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082 - Das Geheimnis der Kristalle

082 - Das Geheimnis der Kristalle

Titel: 082 - Das Geheimnis der Kristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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und verließ die Erdspalte.
    »Bleib hier, verdammt!«, schrie Matt, doch was nützte es? Er wollte seinen Antrieb aktivieren, um Mer’ol zurück zu holen.
    Doch in diesem Moment schob sich die Blutwolke über die Erdspalte - und aus ihr hervor schossen zwei Rochen!
    Augenblicke später hatten sie Mer’ol umzingelt. Ihre Tentakel griffen nach ihm.
    Ein heißer Schrecken durchzuckte Matt. Er drückte sich an die Felswand der Spalte, ließ sich tiefer und tiefer sinken. Die Rochen zerrten Mer’ol nach oben. Erst schien es, als wollten sie ihn zerfetzen wie den Wal. Doch dann hielten sie inne, als würden sie lauschen. Oder einen Befehl empfangen.
    Und dann strebten sie dem Kometen entgegen. Der Hydrit wand sich im Griff ihrer Tentakel, doch er hatte keine Chance.
    Matt sah noch, wie Mer’ol sich nach ihm umdrehte, und der verzweifelte Blick seiner Augen bohrte sich in sein Herz. Dann verhüllten Schlieren von Walblut ihm die Sicht…
    ***
    Sie achtete nicht auf das Strampeln in ihrem Bauch; die Schwertkrieger ließen ihr einfach keine Zeit, darauf zu achten.
    Inzwischen war sie davon überzeugt, es mit Vertretern der Woiin’metcha zu tun zu haben. Von drei Seiten richteten sie die Klingen gegen sie und rückten Schritt für Schritt näher.
    Rechts von Aruula, auf der vierten Seite, hörte sie den vierten Schwertkrieger aus dem Frachtraum klettern.
    Alle ihre Sinne konzentrierte sie auf die vier Gegner.
    Blitzschnell drehte sie sich im Kreis, ihr Kopf flog hin und her, ihre Augäpfel tanzten nach rechts und links. Der Krieger, der vom Bug her über die Leichen schritt und sein Schwert mit beiden Händen gegen sie richtete, bewegte die Lippen, gab unverständliche Laute von sich. In ihrem Kopf aber blitzte ein klar verständlicher Satz auf:
    »Steck dein Schwert weg und komm einfach mit uns. Du gehörst der Macht …«
    Hitze und Schwere wollten ihre Gedanken lähmen. Sie bäumte sich dagegen auf, wirbelte einmal um sich selbst und sah, wie sich eben in diesem Augenblick der vierte Gegner aus dem Frachtraum aufs Oberdeck stemmte. Sie hob die Klinge.
    Ein Sprung, ein schneller Hieb, und sein Rumpf polterte zurück in den Frachtraum, während sein Kopf ein Stück über Deck rollte, gegen eine Leiche stieß und liegen blieb.
    Aruula duckte und drehte sich gleichzeitig, hob die Klinge drohend über die Schulter. »Ich gehöre niemandem!«, zischte sie. »Ich komme nicht mit, und ich denke nicht im Traum daran, mein Schwert wegzustecken!«
    Rückwärts tastete sie sich an der offenen Luke entlang Richtung Deckaufbauten und Heck. Wenn sie das hier überleben wollte, musste sie fliehen. Ins Wasser springen und weg. So vermessen, sich eine Chance gegen drei Schwertkämpfer auszurechnen, war sie nicht. Von fern hörte sie den Lupa bellen.
    Der an der linken Reling rannte plötzlich los, überholte sie auf der anderen Seite der Frachtluke und versuchte ihr den Weg abzuschneiden. Aruula wollte ihm zuvorkommen, doch der Schwertkrieger auf der rechten Seite drang auf sie ein. Mit solcher Macht führte er seine Hiebe, dass sie Mühe hatte, sie zu parieren. Ein paar Mal gelang es ihm, ihre Klinge so wuchtig zur Seite zu schlagen, dass Brust und Bauch für entscheidende Augenblicke ohne Deckung blieb. Er hätte zustechen können, hätte zustechen müssen! Warum tat er es nicht?
    Breitbeinig stand er vor ihr, täuschte Hiebe an, rückte vor, wich zurück. Warum bei Orguudoo hatte er sich diese Chance entgehen lassen? Aus schmalen Augen fixierte er sie, seine Haut grau und lederartig, das Gesicht knochig.
    Vom Bug aus eilte ihm sein Gefährte zur Seite. Gemeinsam stachen sie nach ihr, zwangen sie, ihre Klingen zurückzuschlagen. Und plötzlich ein Luftzug von hinten.
    Aruula duckte sich. Eine Klinge sauste knapp über ihren Scheitel. Sie fuhr herum, sah Stiefel, sah einen Mantelsaum wehen, und im Fallen stach sie zu. Sie spürte, wie ihre Schwertspitze hinter dem schwarzen Umhang in hartes Fleisch drang. Der Angreifer schrie auf, ging in die Knie. Aruula rollte sich ab, kam neben ihm zu stehen und hieb ihm die Klinge von der Seite in den Hals.
    Sie hörte nur, wie er auf den Planken aufschlug, denn die anderen beiden sprangen sie mit wehenden Umhängen an und sie konnte sich nicht anders retten als durch eine Bauchlandung zwischen Reling und Deckaufbauten.
    Breitbeinig stand einer der Schwertkrieger plötzlich über ihr.
    Die Schritte des anderen hörte sie auf der anderen Seite der Aufbauten. Eine Klinge fuhr auf sie herab, nicht

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