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0819 - Der Tod des Heiligen

0819 - Der Tod des Heiligen

Titel: 0819 - Der Tod des Heiligen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Saint.«
    »Wieso nicht?«
    »Er hat das geschafft, von dem die Menschen träumen. Er kann die Materie besiegen. Er geht durch Wände, zumindest durch dieses Material. Die Molekülstruktur gehorcht ihm, und ebenso funktioniert auch der Antrieb. Ohne Computer, ohne irgendwelche konventionellen Hilfsmittel, allein durch die Kraft seiner Gedanken, die er aber nur dann einsetzen kann, wenn er sich in seinem Raumschiff oder in der Pyramide befindet. Ansonsten hätte ich gegen ihn keine Chance gehabt.«
    »Ja, das glaube ich dir.«
    »Es ist gut, daß ich dich gefunden habe. Unser Freund hat mir auch versprochen, uns wieder zurückzubringen. Es wird zwar etwas eng in der Pyramide werden, aber das läßt sich ertragen. Wie ist es, John? Hast du Lust, einzusteigen?«
    »Eigentlich immer.«
    »Hört sich nicht begeistert an.«
    »Genau. Ich hätte am liebsten das Raumschiff mitgenommen. Ich weiß nicht mal, wo wir uns befinden und wo es gelandet ist.«
    »Frag ihn!«
    Der Heilige gab schon jetzt eine Antwort. »Wir befinden uns irgendwo auf der Welt. In einer Gegend, die menschenleer ist. Hier befindet sich die Quelle des Lebens. Ich habe diesem Wasser die heilenden Kräfte zugeführt. Ich nahm es mit und verteilte es. Meine Freunde tranken davon, sie wurden wieder gesund. Es sind die beiden Gegensätze, denn das Wasser ist uralt, ich aber bin etwas Besonderes. Ich bin die Zukunft und habe mich mit der Vergangenheit verbunden.«
    »Auch die Zukunft muß für dich einen Ursprung haben«, sagte ich. »Woher kommst du?«
    »Von den Sternen.«
    »Die keine Namen haben, wie?«
    »Sie würden euch nichts sagen. Wir sehen ganz anders aus als ihr Menschen. Ich habe mich nur angeglichen, und es ist mir gut gelungen.«
    »Klar«, sagte ich, »das ist es. Und die Menschen sind so dumm und haben dir vertraut.«
    »Ich nahm ihnen die Krankheiten. Ich bin ein Wohltäter. Ist das nicht genug?«
    »Doch«, gab ich ihm recht, »das ist es. Nur verstehe ich eines ganz und gar nicht. Du hattest doch bestimmt etwas mit diesen Menschen vor, wenn du sie nach deinen Vorstellungen verändert hättest. Oder irre ich mich da?«
    »Nein.«
    »Was wolltest du von ihnen?«
    »Sie glücklich machen.«
    Ich mußte bei dieser Antwort laut lachen. »Nein, das glaube ich dir nicht, Heiliger. Du wolltest sie bestimmt nicht glücklich machen? Du nicht. Es muß etwas anderes dahinterstecken.«
    »Nein!«
    »Wir wollen die echte Antwort«, sagte Bill und drückte ihm die Mündung der Goldenen Pistole in den Nacken. »Keine Ausreden bitte. Wir lassen uns nicht gern an der Nase herumführen.«
    Im Gesicht dieser nackten Gestalt zeichnete sich keine Reaktion ab.
    Auch die Augen blieben weiterhin weiße Flecken. Es war durchaus möglich, daß sie als Energiespender dienten, aber das interessierte mich im Moment nicht. Ich dachte auch daran, daß er sich nicht grundlos dieses Grabmal hatte bauen lassen, und Bill folgte einem ähnlichen Gedanken, als er den Heiligen scharf anfuhr, endlich die Wahrheit zu sagen.
    »Gut, ich werde es tun.« Seine knochigen Schultern ruckten hoch.
    »Ich hätte jeden meiner Diener mit in die Pyramide genommen. Anschließend wären sie mit in meine Heimat gekommen. Ich hätte sie meinem Volk übergeben, denn wir untersuchen die Vergangenheit. Das Grabmal ist meine Station in eurer Zeit. Von dort aus wäre ich immer in die Zukunft gereist. Ich hätte diesen Auserwählten die große Chance gegeben, das zu erleben, von dem zahlreiche Menschen träumen.«
    »Dann wären sie verloren gewesen – oder?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Opfer«, sagte Bill hart. »Opfer für eure verdammten Forschungen. Nein, das haben wir verhindert.«
    Der Reporter war optimistisch. Ich teilte dieses Gefühl nicht. Noch mußten wir zurück.
    »Tut mir ja leid, John«, sagte Bill. »Aber ich denke, wir haben uns hier lange genug aufgehalten. Wir werden uns so langsam auf den Rückweg machen.« Er sagte es so locker, als würde er in eine Bahn steigen, um drei Stationen zu fahren.
    »Mit ihm?«
    »Sicher.«
    Der Heilige rührte sich nicht. Ich konnte Bills Gedankengängen natürlich folgen. Es wäre fatal gewesen, wenn wir The Saint jetzt laufen gelassen hätten. Er hätte sich neue Opfer gesucht, um sein angestrebtes Ziel zu erreichen. Was allerdings mit ihm geschehen sollte, wußte auch ich nicht.
    War er ein Mensch?
    Ich dachte darüber nach, als ich auf ihn zuging. Nein, er war ein Wesen, ein ES, das nur die Gestalt eines Menschen angenommen hatte. Dem es

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