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0825 - Böse kleine Elena

0825 - Böse kleine Elena

Titel: 0825 - Böse kleine Elena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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keine großen Geheimnisse. Wir suchen eine Frau.«
    »’ne Nutte?«
    Das Wort kannte er auch schon. Ich grinste innerlich und schüttelte den Kopf, weil er mich bei der Frage angeschaut hatte.
    »Nein, keine Nutte«, sagte der Detektiv. »Die hier ist es.« Er hatte Elenas Bild hervorgeholt und legte es neben den Schein. »Kennst du dieses Mädchen?«
    Ja, er kannte sie, das entnahm ich seiner Reaktion. Er schaute hin, blickte dann uns an, starrte wieder auf das Bild und fuhr mit der Hand über den Stoff seiner Mütze.
    »Ja oder nein?«
    Der Mann schaute sich um. Im Moment interessierte sich keiner für uns.
    »Was ist mit dem Geld?«
    »Es gehört dir.«
    »Ich kenne sie.«
    Harry hob die Hand, unter der er den Schein versteckt hatte. Blitzschnell griffen zwei behaarte Finger zu, dann war der Schein weg, als hätte er sich unsichtbar gemacht.
    »Wir wollen mehr wissen.«
    Meister Baskenmütze nickte. »Ist ganz einfach«, sagte er. »Sie war hier im Ort.«
    »Bei dir?«
    »Einmal nur.«
    »Und?«
    »Aber nicht allein.«
    »Wunderbar.« Harry lächelte. »Mit wem war sie denn hier? Mit einem Fremden?«
    Der Mann vor uns presste seine Lippen fest zusammen. »Fremd kann man nicht eben sagen. Sie kam mit einem Kerl namens Joschi.«
    Harry nickte, obwohl weder er noch ich etwas damit anfangen konnten.
    »Joschi also. Davon gibt es sicherlich viele. Das Geld ist bisher zu leicht verdient. Was ist mit Joschi? Wo kann ich ihn finden?«
    »Nicht weit weg.«
    »Wo?«
    »In der Fabrik.«
    »Im Schlachthaus?«
    Nicken.
    »Was macht er dort?«
    Die Baskenmütze beugte sich vor. »Er arbeitet als Vorarbeiter bei den Kopfschlächtern.«
    »Wie nett«, sagte Harry. »Hoffentlich lässt er bei uns die Köpfe noch dran.«
    Tiefes Erschrecken zeichnete das Gesicht des Kneipiers. »Hören Sie«, flüsterte er in seinem harten Deutsch. »Wenn Sie mit Joschi sprechen, sagen Sie auf keinen Fall, von wem Sie die Information haben. Ich hoffe, dass er auch von den anderen nichts erfährt.«
    »An uns soll es nicht liegen. Aber kannst du mir sagen, was Joschi mit Elena zu tun hatte?«
    »Nicht genau.«
    »Sondern?«
    »Sie war bei ihm. Sie muss ihn gemocht haben. Mehr kann ich nicht sagen, und mehr weiß ich auch nicht. Lasst mich jetzt mit dem ganzen Mist in Ruhe.«
    »Machen wir.« Harry griff in die Tasche. Er holte ein Fünf-Mark-Stück hervor. »Reicht das?«
    »Ja, danke.«
    Als hätten wir die Pest am Leib, so rasch zog sich der Wirt zurück. Er kümmerte sich um die anderen Gäste und füllte deren Krüge so schnell wie möglich.
    »Was sagst du?« fragte Harry.
    »Ausgerechnet die Schlachterei«, murmelte ich. »Es gibt kaum Orte, die ich mehr liebe.«
    »Soll ich allein gehen?«
    »Bist du verrückt?« Ich hatte mich bereits gebückt und die Tasche aufgenommen. Hinter Harry Stahl bewegte ich mich auf den Ausgang zu. Die drei Nutten schauten uns an. Eine stand sogar auf und zerrte ihr knallrotes Shirt zurecht, damit sich die Spitzen der Brüste durchdrückten. »He, für euch mache ich es fast umsonst.«
    Da sie mir den Weg versperrte, blieb ich stehen. »Fast umsonst ist nicht ganz umsonst.«
    »Arschloch«, sagte sie.
    »Angenehm.« Ich ging vorbei und durch die Tür ins Freie, die mir Harry aufgehalten hatte. Er grinste mich an, denn er hatte die Antwort der Nutte gehört. »Woher kennt die denn deinen Namen?«
    »Tja, auch hier hat man sich den westlichen Gegebenheiten angepasst.«
    »Ich habe es gehört.«
    Es regnete nicht mehr. Nach wie vor war die Luft von einer drückenden Feuchtigkeit erfüllt. Wenn wir sie einatmeten, hatten wir das Gefühl, sie zu schlürfen.
    Wir mussten uns nach links wenden, wo sich die Umrisse der Baracken abzeichneten.
    Ich konnte mir nicht helfen, aber ich hatte das Gefühl, dass die Luft von einem widerlichen Blutgeruch erfüllt war. Mit sehr gemischten Gefühlen ging ich auf den Eingang des Schlachthauses zu…
    ***
    Krach und ratternde Maschinen. Schreie von Menschen, das Brüllen der Tiere, das dumpf aus einem anderen Bereich an unsere Ohren hallte – eine derartige Geräuschkulisse empfing uns. Dazu der Blutgeruch, den auch das Wasser nicht wegschwemmen konnte.
    Wir standen ziemlich verloren in einem breiten Gang. Vor uns lag die Halle, in der die Tiere geschlachtet wurden. Eine Glasscheibe trennte und davon. Sie war verschmiert, aber noch sauber genug, um hindurchschauen zu können. Man arbeitete rationell. Die schon in zwei Hälften zerteilten Tiere hingen an großen Fleischerhaken und

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