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0819 - Der Tod des Heiligen

0819 - Der Tod des Heiligen

Titel: 0819 - Der Tod des Heiligen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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klarmachen können, denn er fuhr voll und ganz auf The Saint ab.
    Ihn wunderte zudem, daß der Bärtige noch nicht auf John Sinclair und dessen Aktivitäten zu sprechen gekommen war, deshalb schnitt Bill das Thema selbst an.
    »Ich stehe hier allein«, sagte er. »Ihr werdet ja gesehen haben, was geschah.«
    »Du denkst an deinen Freund?«
    »Genauso ist es.«
    »Sinclair ist ein Unwürdiger. Er ist den Weg des Heiligen gegangen, aber er wird es nicht schaffen, zurückzukommen. Die Vergangenheit öffnete sich nicht jedem, vor allen Dingen nicht ihren Feinden. Er wird im Mahlstrom der Zeiten zerrieben werden, denn die Quellen bringen ihm den Tod und nicht das Leben.«
    »Das bleibt abzuwarten«, sagte Bill. Dann wechselte er wieder das Thema. »Ihr wartet auch weiterhin auf euren Heiligen. Sehe ich das richtig?«
    »Ja.«
    »Wann wird er kommen?«
    »In der nächsten Zeit.«
    »In seiner Pyramide.«
    »Richtig. Und er wird jeden von uns zu sich holen und ihm ein Stück seiner Kraft abgeben.«
    »Das glaubt ihr?«
    »Wir wissen es.«
    Bill brauchte keine weiteren Fragen mehr zu stellen. Es hat auch keinen Sinn, Überzeugungsarbeit leisten zu wollen. Sie hatten sich entschieden und würden dabei bleiben.
    Ein Blitzen schräg über ihm ließ ihn den Kopf heben. Licht war auf Glas getroffen, auf die Außenhaut der Pyramide, die sich wenige Augenblicke später wie ein Fremdkörper innerhalb der Wolken abzeichnete.
    Der Heilige kehrte zurück!
    Und alle Pilger hatten es gesehen. Sie liefen zusammen, keinen hielt es mehr an den Außenwänden des Grabmals, sie wollten sehen, wie er als Erscheinung die grauen Wolken des Himmels verließ, um ihnen die Erleichterung zu bringen.
    Ihr Leben stand auf der Kippe. Sie hatten sich entschlossen, es zu ändern und ihr Schicksal dabei in die Hände dieser Gestalt zu legen, die es schaffte, die Vergangenheit und die Gegenwart zu mischen und die eben ihre Kraft aus der alten Zeit holte.
    Bill konnte es nicht nachvollziehen. Es war kein lauter Jubel, der ihn umfing, eher eine stille Freude. Da hingen die einzelnen Mitglieder der Familien dicht zusammen. Kinder klammerten sich an ihre Eltern und umgekehrt. Ein Lächeln verzauberte die Gesichter, als wäre die Sonne darauf aufgegangen.
    Das Wunder hieß The Saint!
    Auch Bill Conolly wollte nicht abseits stehen und zuschauen, was sich über ihm tat.
    Noch schwebte die Pyramide innerhalb der dicken Wolkendecke, aber sie bekam bereits einen Kick, der sie nach unten drückte, und deshalb fiel sie auch dem Erdboden entgegen. Wieder sah sie aus, als würde sie auf irgendwelchen Wellen schaukeln, denn über dem gewaltigen Grabmal taumelte sie von einer Seite zur anderen. Ähnlich einer Schiffschaukel, die allerdings zu den Seiten schwang.
    Im Innern stand The Saint!
    Er hielt den Kopf gesenkt, um so auf seine am Erdboden versammelten Schäfchen nieder schauen zu können. Auf sein Gesicht hatte sich ein Lächeln gelegt, jedenfalls sah es aus, als wäre es vom hellen Licht der Sonne umflort worden.
    Die Pilger hoben ihre Arme. Sie streckten ihm die Hände entgegen, als wollten sie die Pyramide schon jetzt an sich reißen. Und immer wieder riefen sie seinen Namen. Sie brüllten ihn herbei, sie wollten ihn unter sich haben, um ihn anfassen zu können und um ihm zu huldigen. Bill Conolly hatten sie vergessen, selbst Hartwig kümmerte sich nicht um den Reporter, weil er einfach von dem Anblick der sich allmählich senkenden Pyramide fasziniert war.
    Der Heilige ließ sich Zeit. Er genoss sein Kommen, und er genoss seinen Auftritt.
    Man konnte ihn tatsächlich mit einem Star vergleichen oder mit einem übermenschlichen Piloten, der es schaffte, sein Gefährt durch die reine Kraft seiner Gedanken zu steuern.
    Sehr langsam glitt die Pyramide tiefer. In Intervallen, dabei ständig schwingend und nie abrupt, weil sich The Saint auf eine weiche Ladung vorbereitete.
    Als seine Freunde merkten, wo er den Erdboden berühren würde, traten sie zur Seite. Sie schufen Platz, so entstand eine Lichtung zwischen den Körpern, und Bill Conolly fand sich plötzlich wieder mitten unter all den anderen Menschen.
    Er hörte ihr Keuchen, ihr Atmen. Er schaute in die erwartungsvollen Gesichter, er entdeckte das Strahlen ihrer Augen, die lächelnden Lippen, er war davon fasziniert und zugleich abgestoßen. Am liebsten hätte er ihnen zugeschrieen, daß die Gefahr riesengroß für sie war, wenn sie sich in die Hände dieses Menschen begaben, der mit furchtbaren Mächten in

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