0823 - Attacke der Ewigen
weiß es wirklich nicht. Mein Wort darauf. Aber wenn etwas Ähnliches einer meiner planetaren Einrichtungen zugestoßen wäre würde ich Aufklärer schicken. Da kannst du dir sicher sein. Du kennst die Ewigen. Wer von ihnen auch immer diese Station unterhielt, wird nicht anders handeln.«
Irgendetwas an den Vorfällen kam Ted merkwürdig vor. Er schaffte es nicht, den Grund für seine Zweifel zu konkretisieren. Nach der erlittenen Niederlage fühlte sich sein Verstand leer und ausgebrannt an. Nur eine dunkle Vorahnung hielt ihn wie eine Prophezeiung in ihren Klauen.
»Nun zieh nicht so ein Gesicht.« Cairo zog ihn mit sich. »Ich verspreche dir, dass unsere Suche weitergeht. Auch wenn sich dieser Planet als Sackgasse erwiesen hat, geben wir noch lange nicht auf.«
Ted nickte. Etwas sagte ihm, dass er weder die ganze Wahrheit durchschaute, noch dass dieses Kapitel abgeschlossen war. Der Gedanke ließ ihn bei der Rückkehr zum geparkt wartenden Jäger nicht los.
Erst nach dem Start begannen die diffusen Befürchtungen zu verblassen…
***
»Zamorra. Nicole.« Fassungslos stierte Carlotta die beiden Eindringlinge an. »Seid ihr es wirklich, oder… phantasiere ich bereits?«
Die Worte kamen kraftlos. Entsetzt ließ Zamorra den Strahler sinken. Die Temperatur ringsum schien auf den Nullpunkt zu sinken. Plötzlich fühlte er sich wie in einer Gruft.
»Wir sind es«, murmelte er.
»Aber… wieso?« Carlotta war anzusehen, welche Qual jedes einzelne Wort für sie bedeutete.
Ted Ewigks frühere Freundin hatte sich furchtbar verändert. Ihre Haut war runzlig, und sie sah aus wie eine ausgezehrte 80-Jährige, die nur noch aus Haut und Knochen bestand. Nichts war geblieben von ihrer früheren Kraft. Ihr schönes schwarzes Haar war fast vollständig ausgefallen. Ein paar strähnige Büschel lagen auf dem primitiven Bett, auf dem sie verzweifelt versuchte, sich aufzurichten. Unsägliche Schmerzen zeichneten sich in ihrem gequälten Gesicht ab.
»Nein, bleib liegen«, hielt Nicole sie zurück. Sie schob den erstarrten Zamorra vor sich in den Raum. Erst durch ihre Berührung kam er wieder halbwegs zu sich.
»Carlotta…« Wie geht es dir, hätte er beinahe gefragt. Es gelang ihm gerade noch, die törichte Frage für sich zu behalten. »Was ist geschehen?«
Die Römerin öffnete den Mund zur Antwort, als sie von einem heftigen Hustenanfall gepackt wurde. Blutiger Speichel lief aus ihren Mundwinkeln. Ihr eingefallener Brustkorb hob und senkte sich. Es dauerte fast zwei Minuten, bis sie wieder zu Atem kam.
Nicole griff nach einem mit Wasser gefüllten Gefäß, das auf einem winzigen Tisch stand. »Trink etwas. Das wird dir helfen.«
Carlottas dünne Finger zitterten, als sie danach griff und es sich an die spröden Lippen führte. Bevor sie einen Schluck nahm, schüttelte sie den Kopf und schob das Gefäß von sich.
»Ich bekomme es nicht mehr… hinunter«, röchelte sie. »Ihr seid gerade noch… rechtzeitig gekommen.« Ihre Stimme war schwach und leise. »Dabei hatte ich Ted… doch gebeten, nicht nach… mir zu suchen.«
Zamorra spürte einen Kloß im Hals. Carlottas Gesicht war von zahlreichen kleinen Wunden übersät, aus denen hier und da Blut sickerte. An verschiedenen Stellen ihrer Haut pulsierte es, als würde darunter etwas wachsen, das an die Oberfläche drängte. Nur beiläufig registrierte er, dass Nicole ihm den Blaster aus der Hand zog und sich an der Tür postierte, um Ausschau nach möglichen Gegnern zu halten.
Cyborgs!
Es gelang Zamorra nicht, den unterbewussten Wunsch zu verdrängen, hinauszugehen und so viele wie möglich von ihnen zu vernichten. Nur sie konnten für Carlottas Zustand verantwortlich sein.
»Wie habt ihr… mich gefunden? Und… warum?« Carlottas Frage, die wie ein Vorwurf klang, brachte ihn wieder zu sich.
»Es war ein Zufall.« Immer noch rang Zamorra um seine Fassung. Es bereitete ihm unendliche Mühe, die Worte auszusprechen. Er hielt es kaum aus, Teds Freundin so zu sehen. Er musste etwas tun, um ihr zu helfen. Doch was? Er konnte sich kaum erinnern, sich jemals so hilflos gefühlt zu haben. Wie mechanisch schilderte er, wie Nicole und er an diesen Ort gelangt waren. »Ohne es zu wissen, haben die Cyborgs uns einen Gefallen getan. Nun können wir dich mit zur Erde nehmen. Die besten Ärzte der Welt werden dir helfen.«
Carlottas zittrige Hand griff nach der seinen. Sie wog nichts und war eiskalt. »Du… verstehst nicht. Die Ärzte konnten mir… schon nicht mehr helfen,
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