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082 - Das Geheimnis der Kristalle

082 - Das Geheimnis der Kristalle

Titel: 082 - Das Geheimnis der Kristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Rulfan und Mr. Black, der die Nachhut bildete. Sie verzichteten in dieser Umgebung auf die Wasserrückstoß-Antriebe ihrer bionetischen Tauchhüllen, beschränkten sich darauf, mit den Flossen an Schulter- und Beinteilen zu manövrieren und sich ansonsten vom Boden abzustoßen. So schwebten sie mehr durch den Graswald, als dass sie gingen.
    Die hermetisch abgeschlossenen Tauchanzüge erwiesen sich bald als nachteilig, was die Kommunikation betraf. Die drei Männer mussten sich mit Handzeichen verständigen. Quart’ol und Mer’ol dagegen kommunizierten in den Klacklauten der Hydritensprache, die auch unter Wasser zu verstehen war. Da Matt diese Sprache beherrschte, verlegte man sich darauf, dass Quart’ol ihm die nötigen Hinweise auf Hydritisch gab und Matt sie den anderen beiden mit Gesten übersetzte, so gut es eben ging. Auf diese Weise glichen sie das Handicap einigermaßen aus. Und viel zu reden gab es ohnehin nicht. Das zunehmende Leuchten und Pulsieren gaben Ziel und Kurs in wünschenswerter Eindeutigkeit vor.
    Eine Stunde und länger streiften sie so durch den Seegras-Wald, kletterten hin und wieder über Gesteinsbrocken oder schlugen einen Bogen darum, wenn das Hindernis zu schroff und zu hoch war. Von Zeit zu Zeit pulsierte in ihrer Nähe grünes Licht rechts oder links zwischen Halmen. Sie verzichteten jedoch darauf, jetzt schon einen Kristall näher zu untersuchen.
    Schließlich stolperten sie aber geradezu über einen. Das spindelförmige Ding mit der Wabenoberfläche pulsierte nicht besonders stark, auch strahlte er nur mäßig helles Licht ab.
    Etwas ratlos versammelten sie sich um den ungesuchten Fund.
    Quart’ol ging davor in die Hocke, neigte den Kopf und schloss die Augen. Mit Gesten bedeutete Matt den Gefährten, dass der Hydrit versuchte, das fremdartige Artefakt mental abzutasten.
    Matt sah sich unbehaglich um. Sie wussten nicht, ob die Kristalle Kontakt zu der Macht im See hielten. Möglich, dass man jetzt, in diesem Moment ihre Anwesenheit registrierte.
    Dann würden die Todesrochen nicht lange auf sich warten lassen.
    Quart’ol öffnete die Augen und stieß einige Knacklaute aus.
    »Ich spüre Strukturen wie bei einem Lebewesen.« Matt versuchte erst gar nicht, den Satz gestisch zu umschreiben.
    »Wie eigenartig«, klackte der hydritische Wissenschaftler in seiner Muttersprache. »Ich bilde mir ein, etwas wie Freude und Sehnsucht zu spüren.« Er stieg auf den Kristall, streckte sich auf ihm aus, berührte die wabenartige Oberfläche mit seiner Stirn. »Ich untersuche ihn gründlicher. Lasst mir Zeit, schaut euch ohne mich um.« Und wieder schloss er die Augen.
    Mer’ol deutete nach oben. Matt verstand und nickte. Der Hydrit stieß sich ab und schwamm zu den Halmspitzen des Seegrases hinauf. Matt brauchte ein bisschen, bis er die Sensoren für den Wasserdruck-Antrieb am Daumenballen ertastete. Doch als er ihn mit dem Mittelfinger derselben Hand berührte, saugte die Scheiteldüse der Tauchhülle sofort Wasser ein. Die Düse über dem Steiß stieß es aus und Matt hob ab.
    Fast wäre er aus dem Seegras-Wald hinaus geschossen, doch Mer’ol packte ihn und hielt in fest. Für einen Moment nur ragte er bis zu den Hüften aus den Gräsern.
    Was er in diesem Moment sah, traf ihn wie ein Fausthieb: Der Graswald endete höchstens hundertzwanzig Schritte weiter, und knapp fünfhundert Meter von seinem Rand entfernt strebte ein Kristallteppich fast lotrecht hunderte Meter in die Höhe. Sein pulsierendes Licht war so kräftig, dass Matt sich geblendet fühlte. Er kämpfte gegen den Impuls, die Augen zu schließen. So sah er auch die Rochenschwärme, die durch das geisterhafte Licht schwebten…
    ***
    Eine Zeitlang verharrte sie in der Deckung des Waldrandes.
    Die Uferböschung fiel hier nicht so steil ab wie zweihundert Schritte weiter südlich an der Bucht. Hüfthoch wiegte sich das Gras im feuchtwarmen Nachtwind. Aruulas Blicke wanderten über die Böschung, nach links und nach rechts, wieder zurück und Speerlange um Speerlänge zum Ufer hinunter. Niemand zu sehen.
    Schließlich wagte sie es und schob sich hinter dem Birkenstamm hervor, hinter dem sie sich versteckt hatte. Schritt für Schritt schlich sie in das hohe Gras hinein. Immer wieder blieb sie stehen und lauschte. Doch nur das Rauschen der Brandung hörte sie und das sanfte Rascheln des Grases, wenn der Wind darüber strich.
    Sie ging in die Knie, legte den Oberkörper auf die Schenkel und lauschte. Und bald meinte sie die Stimme

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