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0819 - Der Tod des Heiligen

0819 - Der Tod des Heiligen

Titel: 0819 - Der Tod des Heiligen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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allerdings nicht gelungen war, die Präzision dieses Geschöpfes zu erreichen, denn beim Anschauen stellte ich doch gewisse Unterschiede fest. Allein die Augen, die Haut, der Kopf, da passten die Proportionen nicht so recht.
    Vor ihm blieb ich stehen. Der Versuch war töricht, ich unternahm ihn trotzdem und hielt ihm mein Kreuz entgegen.
    Nichts passierte.
    Bill lachte leise. »Hattest du gedacht, John, daß es auch in der fernen Zukunft seine Macht ausspielen würde?«
    »Es war einen Versuch wert.«
    »Er ist kein Mensch, John. Er hat keine Religion. Er steht auch wohl nicht auf einer schwarzmagischen Seite. Das alles mußt du bedenken.«
    »Es wurde mir klar.« Ich ließ den Heiligen stehen und wandte mich der Pyramide zu, wurde aber durch Bills Stimme aufgehalten.
    »Nein, John, so nicht. Du wirst sie nicht betreten können. Er wird sie für uns öffnen.«
    Das hatte ich in der Tat für einen Moment vergessen, denn sie funktionierte auf die gleiche Art und Weise wie das Raumschiff. Erst mußte die Materie durch den Heiligen aufgeweicht werden, danach konnten wir uns in die Pyramide drücken.
    Bill preßte ihm noch immer die Mündung gegen den Nacken.
    »Keine Faxen jetzt, du weißt genau, wo es langgeht. Und du weißt auch, was sich in dieser Waffe befindet.«
    Eine Antwort erhielt der Reporter nicht. Statt dessen drehte sich der Heilige gehorsam um und ging mit uns auf die Pyramide zu.
    The Saint spürte dabei immer die Mündung in seinem Nacken.
    Ich blieb dicht hinter Bill und sah plötzlich, wie sich die Masse an der einen Seite bewegte. Sie wurde weich, sie löste sich für einen Moment sogar auf.
    Zu dritt schlüpften wir hinein.
    Bill hatte recht gehabt. Es war eng. Vergleichbar mit einem Fahrstuhl, der überladen war. Aber hinter uns schloß sich keine Tür, sondern einfach nur das Material.
    Bill grinste scharf. Er versuchte, einen lockeren Eindruck zu machen, mich konnte er nicht täuschen. Ich sah ihm an, wie stark er unter Stress stand, das Lockere war nur Tünche. Irgendwann würde sie brechen und einen völlig ausgepumpten und vom Stress gezeichneten Menschen zurücklassen.
    »Den Weg kennst du ja«, flüsterte er dem Heiligen ins Ohr. »Er ist ganz leicht zu finden. Umwege nehmen wir nicht in Kauf. Außerdem willst du doch sicherlich deine Schäfchen wiedersehen.«
    Der Heilige, der sich so gut unter den normalen Menschen zurechtgefunden hatte, erwiderte kein Wort. Er drehte sich nur etwas in eine andere Richtung.
    Ich schaute bewußt von ihm weg. Ich wollte noch einen Eindruck von dieser Welt und auch dieser Zeit mitnehmen. Noch immer wußte ich nicht, in welch einer Periode der Erdgeschichte ich mich befunden hatte, aber mir war jetzt klargeworden, daß unser blauer Planet schon immer Besuch von den Sternen erhalten hatte.
    Es waren meine letzten Gedanken Und mein letzter Blickkontakt, der mich mit dieser Welt verband.
    Denn plötzlich ging alles sehr schnell. Ich spürte noch einen Ruck, danach nichts mehr, denn da raste die Dunkelheit wie eine sichtbar gemachte Zeit an den Wänden der Pyramide entlang…
    ***
    Zurück waren der bärtige Hartwig und seine Getreuen geblieben.
    Die Menschen wußten nicht mehr, was gespielt wurde. Sie waren ratlos. Sie sprachen untereinander, nur war niemand da, der ihnen eine konkrete Auskunft hätte geben können, auch Hartwig nicht, an den sie sich wandten, und der immer nur den Kopf schüttelte.
    »Er ist weg!« flüsterte er. »Der Heilige hat uns im Stich gelassen. Er hat den Menschen gehorcht.«
    »Nein«, widersprach ein alter Mann, der sich auf einem knotigen Stock abstützte und sich humpelnd zu Hartwig gesellte. »So darfst du das nicht sehen. Er ist gezwungen worden. Menschen haben ihn dazu gezwungen, uns zu verlassen.«
    »Warum denn?«
    »Sie waren stark.«
    »Stärker als er?«
    »Ja, denn noch immer gibt es Wesen, die über den anderen stehen. Das solltest du wissen.«
    Hartwig gefiel die Antwort nicht. Sie hatte wütend gemacht. Mit einer zornigen Bewegung rammte er seine Hand gegen die Brust des alten Mannes, der durch den Druck den Halt verlor und rücklings zu Boden fiel. Da half ihm auch sein Stock nicht.
    Vor ihm blieb Hartwig stehen und trampelte mit dem rechten Fuß einige Male auf. »Es gibt keinen Menschen, der stärker ist als der Heilige. Ich weiß es verdammt genau, denn ich habe lange mit ihm gesprochen. Er stammt nicht von dieser Welt, er ist kein Mensch, aber er ist mächtiger als ein Mensch. Er ist den Menschen über. Er stammt von

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