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082 - Das Geheimnis der Kristalle

082 - Das Geheimnis der Kristalle

Titel: 082 - Das Geheimnis der Kristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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sondern sorgt auch für einen angemessenen Druckausgleich.«
    »Gut«, sagte Matt knapp.
    »Bleiben nur noch zwei Fragen offen.« Dave trat in den Uferkies und betrachtete die wulstigen Auswüchse rund um den Quallenkörper. Deutlich konnte man die Formen von Armen und Beinen erkennen. »Wann geht es los? Und wer taucht?«
    »Wenn der Probetauchgang morgen problemlos über die Bühne geht, brechen wir übermorgen auf«, entschied Matt.
    »Und wer bricht auf?«, hakte Rulfan nach.
    Rufe wurden vom Waldrand her laut. Sie blickten die Böschung hinauf: Pieroo stand zwischen den Birkenstämmen und winkte. »Kommt schnell! Besuch…!«
    ***
    Sie erinnerten an Reptilien, und zugleich haftete ihrem Äußeren etwas Humanoides an. Ihre Haut war voller Schuppen und Stacheln und erschreckend vor allem ihr Schädel. Wenn sie sprachen, sah Matt ein Raubtiergebiss, das Wulfs Reißzähnen an Gefährlichkeit in nichts nachstand. Ihre Körperproportionen, ihre Glieder, Hände und Füße wirkten menschlich, auch ihre Art zu gestikulieren und sich zu bewegen.
    Es waren Geistmeister - oder Mastr’ducha, wie sie sich in ihrer eigenen Sprache nannten. Achtundzwanzig zählte Matt.
    Sie trugen eine Art Lederharnisch, der ihren Oberkörper verhüllte und in Lamellen über Oberarme und Schenkel hing.
    Alle umringten sie den ARET, und einer sprach mit Aiko.
    »Was ist hier los?« Matt nahm Kurs auf den Panzer, und die Echsenwesen machten ihm Platz. Ähnlich neugierig wie zuvor das Fahrzeug bestaunten sie jetzt Matt, Rulfan und Dave. Die beiden Hydriten waren bei der Qualle zurückgeblieben.
    »Sie tauchten plötzlich mit ihren Wagen aus dem Wald auf«, berichtete Mr. Black. Er stand wie eine Statue mit verschränkten Armen neben dem ARET, als wolle er ihn mit seinem Leben verteidigen. »Der Panzer hat sie wohl neugierig gemacht.«
    Matt blickte zum Waldrand. Ein paar einachsige Holzkarren standen dort im Gestrüpp, mit Zugdeichseln und verhangenen Ladeflächen. Nur ein Wagen, ein schwarzer, etwas größerer hatte zwei Achsen und einen kleinen kastenförmigen Aufbau aus Metallgittern.
    »Bist du der Chef hier?«, schnarrte es. Das Echsenwesen, das die Frage stellte, fletschte die Zähne in Richtung Matt. Die Übersetzung seiner zischelnden Stimme kam jedoch aus dem Translator, den sich Aiko umgehängt hatte. Sie hatten die russischen Universal-Übersetzer zusammen mit dem ARET vom letzten Überlebenden der russischen Forschergruppe
    »geerbt«.
    »Ich leite diese Expedition«, sagte Matt. »Mein Name ist Maddrax. Wer bist du?« Auch seine Worte wurden übersetzt, diesmal in die Sprache der Echsenwesen. Aiko zog sich den Riemen des Translators über den Kopf und reichte ihn Matt.
    »Lrz’ruk. Hab nie von solchen gehört, wie ihr es seid, seht fremd aus.« Der Mastr’ducha deutete auf den Panzer. »Euer Wagen? Nie gehört von solchen Wagen. Stammt ihr aus den südlichen Uferwäldern?«
    »Nein. Wir sind auf der Durchreise.« Matt hängte sich den Translator um. »Und ihr? Was führt euch in die Gegend?«
    »Was schon - der Markt in Ma’an’tschech.«
    »Markt? Wo?«
    »Was?!« Der Geistmeister stieß ein Krächzen aus, das der Translator nicht übersetzte. »Ihr wisst nichts vom großen Markttag in Ma’an’tschech? Jeden zweiten Vollmond nach dem Schöpfungsfest findet er statt! Das weiß doch jeder!«
    »Ach ja?« Matt blickte in die ratlosen Gesichter seiner Gefährten. Rulfan und Mr. Black stand das Misstrauen auf die Stirn geschrieben. Dave zuckte mit den Schultern. Pieroo hielt sich abseits. Miss Honeybutt bewachte den Wassertopf auf dem Trilithiumkocher. Und Wulf beschnüffelte die humanoiden Echsen, die rechts und links ihres Sprechers Lrz’ruk standen.
    »Schöpfungsfest?« Dave beugte sich vor und sprach ins Mikrophon. »Was für ein Fest ist das?«
    Zischen und Geraune ging durch die Reihen der Mastr’ducha. Einige schüttelten die Schädel, als empörten sie sich. »Ihr wisst nichts vom Schöpfungsfest?!«, rief Lrz’ruk.
    »Nein«, sagte Matt. »Wir sind nicht von hier, wie gesagt. Klär uns auf.«
    »Am Schöpfungsfest opfern, tanzen und singen wir für die Macht im See. Wir feiern den Tag, an dem sie den See und unseren Lebensraum geschaffen hat!«
    »Und uns«, ergänzte einer von Lrz’ruk Artgenossen.
    »Natürlich«, murmelte Matt. Er fragte sich, ob es Zufall sein konnte, dass diese Gestalten ausgerechnet jetzt an der Kristallfestung auftauchten; jetzt wo es nur noch eine Frage von Stunden war, bis die bionetischen

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