Die Aufnahmetätigkeit war jetzt in ein ausgesprochen hysterisches Stadium getreten. Die Zeit lief ab.
    Atlan, den Becher und das Glas in den Fingern, wandte sich an Mentro Kosum.
    „Was sagt Joscan Hellmut? Kommen diese verdammten Schiffe der schwarzen Flotte schon?"
    Kosum schüttelte den Kopf. In seinem Gesicht erschien ein kühnes Grinsen.. Die allgemeine Unruhe schien ihn nicht zu erschüttern. Atlan trank einen Schluck des heißen, schwarzen Kaffees.
    „Letzter Kontakt vor sieben Minuten. Die Flotte hat sich einigermaßen formiert, aber offensichtlich noch nicht restlos. Die Hulkoos warten noch," Atlan nahm einen zweiten Schluck, diesmal aus dem Alkoholglas. Er begann sich schon ein wenig besser zu fühlen.
    „Wenn wir die SOL gekoppelt haben, wenn die Schiffseinheiten in Alarmzustand stehen, dann können wir sofort reagieren, wenn sich das erste Schiff auf Varben-Nest zu bewegt. Natürlich rasen wir Richtung Baytuin und holen Perry heraus."
    Er sah auf das Chronometer, trank Kaffee und sagte schließlich, nach einem schweren inneren Kampf, der bereits Stunden dauerte und immer wieder von bangen Fragen nach der Position der Hulkoo-Flotte unterbrochen worden war: „Wir starten in dreißig Minuten. Sofern kein Alarmstart erfolgen muß. Galbraith, machst du bitte die Durchsage? Und treibt die Varben aus dem

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