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0822 - Nomaden der Hölle

0822 - Nomaden der Hölle

Titel: 0822 - Nomaden der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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wieder einsatzbereit gemacht; die rasiermesserscharfe Klinge wies zu Boden, doch die Ritualwaffe Korsikas würde im Ernstfall blitzartig zustechen können.
    Das Mädchen hegte keinerlei Vorurteile gegen diese Wesen, die ihr wie eine Mischung aus Hyäne und Mensch erschienen. Sie waren in Mirjads Augen abstoßend hässlich, doch das sagte man Hyänen auf der Erde ja auch oft nach. Mirjads Skepsis hatte andere Gründe. Zamorra behauptete, diese Nomaden - so nannten sie sich zumindest selbst - hätten keinerlei dunkle Magie an sich. Die Korsin fragte sich, wie die Skoloten dann in dieser Welt existieren konnten, auf der sich doch alles um Magie drehte?
    Sie musste Zamorra vertrauen. Auf Mirjads argwöhnische Blicke hatte er ihr lächelnd erklärt, dass die so genannte Hölle ein Ort war, an dem alles möglich war - wirklich alles! Damit gab Mirjad sich zufrieden. Zumindest vorläufig. Sie musste lernen, schnell und viel, denn irgendetwas sagte ihr, dass dies zwar ihr erster, jedoch nicht ihr letzter Aufenthalt an diesem Ort sein würde.
    Zamorra hatte sich von dem Anführer der Nomaden deren Situation erklären lassen. Nicole betrachtete das aktive Hüteauge Saargs mit unverhohlenem Interesse. Ein drittes Auge im Hinterkopf… Das war eine Einrichtung der Natur, die auch dem Zamorra-Team so manche brenzlige Situation erspart hätte.
    An Saargs Stirn wuchs eine wunderschöne Beule, die er sich bei dem abrupten Aufprall vorhin zugezogen hatte. Auch die meisten der anderen Skoloten waren nicht ohne Blessuren davongekommen. Ernsthaft hatte sich jedoch niemand verletzt. Der Anführer der Sippe ignorierte das wachsende Horn ganz einfach.
    »Wir haben nur einen Ausgang gesucht. Wir können nicht in solchen Gängen leben. Wir müssen freien Himmel über uns haben. So ist nun einmal unser Leben. Glaube mir, wir wollten lediglich so schnell wie nur möglich weg von hier.«
    Zamorra glaubte dem Skoloten. Saarg hatte dem Parapsychologen in wenigen Worten geschildert, was ihm und seiner Sippe widerfahren war. Es war nur logisch nachvollziehbar, dass Aasfresser sich in der Nähe von Vampiransammlungen aufhielten. Und bis vor kurzem hätten sie hier bei Sarkanas Refugium auch leichte und schnelle Beute machen können. Doch das sah nun anders aus. Nach dem Ende des Dämons hatten sich seine Untergebenen wieder zu ihren eigenen Sippen begeben, kochten wieder ihre eigenen Süppchen. Zamorra musste an den kriecherischen Spanier denken - Jaime deZamorra, der sich wie stets im sicheren Schatten Sarkanas aufgehalten hatte. DeZamorra war sicher als Führer zu seiner Sippe zurückgekehrt - vorausgesetzt, dass man ihn dort überhaupt noch haben wollte.
    Der Parapsychologe verdrängte diese Gedanken, doch er wusste, dass auch das Thema Jaime deZamorra für ihn noch nicht ausgestanden war. Der Spanier hatte immer behauptet, blutsverwandt mit dem Professor zu sein. Die äußerlichen Ähnlichkeiten konnte ja auch niemand übersehen…
    Zamorra wandte sich wieder dem Skoloten zu.
    »Was hat euch genau in Panik versetzt? Irgendetwas Bestimmtes muss eure Flucht doch ausgelöst haben.«
    »Ja, habt ihr denn das Beben nicht gespürt?« Saarg schien verwirrt. »Und die goldenen Felsen! Ihr könnt sie nicht übersehen haben.«
    Zamorra warf Mirjad einen Blick zu, die dem Skoloten konzentriert zuhörte. Gold… Das deckte sich mit den Beobachtungen der Korsin. Saarg fuhr fort.
    »Der Boden hinter uns riss plötzlich auf, und große Felsblöcke schoben sich in den Gang - keiner von uns hat je von Felsen aus Gold gehört. Unser Fluchtinstinkt schlug an. Den Rest kennst du ja.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Assunta etwas damit zu tun hat.« Nicole schüttelte entschieden mit dem Kopf. »Der träumt doch hier nur seinen afrikanischen Traum, lebt in seiner Vergangenheit. Warum sollte er den Dschungel ruinieren, den er selbst erschaffen hat?«
    Zamorra sah das nicht anders. Morano - wenn der sich denn wirklich liier aufhalten sollte - fiel auch als Verursacher aus. Moranos Fähigkeiten waren groß, vielleicht um vieles größer, als er es sich selbst zugestand, doch goldene Felsen passten nicht in dieses Schema.
    Zamorra sah Nicole lange schweigend in die Augen. Sie dachten in die gleiche Richtung, da war er sich sicher.
    Nach so vielen Jahren, die sie gemeinsam im Kampf gegen die Wesen dieser Welt verbracht hatten, stimmte die Denkweise der beiden nahezu perfekt überein. Sie mussten oft kein einziges Wort verlieren - es war die bestmögliche

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