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082 - Das Geheimnis der Kristalle

082 - Das Geheimnis der Kristalle

Titel: 082 - Das Geheimnis der Kristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Auren in Ora’leq’muranas Umgebung, wieder brandeten enthusiastische Empfindungsströme und Bilderwogen gegen ihre Aura und rissen sie mit. Herrlich, so unbeschwert zu hoffen! Erhaben, so ganz und gar mit grenzenlosem Jubel und unbedingter Erwartung zu verschmelzen!
    Diesmal holten sie eine Berufene aus der symbiotischen Einheit der Liob, eine Lan. Ora’leq’murana wusste inzwischen, dass der Sol aus jeder symbiotischen Einheit einen Berufenen dorthin holen ließ, wo er schon spielte und schuf und wo der letzte Schritt zum Ziel sich vollzog.
    Der Schwarm der Modelle erster Ordnung entfernte sich mit der Speichereinheit der Lan, und aus den Auren der Zurückgebliebenen pulsierten ihr Segnungen, Wünsche und Hochrufe hinterher: (Sol’daa’muran lasse dich aufglühen, Liob’lan’taraasis, wo immer du spielst und erschaffst!), oder: (Auf dass das Ziel rasch Gestalt annehme!), oder: (Möge der Sol uns ein Bild der Zukunft gönnen! Sag ihm das, Liob’lan’taraasis!), oder: (Bereitet uns den Weg, ihr Pioniere des neuen Daa’mur, damit wir euch bald folgen können!)…
    Wenn dann die Aufregung sich nach und nach legte und die Pulsationen unzähliger Auren allmählich wieder in ein ruhigeres Gleichmaß übergingen, fühlte Ora’leq’murana sich regelmäßig erschöpft. Ihre noch relativ junge ontologisch-mentale Substanz war so viel Anspannung und hochkonzentrierte Empfindung einfach nicht gewöhnt. In den Phasen zwischen zwei Abtransporten von Berufenen, wenn wieder Ruhe einkehrte über dem Landeplatz, zog sie sich tief in ihre Speichereinheit zurück. Dort brütete sie über alles, was sie empfangen und selbst wahrgenommen hatte.
    Ora’leq’murana versuchte sich vorzustellen, was für eine Gestalt das Ziel haben mochte. Hatte nicht jemand nach der Gestalt gefragt? Oder sie grübelte über die Botschaft des Sil - (Alles wird anders sein. Wir werden andere Dinge tun als einst.
    Aber sie werden uns genauso befriedigend erscheinen. Und befreiend…) - und versuchte Bilder von dem Ort zu produzieren, den einer aus ihrer Umgebung das neue Daa’mur genannt hatte. Und sie fantasierte darüber, wie es sich wohl anfühlen mochte, den Berufenen dorthin zu folgen.
    Über diesem Brüten und Grübeln versank Ora’leq’murana in einen Trancezustand, und ihre Fantasie landete letztlich doch wieder bei vertrauten Traumbildern, bei Körperformen, die sie hinter sich gelassen, bei Landschaften und Orten, von denen sie vor unmessbaren Zeiten aufgebrochen war. Und so zerteilten ihre quastenflossigen Arme plötzlich wieder die Fluten des Lava-Ozeans. Sie schwamm durch Hitze und Glut und war glücklich…
    ***
    Diesmal nahm Aruula das Traumbild mit in die Wirklichkeit, als sie hochschreckte. Auch die Stimme glaubte sie noch zu hören. »Komm zu mir!«, rief sie. »Du gehörst mir.« Und noch eine zweite Stimme hörte sie, weniger vertraut als die aus dem Traum. Von fern rief jemand etwas, das Aruula nicht sofort verstand.
    Maddrax, in dessen Armen sie geschlafen hatte, wachte auf, weil sie sich so abrupt von ihm losgemacht hatte. »Was ist los?« Er griff nach der Stablampe am Kopfende seines Lagers, knipste sie an. »Alles in Ordnung, Liebes?«
    Im Schein der Lampe sah sie sein besorgtes Gesicht und erkannte die Züge des Mannes wieder, der sie im Traum gerufen hatte: Es war Maddrax gewesen… und gleichzeitig war er es auch nicht gewesen. Aruula blickte in das geliebte Gesicht. Kein Wort brachte sie über die Lippen, so sehr hielt das Traumbild sie noch gefangen.
    Das Gesicht des Traummannes hatte jünger gewirkt, schmaler war es gewesen - und grün. Wie junges Geäst hatten sich kräftige Adern unter der grünen Haut abgezeichnet, die Augen glitzernd und leer zugleich und das Haar wie junges Laub. Wie ein dünner junger Mann, der mit einem dünnen jungen Baum verschmolz.
    »Was ist mit dir, Aruula?« Matt stellte die Lampe auf ihrer Rückseite ab, sodass ihr Lichtkegel die kristalline Decke beleuchtete. Er setzte sich ebenfalls auf, fasste das Gesicht der Geliebten mit beiden Händen. »Hast du wieder schlecht geträumt?«
    »Ich hab von ihm geträumt…«, flüsterte sie. Das Traumgesicht löste sich auf, die Traumstimme verklang.
    »Von ihm?«
    »Von unserem Kind.« Aruula strich sich über den nackten Bauch. »Von deinem Sohn, Maddrax…«
    Matt küsste ihre Augen, ihre Lippen, zog sie an sich und streichelte sanft den Nacken unter ihrem Haar. »Meine Liebste, alles wird gut…«
    Aruula schmiegte sich an seine nackte

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