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082 - Das Geheimnis der Kristalle

082 - Das Geheimnis der Kristalle

Titel: 082 - Das Geheimnis der Kristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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dich nicht vom Fleck!«
    »Dave!«, klang es hinter ihm aus der Dunkelheit. Die Stimme des Commanders.
    »Hierher, Matt!«, rief Dave. »Vorsicht! Da muss noch ein Zweiter versucht haben, das Ufer zu erreichen!«
    Die Gestalt vor ihm zwischen den Grasbüscheln richtete sich kurz auf den Knien auf, streckte vier Arme aus - ein Rriba’low!
    - und beugte sich über ihre Oberschenkel auf den Boden. Dabei stieß sie unverständliche Worte und Sätze aus, die irgendwie flehend klangen. Dave musste an einen betenden Muslim denken.
    Matthew Drax tauchte neben ihm auf, nackt bis auf die Unterhose, die Vernichtungswaffe aus der Londoner Community in der Rechten, in der Linken seine Stablampe.
    »Hast du auf den Segler geschossen?«, fragte Dave.
    Matt schüttelte den Kopf. »Nein. Das war Black.« Er knipste die Lampe an. In ihrem Lichtspot lag die dürre, hochgewachsene Gestalt auf ihren Oberschenkeln und flehte in den Grasboden hinein. »Ein Fischfänger!«, erkannte jetzt auch Matt. »Was ist passiert?«
    »Ein Ruderboot kam in die Bucht. Einer der Insassen hat eine Harpune nach der Qualle geworfen.« Dave blickte auf den See hinaus, wo in diesen Augenblicken das brennende Boot versank. »Ich wollte ihnen einen Warnschuss vor den Bug setzen, aber das Boot fing Feuer.« Er berichtete in knappen Sätzen.
    Bald stießen Aruula, Aiko und Honeybutt zu ihnen. »Mr. Black und Rulfan suchen das Ufer nach anderen Angreifern ab«, sagte Aiko. »Quart’ol und Mer’ol sind zu dem Segelschiff hinüber geschwommen.«
    »Wo ist Pieroo?«, erkundigte sich Matt.
    »Oben bei der Festung, als Wachposten.«
    Der Lupa beschnüffelte die nasse Gestalt im Gras. Der Fischfänger richtet sich auf, hob abwehrend seine vier Arme, versuchte dem Tier auszuweichen. Wulf knurrte ihn an.
    Jämmerliche Sätze heulte der gescheiterte Angreifer hinaus.
    »Er will uns etwas sagen.« Aiko, um dessen Hals einer der Translatoren hing, ging vor dem Mann in die Hocke. »Hören wir ihn uns mal an.«
    Das von der russischen Bunkerliga entwickelte Gerät benötigte nur wenige Sekunden, um sich auf den flehenden Wortschwall des Rriba’low einzustellen. »Verzeiht!«, heulte er. »Verzeiht dem übermütigen Taqua’floydan, ihr Boten der Macht! Ein Fehler, ich weiß ja, ein Fehler. Nie wieder will ich mir nehmen, was ich nicht kenne, nie wieder euer Eigentum antasten! Ein Versehen, verzeiht, ein tragisches Versehen…!«
    Die Worte purzelten unkontrolliert aus seinem Mund.
    »Ist ja gut, ist ja gut…« Aiko hob beschwichtigend die Rechte.
    Der Commander kniete neben ihm ins Gras. »Wiederhole deinen Namen.«
    »Taqua’floydan. Kapitän bin ich, ein Oberster unter den Rriba’low, schenkt mir das Leben, ich flehe euch an! Konnt ich denn wissen, dass Gesandte der Macht hier lagern? Bittet die Macht im See, mich zu schonen! Strafe hab ich verdient, ich weiß, aber schenkt mir…!«
    »Warum habt ihr uns angegriffen?«, unterbrach Matt ihn schroff.
    Der Fischfänger, der sich Taqua’floydan nannte, senkte den langgezogenen Schädel. Mit zwei seiner Hände fuhr er sich über Mund und Ohren, die anderen beiden rieb er gegeneinander, als würde er frieren. »Ich wollte… wir hatten… ich dachte…!« Wieder riss er alle vier Arme hoch. »O ihr mächtigen Boten der Macht! Den Tod hab ich verdient, doch verschont mich…!«
    »Er hält uns für eine Art Götterboten«, flüsterte Dave.
    Matt seufzte. »Damit hab ich Erfahrung.« Laut sagte er:
    »Komm zur Sache, Taqua’floydan! Warum die Harpune?«
    »Nun, wir… wir glaubten einen großen Fisch zu sehen, dort in der Bucht, und wir haben noch Platz in den Laderäumen…«
    Taqua’floydan erzählte, und sie hörten quasi dieselbe Story wie vor einigen Stunden noch einmal; Die Fischfänger waren unterwegs zum Westufer, nach Ma’an’tschech, eine ihrer größten Siedlungen, wo wie immer am zweiten Vollmond nach dem Schöpfungsfest ein großer Markttag abgehalten wurde.
    Ein gutes Geschäft habe er sich von der nächtlichen Beute erhofft, beteuerte der Mann.
    Matthew richtete den Lampenstrahl auf sein Gesicht.
    Taqua’floydan schloss die Augen, blinzelte. »Wir schenken euch das Leben!« Matt fiel auf, dass einige Schneidezähne des Fischfängers an den Rändern rosteten - Prothesen also. »Die Macht verzeiht euch. Verschwinde!«
    »Danke, danke, danke!« Taqua’floydan sprang auf, fuchtelte mit allen vier Armen herum. »Immer und ewig Dank! Bis zum Ende aller Schöpfungen Dank!« Er drehte sich um, rannte in die

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